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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0140
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Juraformation 130

weißeÄnra bildet diesteilabfallcndenHöhenderJuraberge.
Das oberste Glied des weißen Jura ist mergeliger homo-
gener Kalkstein von schieferigem Gefüge. Am schönsten
findet er sich in der Grafschaft Pappenhcim, bes. bei Soln-
hofen. Die härteren, gleichartigen Platten aus denSoln-
hofer Brüchen verwendet man als lithographische Steine,
die zu Lithographie untauglichen zu Tischplatten, Fuß-
böden , Bedachungen u. dgl. Unter diesem Schiefer liegen
dann mächtige, undeutlich geschichtete Felsmasfen, be-
stehend aus 3 Varietäten von Kalkstein, als vollkommen
gleichartiger dichter Kalk, hellgelber krystallini-
scher Kalk u. als graulicher Dolomit. Die körnigen
Kalke finden sich bes. in Schwaben, die Dolomite in Franken.
Die dichten Kalke liefermein ausgezeichnetes Baumaterial.
Die untersten Schichten des weißen Jura bestehen aus
mächtigen Lagern von gleichartigen Kalkschichten und zu-

letzt aus einem Wechsel von Mergel- u. Kalkmergel-
schichten. DicMergel des weißenJura gehen allmählich
in den braune» Zura über. Dieser ist seiner Hauptmasse
nach dunkelgrauer Thon, durch Eisenoxyd braun gefärbt.
Man findet in ihm sehr viel Ammoniten, Terebrateln,
Gryphäen, Pectenarten, Echiniten und Spalangen. In
den unteren Schichten herrschen braune Sandmergel und
Sandsteine vor; die tiefsten Regionen enthalten Schiefer-
thvne. Jenseit des Schwarzwaldes macht ein oolithischcr
Kalkdie Hauptmasse des braunen Jura aus.—Der schwarze
Zura, auch Lews oder Lias genannt, gehtunter dem braunen
Jura meist als schmaler Saum zu Tage. Seine Masse
besteht aus Tlwnmergeln mit untergeordneten Lagern von
Kalkmergeln und Sandsteinen. An der obern Grenze findet
man einen durch Bitumengehalt und schieferige Abson-
derung ausgezeichneten Mergel, den Leiasschiefer. In
der Mitte sondern sich kalkreichcre, festere Schichten bis zu
30 our. Dicke aus, der Leiasmerg el. Die unterste Lage

bildet einen harten Sandmergel, den Leiassandstein.
Die Juragruppe im nördlichenDeutschland besteht
gewöhnlich aus einer von Bitumen u. Kohle durchdrunge-
nen, schieferigen Thonmasse mit untergeordneten Kalk-
schichten. Die oberste Lage nimmt eine Kalksteinbildung
ein, welche aus dunkelgrauen, bituminösen Kalksteinen,
zwischen denen Schieferthone und Sandsteine Vorkommen,
und aus oolithischen Kalksteinen besteht. Die mittleren
Schichten enthalten dunkelrostbraune, grobkörnige, thonige
Sandsteine, mit Streifen von Brauneisenstein, Sphttrv-
sideritknollen u. Zwischenlagen von Schieferthon. An der
Stelle des schwarzen Jura finden sich, wie in Süd-
deutschland, kalkreiche, bituminöse Mergelschiefcr, eisen-
schüssiger Sandstein, dunkler, bituminöser Kalkstein und
Heller Sandstein. JnUngarn u. im Banat ist der schwarze
Jura vertreten durch eine Steinkohlenformation, bestehend
aus Sandstein, Schie-
ferthon und Schwarz-
kohlenlagecn, mit vie-
len Sphärosideritknol-
lenu.zahlreichenPslan-
zenabdrücken. Alle der
J^mgehörigenAblage-
rungen erkennt inan
aus ihrer Lagerung
zwischen Trias- u. Krei-
debildungen, sowie aus
den darin vorkommen-
den Versteinerungen.
llui'^-uiu8t,8.,engl.
(Schiffb.), der Noth-
mast.
.Ins rr1Iurionl8, n.,
lat., siehe Anschwsm-
mungsrecht; ,s. uMue
eto., s. Baurecht.
.Insunt, ra., frz.,die
Ebbe.
Iujlttpalast.ur. In
neuester Zeit sind auch
die Gebäude für Justiz-
pflege zur dankbaren
Aufgabe für die Archi-
tekten geworden. lieber
dieDisposition s.d.Art.
Gerichtsgebäude. Von
hervorragenden Justiz-
Palästen der Vergan-
genheit sind zu nennen die von Paris, von Lüttich lFig
1777) re., unter den neueren der von Brüssel, Fig. 2243,
im Jahre 1866—1880 nach dem Plan Poelaerts gebaut,
30 600 gru. bedeckend.
Io Mt-out, engl., s. lotchsl-out.
.lut-ustullör^, s., engl. (Hochb.), der Erker,
lluttiu^, out, s. u. allst, engl., s.llkttinZ-out.
-sutt^, 8., engl., 1. s. skttss; 2. Bart am Bret.
Jumatraum, na., hohe Lertholirtie, l. (Lsntliollktia sx-
66l8u lll. et L.,Fam. Myrtengewächse, MFi-taokas,Gruppe
TikoxtlliäkLs R-ivb.), ist ein riesiger Baum, der in den
Wäldern amOrinoko,inBrasilienu. Guayana einheimisch
ist u. ein festes, dauerhaftes Bauholz liefert. Aus seiner
Rinde bereitet man Werrig.
Juwel, n., s. Edelstein.
Huxtuposo, allst, frz., s. ^roatui-k stes.
.suxtupositiou, l., frz-, das Dichtanfügen.
Izineu e, s., attengl., Thürangel, Haspe.


Fig. 224Z. Justizpalast zu Brüssel.
 
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