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Mothes, Oscar [Editor]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 2): C bis G — Leipzig, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.37489#0287
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Aachrvandriegek 277 Isadenstenget

äs soloinba^s, engl, lrainsä partiliou, <^uar1sr-par-
titiou. Fachwände sind aus Holz konstruirte schwache
Wände, größtenlheils als Scheidewände, seltener als Um-
sassungen angewcndet; sie stehen auf der (wenn sie quer
über den Balken stehen) auf die Balken aufgeplatteten od.
aufgedollten, sonst auch auf dem Fundament, aber min-
destens 0,25 m. über der Erde liegenden Schwelle, Fach-
werksjchwelle a, s/ Fig. 1645, und sind nach oben begrenzt
durch den Nahmen, das Plattstück b oder Rischholz (s. d.
Art. Blattstück), auf welchem die Balken der oberen Etage
ruhen: in diese beiden sind die FachwanLjaiileil, frz. potsaux,
engl, post, s, sst o", s'" (Ständer, Pfosten, auch Stiele
gen.) eingezapft, welche oft ausgehauen werden (s. Fach 1),
ebenso die Bänder ä (Strebe u. Biege, auch Sturmband,
Schubband, Sturmbüge, Windstrebe gen.), welche schräg
gestellt, das Verschieben der Wände verhüten; zwischen
diese Theile sind dann horizontal die Fachwandricgel oder
Bundriegel s, sowie Thür- und Fensterricgel s' und s"
eingezapst, auch vielleicht noch hier und da Stempel oder
Stelzen keingesetzt. Säulen und Bänder werden blos im
Plattstück verbohrt, auch pflegtman bei zweimaliger Ver-
riegelung nur die oberen Riegel zu verbohren. Thür- und
Fensterriegel erhalten Versatzung. Ueber die so entstan-
denen Fache s. Fach 1. Die Fache werden bei uns meist
mit Ziegeln ausgemauert und der Putz auf die Holztheile
mittels Berohrung od. dgl. aufgebracht. 1 cpu. Fachwand
mit Ziegeln ^ Stein stark auszumauern erfordert etwa
44 Stück Ziegel und obm. Mörtel. 13 sm. stark aus-
zustaken erfordert etwa Vzasdm.Stakholz, ststsbiu. Lehm
u. ch^BundStroh. In Amerika läßt mandie Fache vielfach
leer u. belastet sie beiderseits mitLättchen von 2—Üchzsra.
Stärke, deren Zwischenräume 1—i chz om. betragen. Da-
bei ist natürlich wägrechte Lage der Latten zweckmäßiger
als lothrechte.
Fchchioandrirgel, IN., Lundriegel, frz. snlrsloiss, 1.,
spart m. äs sloison, engl. srossbar, iutsrtis. null ob a
ba^xvork; s. d. Art. Fachwand.
Fachumildsaule, ü, frz. potsau, engl, post ot a lla^-
'Morü, s. d. Art. Fachwand und Bundsäule.
Mchumndschwrlle, ist frz. ssmslls k. ä'asssinblÄAs,
engl. 8ill,8oIs,Arounä-p1ats ok a oav-cvorü; s. Fachwand.
Fachwerk, ra., 1. (Zimm.) auch Bindwerk, Riegclwerk,
Stünderwerk, frz. sloisonnuAS, solonrbatz's, m., engl,
trams-'st'orü, stucl-vvorü, ba^-veork, Konstruktion einer
Fachwand,im engern Sinn, frz. ollarpsnts ä'urrs sloison,
sllarpsntssnpanschngl.post anäpansstinidsr-trarnin^,
die Zimmerkvnstruktion einer Fachwand. — 2. (Tischl.)
frz. asssindla^sä paunsaux, engl, squars-krarnsä reorü,
kranisä sc^uars-vrorü, die Verbinduugsweisc in zusam-
mengestemmten Rahmen mit eiugeschobener Füllung.
Fachwrrksbau, IN., frz. bLlisss k. SN sloisonnLAS,
sonstrustion sn soloinbgAs, engl, kranisä builäinA,
squars-lrainsä bniläin^. Der Fachwcrksbau wird
schon im 6. Jahrh. erwähnt, zunächst mit nur viereckigen
Fächern, engl. sHuars-lrainsäduiläinA, erst nn 13.Jahrh.
kamen dieBänder hinzu; die Fache wu rden des.inThüringcn
vom 14.—18. Jahrh. mit scharf auf einander gepaßten u.
auf einander gedöbelten Klötzen ausgelegt (engl, vebools-
timüsr), cd. die Klötze wurden lothrecht eingesetzt (halbes
Reißwerk, engl.bslksüoteb-'cvork, bes. iiulb.u. 16.Jahrh.
in England, Schottland u. Norddeutschland), od. die Fache
wurden ausgestakt(Bleichwand, Stakwerksbau,frz.sla^on-
naAs, engl, llall'-tirnlisr, noAAsä^vork, lat. pariss srati-
oius); od.endlich,sie wurdenmitHausteinen,Lehmsteinen od.
Backsteinenausgesetzt(engl.driolc-no^A'sä-^vorü). Dieses
Fachwerk entwickelte sich im 15. Jahrh. durch geschnitztes
Holzwerk u. gemusterte Aussetzung zu hoher Schönheit u. >
war früher ungemein verbreitet; jetzt wird es nur noch in
sehr holzreichen Gegenden oder zu leichteu Landhäusern,
Schuppen, provisorischen Gebäuden re. angewendet, ja in
den meisten Orten von der Behörde nicht mehr gestattet.

