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Mothes, Oscar [Editor]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 2): C bis G — Leipzig, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.37489#0450
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Gestüöe 440 Gewächshaus

Grstübe, Gkstiibbc, n., frz. dra8gn6, ü, bonobags, Ni.,
engl, oeraent ob ela^ null eoal-äust (Hüttenw.) Gemenge
von auf dem Gcstiibpochwerk gckleinten klaren Kohlen und
Lehm, woraus der Herd in Schmelzöfen gemacht wird.
Die Mengung geschieht in der Gcstiibekammcr; bei gleichen
Thcilcn Lehm und Sand heißt das G. schwer, bei weniger
Lehm leicht; s. auch d. Art. Flockgestübe.
gestülpte Decke, ü, s. v. w. Stulpdecke, Sturzdecke, s. d.
Art. Decke 3. Die Kanten der Deckschicht (Stülpe) verziert
man gewöhnlich mit Gliederungen, oder verbricht die-
selben wenigstens.
Gesundheit, Ist allegorisch dargestellt als.Hhgieia(s.d.).
Gesundheitsstein, ra., s. d. Art. Elementarstem.
Getäfel, n., frz. laradris, laindre, rn., doi86ri6,k.,engl.
^vainseottinA, xansllsärvorlr, lat.tab>lLtura,ü So nennt
man eigentlich blos solche Holzverkleidungen, die aus ein-
zelnen fertig gemachten Tafeln zusammengesetzt sind, un-
eigentlich aber jede Boiserie. Sehr dankbares und solides
Mittel zur inneren Dekoration; bei Anwendung desselben
muß man sich aber hüten, nicht zu sehr ins Kleinliche
zu verfallen.
Getah Pertje, s. d. Art. Guttapercha.
klvtvtz, 8., engl., übcrgekragter Bautheil, z. B. Erker.
gethrertes Segeltuch, n., als Dachdeckungsmaterial,
s. d. Art. Dachdeckung.
Getreideboden, rn., Gctrcidcmagasi», n., Speicher, m.,
Gctreidethieme, ü, Schiitthaus, n. re., frz. gi-enier, m., engl,
granar^, lat. granarium, n. Man lege die Hauptfrontcn
womöglich nach Ost u. West u. ventilire nach Nord u. West
durch Drahtfenster, die möglichst nahe am Fußboden sind;
dieser bestehe aus Lehm-od.Gipsästrich, mit Essig, Schafs-
urin und Gurkenlake angemacht. In Bretdielen hält sich
der Kornwurm gern auf. Die Größe ist nach dem vom Be-
sitzer anzugcbenden Erntebctrag zu berechnen, u. zwar nach
altem Maß pro Scheffel 1^—1 Vr H^Fuß bei 1^ Fuß
hoher Schüttung; nach neuem Maß pro Hektoliter
bei 50 ein. hoher Schüttung incl. der Gänge re.; bei hoher
Schüttung pro Hektoliter ^/g odin.Raum. Der Hektoliter
wiegt von Haser95, Gerste 110—130, Roggen 150—160,
Weizen 165—175,vonErbsenu. anderenHülsenfrüchten ca.
180—200 Pfd. Huont inCambrai hatGctrcidemagazine
für 10 000 lil. — 18 200 preuß. Scheffel konstruirt. Ein
solches bildet 10Abtheilungen,jcde10in.hoch,4 lang,3 breit.
Die Wände bestehen aus Bretschalungen, mit wägrcchten
Fugen an Ständer genagelt, die 1 in. Entfernung unter
einander haben, u. von denen je zwei einander gegenüber-
stehende durch runde eiserne Zugbänder verbunden sind.
Der Boden ist nach der Mitte zu rinnenförmig unter 4l>o
geneigt. JmWinkel dieserRinnesindSchlitzemitKlappcn
und darunter laufen Rinnen zum Ablassen des Getreides,
welches durch diese Rinnen in eine Mulde gelangt, in der
es durch eine Schraube gewendet und zugleich einem Be-
hälter zugeführt wird, in welchem cs die Eimer eines Pater-
nosterwerks in Empfang nehmen, die es oben auf ein Wind-
fegsicb schütten, über welches dasselbe wieder in die Be-
hälter oben einläuft; s. übr. Magazin, Silo und Speicher.
Getreidedarre, 5, s. d. Art. Darre.
Getreidegrube, k., Gctrcidckcller, m., Getcridethlirm, rn.,
s. d. Art. Silo.
Getreidereinigungsmaschine, st, Getrci-eftge, franz.
llmottsnr, m., engl. 8naut-mi11, ist stets an einem luftigen
Ort aufzustcllen; der Raum dazu muß mindestens 2,20 rn.
breit, 3„g in. lang u. 2,5 in. hoch sein.
Grtreideschiefer, in., s. d. Art. Fruchtschiefcr.
Getreidrwurm, in., s. d. Art. Kornwurm.
Getriebe, n., 1. (Bergb.) Sonnenseite eines Berges.—
2. frz. ktai8, 8upport, rn., Absteifung eines Stöllns, be-
steht aus Gctrieliepsiihleu re., frz. xalxlanelln, engl, latb,
S8tsl, u. dahinter geschobenen Pfändckeilen. — 3. G. einer
Minengangzimmerung — eine Strecke von der Länge der
Schwartenpfähle. — 5. (Maschb.) frz. eoininanäs, ü,

