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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0524
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514

Fig. 2790 entstand zunächst die Pendentifform m Fig.
2544; dann wurden die Stichbögen in Rundbögen ver-
wandelt, auchsehrvftgestclzt. Diese Gestaltung drang mit
anderen langobardischen Konstruktionen weiter nach Nor-
den u. wurde auf französischem wie auf deutschem Boden
weiterfortgebildet, sie war aber auch von den Langobarden
nach Apulien, Kalabrien u. Sizilien verpflanzt worden u.
wurdedortunternormannischerHerrschaftweiterentwickelk,
indem hier ebenso wie im Norden die gestelzten Bögen zu-
gespitzt wurden; während aber im Norden der unten schräge
Keil, der in Fig. 2790 zu sehen ist u. auf dem Prinzip von
Fig. 2791 beruht, beibehalten wird, s. Fig. 2794, wird er
in Sizilien weggclassen; während im Norden das Pen-
dentif thunlichst tief unten angesangen wurde u. daher die
Bögen ilach Fig. 2794 verschiedene Aufstandshöhen hatten,
wurde in Sizilien dieganzeBogengruppe auf einen wäg-
recht über dem Scheitel derunteren Schcidebögen lausender
Gurtsims aufgestellt. Vgl. auch den Art. aouLlia.
ktzue, nn, franz., Riegel, s. d. Art. Schloß; v. ooulaut,
x. d. bso etk LÄnna, schließende Falle; p.äorruant, hebende
Falle; x. cksnai tour, halbtouriger Riegel.
kentztruls, u., lat., bei einem Tempel das innere
Heiligthum, worin sich eine Gottheit in Statue befand; in
fürstlichen Begräbniskapellen der Ort zum Beisetzen der
Särge.
ü, franz., s. d. Art. Boot 5.
liaiilteotiar.'s eklnpel, s., engl., Bußkapelle.
VaMttzutjnri'tz, in., franz., Büßervorhalle,
benutz, ü, franz., eigentlich Hutfeder, doch auch für
Zinne gebraucht.
köllombi-s, n., franz., Halbschatten.
Pentaeder, n., ein von fünf ebenen Flächen begrenzter
Körper. Unmöglich ist, daß ein Körper von fünf Dreiecken
völligbegrenzt wird, weil dieSeitenzahl derFlächen (hier
also 15) der doppelten Kantenzahl gleich sein müßte, wäh-
rend 15 eine ungerade Zahl ist. P. sind: 1. vierseitige
Pyramide; 2. dreiseitiges Prisma; 3. abgestumpfte drei-
seitige Pyramide.
ksntrr-LoIiuljuK, s., engl., Fünfpaß, Drudenfuß.
Pentagon, u., Fünfeck; peniagondodekircder, s. d. Art.
Krystallographie und Ikosaeder.
Pentagona!- oder Fünfeckszahlen, s. Polygonalzahlen.
Pentalpha, Pentagramm, in, franz. psutLZamruras, in.,
lat. saluk engl.xsntaols, Drudenstlß,Alpen-
kreuz, geschlungener fünfeckiger Stern (st d. betr. Art.).
Pentasplast, n., griech. 7iLvrcr<77r«-7rvv (Masch.), ein mit
fünf Rollen versehener Kloben oder Flasche.
Prntastrchsn, n., franz. pontatisgus, ein mit fünf
Säulenreihen versehenes Gebäude.
Pentastylsn, n., sünfsäulige Front,
kaute, ü, franz., Hang, Abfall, Böschung, Einfallen,
Gefälle, Räusche, Berghalde (s. d. betr. Art.).
PoNtorstalstLN, ni., franz. äavisr, rninot, rn., engl.
äavitstSchiffb.), bei großen Schiffen der hinter dem Krahn-
balken aus dem Schiff herausgehendc Balken; hat am
äußeren Ende einen Flaschenzug, den pcnterteckkl, um den
Anker zu kippen oder auf den Bug zu setzen.
ksrrtdouse, pautios, xerckiole, pentise, 8., engl., lat.
peutioiuna u., vorgekragtcr Gebäudstheil, Erker, ange-
bautes Portal, Ueberhang, Gallerte, detachirtes Thor-
iveghaus.
ken-tüe, 8., engl., Hohlziegel,
keut-rook, 8., engl., Abdach, Wetterdach,
keulure, ü, franz., lat. penturs, Ü, Aushängungs-
beschlüge; s. d. Art. Band VI.: Beschläge und Gewinde;
p. orii^e, Zierband; x. L Kouä, s. Angell
Peperin, NN, franz. xLxoi'inö, ü (Miner.), 1. s. v. w.
Pfefferstein (s.d.).— 2. Auch albanischer Stein, Gabiner-
stein genannt. Eckige Stücke von weißem, körnigem Dolo-
mit, u. eckige Geschiebe od. abgerundete Gerölle von Basalt,
Dolerii und Basanit, sind durch eine aschgraue, weiche,