Fachwerks brücke, Ist pont m. äs §rilluAs su Kois,
engl. IrussbriäZs, amerikanische Gitterbrücke von Holz,
s. d. Art. Brücke.
t'aoiLZ') 8., engl, die Bekleidung, Verblendung, An-
blenduug.
I'aein^-drivk, s., engl., der Blendziegel.
kavin^-soä, 8., engl., der Deckrasen.
I'rrein^-stoLtz, s., engl., Blendstein, Blendplatte.
Facit, n., heißt das Resultat einer numer. Rechnuugs-
aufgabe, in der Einheit ausgedrückt, nach welcher in der
Rechnung gefragt wird. Häufig auch „Resultat" genannt.
Facke, ist frz. inaills, jedenfalls aus Fach entstanden
(Schiffb.). Sv heißen die Zwischenräume zwischen den
Spanten; sie werden bei Kriegsschiffen, wo sie blos 15bis
30 sur. breit sind, überdem Wasser, sowie circa 1 rn. unter
Wasser, mit Holz ausgefüllt, um den Kugeln besser zu
widerstehen.
Fackel, ist s. in M. M. a. W.
Fackrlkohle, ist s. Oanäls-soat.
I'u^onZstfrz., 1. die Form, Gestalt; k. äs batir, s. Bau-
art. — 2. Macherlohn, Arbeitslohn. — 3. (Schiffb.) der
Schnitt, Belaus des Schiffs.
Fagondrahl, IN., Facouctscu rc., n., s. d. Art. Form-
draht, Formeisen.
ka^onns, aäsi, frz., fayounirt, gemustert, dessinirt re.
fagonmren, trs. Z., s. v. w. gestalten, formen. Eine
zweckmäßige Maschine zum Fa^vnniren der Enden von
Stäben aus Holz re. besteht in der Hauptsache aus einem
gewöhnlichen Drchspinde lstvck, nach Arteiner jeden Dreh-
bank durch einTrittbret od. dgl. in Bewegung gesetzt. Die
zu bearbeitenden Gegenstände werden jedoch nicht, wie dies
bei der gewöhnlichen Drehbank der Fall ist, auf der Spin-
del befestigt, sondern die drehbare Spindel ist mit einem
Kopf versehen, welcher den schneidenden Faconjlahl trägt,
während die zu bearbeitenden Gegenstände mit der Hand
gehalten werden. Beim Gebrauch dieser Maschine hatman
blos denzufaFvunirenden Stab in die Bohrung des Kopfes,
deren Durchmesser jedoch nicht größer sein darf, als der
Stab stark ist, einzuführen, und durch denHebelden Stahl
langsam herabzudrückeu.
kaolive, aäj., frz., engl. fLotitiou8, nachgeahmt, künst-
lich erzeugt.
I'aeliiium luteum, s. Schüttgelb.
I'uotor,ni. u. I'ueultas, ist lat., s.Faktor u. Fakultät.
Faden, un, 1. s. v. w. Facke (s. d.).— 2. (Schiffb.) auch
Fach», frz. brasse, ist engl.latboiu, vstlc^rn, Maß — st,2„
der Kabellänge, nach welchem die Wassertiefen auf der See
gemessen werden; der engl. Faden hält 810,7 Par. Linien,
der franz. 720 Par. L., der hamburgische 762 Par. L. re.,
s. übr. d. Art. Klafter und Maß. — 3. Früheres Kubik-
mäß für Holz im nördlichen Deutschland, s. Klafter.—
4. (Holzarb.) Langfaser des Holzes, daher auch: „nachdem
Faden trennen od. hauen", für: der Länge nach trennen re.
Fadenkreuz, u., frz. rstisuls UI., engl, bair-sross
(Feldm.), besteht aus zwei in den Fernrohren bei Meß-
instrumenten angebrachten, sich rechtwinklig in der Seh-
achse derselben durchkreuzenden feinen Fäden, oft von
Spinngewebe, welche in der Brennweite des Augenglases
angebracht sind, und dient zu Richtung des Fernrohrsauf
einen Gegenstand, indem dasselbe bei Benutzung des Fern-
rohrs den Gegenstand decken muß. Um zu prüfen, ob die
Fäden sich genau in der Sceachse kreuzen, dreht man das
Fernrohr, woraus dann das Fadenkreuz ohne Verrückung
des Rohrs einen und denselben Punkt decken muß. Der
Ring, in welchem dasKreuz ausgespannt ist, kann mittels
der darauf befindlichen Schraube in die richtige Stellung
gebrach: werden.
Fadenmalerri, ist 1. Malerei, welche gewebte Stoffe
facsimileartig nachahmt. — 2. Stickerei.
Fadenstein, in. (Min.), s. v. w. Kalksiuter.
Fadenstengei, m., schwärzlicher (Oatassturn atratum
 
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