Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0053
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kochbau 43 Kochoferr

man bringt ihn stets im hohen Thor der Kirche an; s, auch
d. Art. Altar II. 2. a.
Hochbau, ra., heißt derjenigeTheilderBauwissenschast,
der sich mit der Errichtung von Gebäuden beschäftigt,
welche sich über dem Straßenniveau befinden.
Hochburg, ist 1. hochgelegene Burg, Felsenburg. —
2. s. v. w. innere Burg im Gegensatz zu Vorburg: s.d.Art.
Burg.
Hochchor, r>., od. hohes Chor,s. Basilika 3., Bemau. Chor.
Hochdruck, na. (Masch.), s. d. Art. Dampfmaschine.
Koelik, I., frz., s. v. w. aoobs (s. d.).
Hochemarl, n., Hochcmaille, ist s. d. Art. Email.
Hochgrlb, n., ans Krapp, s. d. Art. Gelb und Beize.
Hochgoldgeib, n., ans Krapp, s. in d. Art. Gelb.
hochgothisch, aäj., s. in d. Art. GothischerBaustilV. 3.
Hochgrab, n., s. in d. Art. Grabnurl.
Hochkante, I., oder hohe Kante, frz. vaims, Liranax, bei
Balken, Ziegelsteinen, Bretern rc. die schmale Seite.

eigentlichen Schacht a und in die Rast d, welche nr dem
Kreis n n, dem sogen. Kohlen sack, Zusammenstößen,
der bei manchen H. als cylindrischer, 30—55 ora. hoher
Ring zwischen g. und b zu liegen kommt. Die obere Aus-
mündung des Schachtes ist meistmitcincm Schutzgemäuer
umgeben, wird bei A g mit einer ringförmigen eisernen
Platte belegt und heißt Gicht. Unterhalb der Rast d liegt
das Gestell 6, in welchem die Formen ä angebracht sind,
d. h. mit Formstöcken von Eisen oder Kupfer ausgefütterte
Oeffnungcn in den Formsteinen. JndiesenFormculicgcn
die Düsen, welche mit dem Gebliste in Verbindung stehen.
Bei einem H. mit 2 Formen sind diese so angebracht, wie
Fig. 2123 zeigt: von I) her strömt durch eine eiserne Röh-
renlcituug die Gebläseluft. Der Thcil des Gestelles ober-
halb der Form heißt Ob ergcstell, der unterhalb der
Form liegende Gcstelltheil aber Untergestell: dem letz-
teren schließt sich der zum Sammelraum für das geschmol-
zene Eisen bestimmte Herd od. Eisenkasten i a an, wovon


Fig. 2120. Hobelmaschine zu Bearbeitung von Quadern. Fig. 2121.

hochkanUg, allst, nennt man einen Gegenstand, welcher
auf seiner hohen Kante sitzt; z. B. ein Ziegelstein, aufseine
schmale Seite gestellt, heißt h. gelegt, frz. xoss äs clmiup,
mir obarup, äe oarup, engl, aässrvav, s. auch d. Art. auf-
kanten, Balkenkante.
hochheilige Tapete, I., s. v. w. HautsliE-Tapete;
s. d. betr. Art. und d. Art. Tapete.
Hochofen oder Hohlsten, ra., frz. traut louimsau, engl,
tri^tr lurnaos, Ulast-turrraos, in Oesterreich Blähhaus
genannt. Zu Gewinnung des Eisens aus den Eisenerzen
wird ein Schachtofen (s. d.) angewcndet, welcher wegen
seiner bedeutenden Schachthöhe den Namen erhalten hat.
Die Konstruktion solcher Oefen ist sehr verschieden, und je
nach derselben zerfallen sie in Stichtiegelöfen, auch Blau-
öfen genannt, u. in Sumpföfen mit offener Brust, schlecht-
hin Hochöfen genannt. Die Blauöfen sind ähnlich den
Stücköfen <st d.); der Schmelzraum ist nur etwas mehr
zusammengczogen, der Schacht bis auf lO rrr. und darüber
erhöht, der Kohlensack entweder in der Mitte od. im ersten
Drittel der Hohe angebracht Im südlichen Deutschland
sind die Blauöfen, im nördlichen die Hochöfen mehr in
Gebrauch.
I. öejchreibung eines zweckmäßigen Hochofens. Vergl.
Fig. 2122 u. 2123. Der Raum a d n n, der Schachtraum
oder Kernschacht, welcher von einer doppelten Steinein-
fasiung spll umgeben ist, zerfällt in.2Haupt1heile; in den

der Theil 1 der Vorherd heißt. Die Seite des Gestells, wo
der Herd sich befindet, heißt die Brust, lieber dem Herd o i
läuft ein großer Stein quer durch, der sogenannte Tüm-
pclstein I, an welchem das Tümpeleisen t ruht, p ist
der sogenannte Wallstein oder Damm, welcher einen
Spalt (den Stich, das Stichloch) hat und zw ischen den Erd-
füßen liegt; dieser Spalt wird beim Betrieb des H.s mi!
Lehm und Kohlenpulver, dem sogenannten Gestübe, ver-
stopft, um zu rechter Zeit durch einen in diese Masse ge-
machten Stich das geschmolzene, auf dem Herd i s befind
liche Roheisen zum Ausfluß zu bringen. Den Theillinennl
man die Schlackentrifl oder Dammplatte, weil dieüber
das Niveau des Herdes anwachsenden Schlacken über die-
selbe hinwegfließen und mittels Werkzeugen auf diesem
Wege abgezogen werden können., -ch ist dicÄrbc its feite,
an welcher alle Arbeiten des Abzapfens, des Schlacken
zichens re. verrichtet werden. Alle Theile des Ofcnge-
mäuers, welche starker Hitze ausgesetzt sind, müssen natür
lieh von feuerfestem Material hergestcllt sein, so besonders
die das Gestell, den Herd und die Rast zunächst umgeben-
den Mauern. Gestell und Herd selbst sind daher entweder
aus großen behauenen Sandsteinstücken konstruirt, welche
so viel wie möglich kiescliges Bindemittel haben müssen
(Steingesiell), oder in Gegenden, wo schwer verglasbarc
Sandsteine schwierig und nur mit bedeutenden Kosten zu
haben sind, aus einer aus grobem Quarzsand und Thon
 
Annotationen