ronags, in., sngrsnLKk, in., engl. llriving-gnnr, treiben-
der Theil des Maschinenwerks, s. Triebwerk. — 5. franz.
xignon, t^inxan, roun oonäuits, engl, tollorvsr, trunäln,
bei Räderpären stets dasjenige Rad, auf welches von einem
andern die Kraft übertragen wird, im Gegensatz zum Treib-
rad, frz.rons nonänotrion, engl. äriving-rvlissl, ärivsi.
Im gewöhnlichen Leben nennt man auch häufig von zwei
in einander greifenden Rädern daß kleinere G., frz. xignon,
engl, xinion. Treibrad u.G. haben, wenn siedurch Zähne
in Verbindung stehen, stets entgegengesetzte Bewegungen;
wenn durch Riemen, so kommt es darauf an, ob man den
Riemen zwischen beiden sich kreuzen läßt oder nicht. Im
crsterenFallhabensiedannauchentgegengesctzteDrehungs-
richtungen. Je nach ihrer Gestaltung heißen sie Drillinge,
Triebstock, Laterne, Kumpf od.Kamm; s.d. einzelnen Art.
Getriebeardeit, ist 1. frz. mstliolls xar xalxlanebsi-,
engl. xilinA trougli gui6Ü8anä (Bergb.), Abtreibcarbeit
in losem Gebirge, das also durch Verschalung am Einsinken
verhindert werden niuß, s. Getriebe 2. — 2. Auch Getriebe-
bau, Verkleidung eines Minenschachtes odereinerGallerie
mittels breiter Pfähle, denen Rahmen resp. Thürgcrüste
zur Unterstützung dienen.
Getriebegallerie, Ist s. Aushau.
getriebene Arbeit, ll, frz. bo88slag6, ouvrags sn
b>0886, travail, rn., nrnlzontst rspon886, engl. 6rnb>0886ä,
6irL8sä rvorü, lat. oxns dattutils, xrolluntile, xro^ul-
8aturn, lavatnra. Man versteht darunter in Metallblech
erhaben ausgearbeitete Gegenstände, bes. Blätterver-
zierungen. Man schlägtsie entweder mitBunzen auf einer
Pochscheibe aus freier Hand, od. die dazu bestimmten Blcch-
stücke werden auf Stanzen gelegt, mit einer Blciplatte be-
deckt und durch Draufschlagen die Figuren der Stanzen
darin eingcprägt.
kivtler, 8., engl. (Bergb.), der Häuer zum Herein-
gewinncn.
getuschte Zeichnung, ist s. d. Art. Tusche, abtuschen u.
antuschen sowie Kolorit.
GeuS. Geusge, k. (Schiffb.), Flagge auf dem Bugspriet.
Geveiing, ü, frz.6loi80u, ü, nloi8onnLg6, lrontenu,in.,
engl. brsa8t-ivorü, bulü-ükack, rvain-86ottin§, auch
Schott, n., Schölling, Ist gen. (Schiffb.), Bretschcidewand im
Raum, zwischen den Kajüten re. Vgl. d. Art. Wagenschott.
Grviere oder Geviert, n., 1. überhaupt Viereck, bes.
Quadrat; ein Stein mißt z. B. 4 am. ins Geviert, frz.
guati-6 66ntim6ti'68 ä'äquairisags, 6N narre, engl.lour
nur. in tlrs 8gnar6, d. h. er bildet ein Quadrat von 4 am.
Seite. — 2. Vierseitiger Rahmen von Holz oder Stein,
seltener von Thürgerüsten als von liegenden Oeffnungen
überGruben, Schleusen, Schachten, Brunnen re. gebraucht.
—3. (Bergb.) Auszimmerung eines Schachtes. — 4. s. v. w.
Kreuzhaspel.
geviert, achj., 1. frz. gnaäri^arti, engl, qnartsrnä, in
vier Theile gctheilt. — 2.frz. narre, engl. 8gnar6, s.v.w.
quadratisch. — 3. (Herald. u. Flachornam.) frz. nnartnln,
engl, gnartnrnä, durch zwei kreuzweise Linien in vier
Felder gctheilt.
Geviertmäst, n., s. v. w. Flächenmaß, auch Quadrat-
maß genannt. Gcviertfilß,Gcvicrtmc1errc., s.v.w.Quadrat-
fuß, Quadratmeter re.
Geviert;ieget in., s.v. w. Quadratziegel; s. Dachziegel8.
gewachsener Goden, in., frz.tnrrain-viergn, in., engl,
grorvn 8oil, Boden, der noch nie von Menschenhänden be-
arbeitet ward, im Gegensatz zu aufgefülltem Boden, wie er
z. B. in Städten beim Grundbau vorkommt.
Gewächserdr, ü, s. Dammerde.
Gewächshaus, Maiycnhaus, n., frz. 86rrn, 5, engl.
gi-66n-1iou86. Gewächshäuser lege man mit der Haupt-
front womöglich nach Süd-Südost zu. Die äußere Gestal-
tung ist in neuerer Zeit so manchfach geworden, daß in
Bezug auf dieselbe keine bindenden Regeln zu geben sind,
und es daher ganz dem Ermessen des Architekten überlassen
 
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