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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0132
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Jak-reszeiLeR 122 Jamaikaholz


ÜAUKUSS, amruslls, oorolk aunusl, engl., auuunl riu§.
Diese, auch schlechtlveg Jahr gen., erzeugen sich bei allen
Holzgewächsen mit zeitweise unterbrochenem Wachsthmn.
Bei unseren einheimischen Bäumen beginnt im Frühjahr
mit dem Eintritt des Saftes in dem sogenannten Cambium
od. Wachsthumsring das Zellgewebe durch Längstheilung
sich zu vermehren. Die im Frühjahr gebildeten Zellen
sind größer, der Holzring deshalb lockerer u. Heller. Die
kleineren Herbstzellen geben das festere u. dunklere Herbst-
holz. Frühlingsholz und Herbstholz gehen allmählich in
einander über und stellen einen Jahresring dar, der von
dem vorhergehenden scharf unterschieden ist. Durch das
Auszählen dieser besonders auf dem Hirnholz (s. d. u. Holz)
sichtbaren J.e läßt sich das Alter des Baumes leicht er-
fahren. Doch sind bei manchen Gewächsen der Tropen J.c
nicht zu bemerken, z. B. bet den Stämmen der meisten
Mondsonngewächse (AlLuisxsrinsn), da das Wachsthmn
bei denselben ununterbrochen fortgeht.
Ilchreszeilrn, die vier, erscheinen in allegorischer Dar-
stellung als 4 Jungfrauen,deren erste einen Blumen-, die
zweite einen Aehren-, die dritte einen Weintraubenkranz,

die vierte aber ein Geflecht von Tanncnzweigen trägt.
Sind sic mit Leibgürteln versehen, so hat jede das be-
treffende Zeichen des Thicrkreises ans dem Gürtel: der
Frühling den Stier, der Sommer den Löwen, der Herbst
den Skorpion, der Winter den Wassermann. Man kann
auch z. B. Knaben wählen, welche ein Blumenkörbchen,
eine Sichel, eine Weintraube und eine Kohlenpfanne oder
sonstige passende Embleme in der Hand tragen.
Ir»!. 8., engl., Gefängnis (s. d.).
Miklir, v. iutr., franz., aufquellen.
Ikaina-Ärchitrktur, s. dschmnistische Bauweise.
Ja!«, MiLt, m., franz., engl, jsb, s., engl. (Miner.),
der Gagat.
s., engl., Abtritt (s. d.).
MlärrÄs, allst, span., gelb.
Iällls, m., span., Operment.
ÄSÜSU,m.,frz.MloN)M.., engl. oommou-statst äirsLt-
inA-statl, äir6cwiiigruk>.rll, span, zalllu, Absteckstange,
Fahnenbake, Meßstab. Daher jallonniren, frz. jalourmr,
engl, to MÄi-llont., mit solchen Stangen absteckcn.
n. (Schiffb.), Einschnitte am Kiel, Vorder- u.
Hintersteven, woran die Planken der Bekleidung befestigt
werden.
Mlonssr, v. tr., franz. (Hochb.), mit Holz vergittern.
Jalartfie, lst Coulissenladctt.m., franz. jnlousio, ll, engl.

vsuktiau bliull, ital. gslosia, Fensterladen, dessen
Füllung nicht massiv ist, sondern aus einzelnen quer ein-
gefügien Bretchen besteht; s. d. Art. Fensterladen 1. Vgl.
auch Finks „Schule des Bautischlers" und „Schule des
Bauschlossers" (Leipzig, Otto Spanier). — Der erste
Schritt in der Ausbildung der Jalousien war die Er-
setzung der festen Füllungen im Fensterladen durch fest
eingefügte, aber schräg gestellte Bretchen, so daß das etwa
auftreffende Regenwasser nach außen abläuft, die Sonne
nicht, wohl aber Licht eindringen kann, daß man auch hin-
aus, aber nicht hinein sehen kann; der Ursprung dieser
Läden, auch Sommerlädcn genannt, wird auf die Serails
in Persien zurückgeführt; daher die Namen Jalousie (Eifer-
sucht) und Persienne; s. d. Art. Fensterladen 2. — Der
Wunsch, die Breter beweglich zu machen, lag sehr nahe.
Zunächst befestigte man sie mittels Zapfen drehbar in den
Höhenfriescn der Rahmen und verband sie durch eine
Eisenstange, um alle gleichzeitig öffnen und schließen zu
können. In den letzten Jahrzehnten nun sind die manch-
fachsten Modifikationen erfunden und eingeführt worden.
So hat man denn jetzt bes. folgende Arten: 1. Persicnne
von Glas, Glasjalousic
genannt. Bezugsquelle:
Ed. Pippig in Leip-
zig sind besonders zu
Lüftung von Restau-
rativnslokalcn, Fabri-
ken w., kurz da zu em-
pfehlen, wo mau ohne
die Gefahr des Hcrcin-
regnens u. des Schleu-
derns durch Wind Luft
geben will. — 2. Zug-
jalousie in Holz. Bret-
chen-Vorhänge, engl.
8toro8, auch Storren
gen., mit Schnuren,
die über Ringen in
Rollen laufen, oder
auch mit Walzenkon-
struktivn mit Selbst-
stellern, letztere Erfin-
dung vonBayerL Laib-
sried in Eßlingen: statt
der bei Ring- n. Rvll-
konstruktion nöthigen 2
Schnuren wird hier der Aufzug durch eine einzigeSchnur
und eine Walze vermittelt, über welche 2 Gurte laufen,
die, am Schluß- oderUntcrbret befestigt, zuerst dieses und
mittels desselben die anderen Bretchen aufhebcn. Die
Stärke der Walze an der Stelle, wo die Auszugsschmir
thätig ist, steht in einem rationellen Verhältnis zum
Flächeninhalt des Vorhangs, um gleichmäßige Leichtig-
keit des Aufziehens zu erreichen. Der Selbststeller verhin-
dert das Nachfallen des Vorhangs beim Loslassen der
Schnur, ohne diese anzuziehen. Zngjalousien liefern
u. A. auch Theodor Müller in Würzburg, die Hamburg-
Berliner Jalousiefabri? in Hamburg, Berlin , Breslau,
Leipzig, EmilKachholz LReuthner,Plagwitz-Leipzig. —
3. Zugjalvusien von Blech liefert letztgenannte Firma.
— 4. Rolljalousien in Holz. — 5. Rolljalousicn in Blech,
lieber diese sowie über Holzdrahtrouleaus s. Näheres in
dem Art. Rollladen.
Jammlmguarsaktraum, m., s. Guayakholz.
Jammkichstzi n., 1) ein rothbraunes, dem Fernam-
bukholz ähnliches Holz, das vom brasilianischen Schopf-
astbaum (Oornoolallia Lra8i1ia.8trum Noir, Fam. Su-
machpslanzen, ^uaoaräiaosas^Ik.IZr.) stammt. Es kommt,
außer aus Brasilien, auch aus Westindien und wird als
Farbeholz u. Nutzholz verwendet. 2) engl. Jammioa-roZe-
rvooä, s. Citroncnholz.
 
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