Pergament
feinerdige Masse verkittet, welche sehr viel Glimmer ent-
hält, theils in einzelnen Plättchen, theils in länglichen
Massen, die noch weiter Augitkrystalle und Körner von
Magneteisen einschließen, sowie einzelne Krystalle von
Augit und Leucit. Der P. unterscheidet sich von anderem
vulkanischen Tuff durch das frische Ansehen. Alles ist in
ihm unzerstört, vollkommen glänzend, im eigentlichen Tuff
dagegen matt u. zerstört. Zuweilen liegen im P. Basalt-
massen bis zu vielen Centnern u. in solcher Menge, daß
der ganze P. als Zusammenhäufung solcher Basaltstücke
erscheint. Mitunter häufen sich auch Massen von körnigem
Dolomit, der oft eckige Löcher hat u. inwendig drüsig ist.
Durch Verwitterung verwandelt sich der P. nach u. nach
in eine graue Erde; cr giebt guten hydraulischen Mörtel
(s. d. Art. Mörtel 1. §.).
kl, frz., Baumpflanzenland; s. Baumschule.
PrpromenL, k. (Myth.), s. d. Art. Fatum,
ksrea, ü, frz., Bohrer; x.-äroit, Geradbohrer.
keress, frz. (Forstw.), Durchhau im Walde, Schncußc.
ksretz-kourLKiss, nn, franz. (Hütt.), Stecheiseu,
Fcuerspieß.
kM'LewHiit, franz., 1. nachträglich durchgebrocheue
Oeffnung in einer Mauer.— 2. (Bergb.) das Auffahren,
Treiben von Strecken oder Stollen; x. 8outsi-ra,iu, die
Durchörterung; x. äss tannsls, der Tunnelbau.
penevr, v.tr., frz., durchbrechen, lochen; x. ums xorte,
eine Thür einbrechen; mai8ou bi6n psro66,woh Gefenster-
tes Haus; uns inaison psroe äans äeux rues, ein Haus
geht in zwei Straßen.
ksrvd, s., engl., 1. die Stange, Ruthe, Meßstangc. —
2. k. oll a elustorsck ooluinn, der Dienst. — 3. Altengll
xsrü, xoarob, Konsole. — 4. Kirchenkerzc.
kersko, ll, frz., lat.u. ital. xsrtioa, 1. Stange, Meß-
ruthc; s.d. Art. Maß. — 2. Stangensäule, Pfeife, Dienst.
— 3. Rüststange. — 4. k. L rarüaF68, Rankenstab.
ke?ekv!^ in., franz. (landw. Baum.), Hahnebaum,
d. h. Stange mit Querstäben im Hühnerhaus,
ksrolose, 8., engl., s. v. w. xaroloss (s. d.).
keryolr, rn., franz., 1. (Werkz.), Ahle, Spitzbohrer,
s. Bohrer; p. d, eouronno, Kronbohrer w. — 2. (Hütt.),
Stecheiseu.
keryvirs, ü, frz. (Schloss.), Lochscheibe, Lochring.
kerBvisus, m., lat., Paradis.
psrktzet urek, 8., engl., Halbkreisbogen.
psrLsvt xoMr; s., engl., s. Englisch-gothisch.
ktzxkoruvnlum, n., lat., Lochmeißel, Spitzbohrer.
Pergamrut, n., franz. xarabsaiin, engl, xarobEut,
lat. xsrALNisnum, xorKaraoua obarta; 1. das eigentliche
p., frz. PÄI6Ü6INÜ1 Lniinal, ist beschreibbares, waschbares
Leder aus Kalb-, Schaf-, Ziegen- od.Eselsfellen, u. heißt
das ausSchaffellen bereitete für Buchbinder,Trommeln rc.,
engl, llorrü, zum Schreiben mit Bleistift: a88-8Üin, von
Schaf- oder Ziegenleder zum Malen: xarellinent, das
feinste aus dem Leder ungeborener Schafe bereitete Jung-
fernp., frz. valiu, engl, vslluni. Die geschabte Fleischseite
wird nach dem Gerben mit Gummi-Traganth überrieben,
dann trägt manaufbeideuSeiteneinenAnstrichvonfeiner
Kreide und Leimwasser auf, ebnet ihn mit Bimsstein und
glättet ihn mit Seifenwasser. Nimmt man zum letzten
Anstrich Leinöl, so wird es gelb. — 2. Unechtes P., franz.
xapior parLÜsrrriuö, engll pÄpor-parellnasnt. Ein Stück
Papier, Leinwand od. Tuch wird in einem dazu bestimmten
Rahmen fest und stramm eingespannt, worauf man die
Fläche mit der unten beschriebenen Mischung mittels einer
feinen Bürste so glatt als möglich überstreicht und dieses
Verfahren drei- bis viermal wiederholt; die letzte Lage
wird, wenn sie vollständig getrocknet ist, gerieben und ge-
schliffen. Mischung: 3 Th. feingestoßenes Bleiweiß, ITH.
gut gebrannten gemahlenen Gips und ^ Th. besten, ge-
löschten und gestoßenen Steinkalk mischt man, reibt dann
Alles sorgfältig mit Wasser ab, läßt 2 Th. besten P.leim
 
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