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waren zwei im Jahre, jeder hatte sechs Monate lang
den Vorrang ' (so daß oft von Prytanen, oft von ei-
nem Prytanis die Rede ist); sie verwalteten die Ge-
schäfte mit großer Vollmacht im Prytaneion, wo das
Archiv der Stadt war, und fremde Gesandte ausge-
nommen wurden 2. Doch konnte ihre Gewalt nicht
übergroß sein in der freien Verfassung, deren sich
Rhodos in seiner blühendsten Zeit erfreute. Denn der
Rath, welcher völlig demokratisch gewählt wurde, wie
wir unten sehen werden, theilte die Leitung aller Ver-
handlungen des Staats mit den Prytanen; das Volk
aber übte in seinen Versammlungen die höchste Gewalt,
stimmte durch Cheirotonie und scheint nicht blos
von den Magistraten geleitet worden zu sein Dock-
war Rhodos Regierung bis zur Römer-Herrschaft her-
ab nicht ganz Demokratie sie näherte sich viel-
leicht, in dieser Periode der höchsten Macht dieser
Insulaner, der eigentlichen Politeia des Aristoteles s.—
Aber nicht überall war die Gewalt der Prytanen,
welche auch rw Jonischen und besonders Aeolischen ?
Städten als die ersten Magistrate Vorkommen, so weise
beschränkt; in Milet war ihre Macht fast tyrannisch 2.
jetzt auch Böckh beipflichte, baß die kUho, die Lor^' bilden, der
der vorsteht.
r) Dies schließe ich aus Polyb- 27, 6, s.
vvroe vgl> PüUlseN llo Alioäo 56.
2) S- besonders Polyb. >5, sz, z. r6, 15, 8- sz, Z, »0. 29, 4,
4- 29, Z, 6. AppiüN L. 6. 4, 66.
Vgl« PlUt. xrseo. reix. ger. 17. x. 17z. Liv. 4-, 45- Poseido-
nkos der Schriftsteller war Prytan zu Rh. Str. 7, Zl6. z) Pol-
sg, 4, r. 4) Polyb. und Appian a. L- erwähnen
Jener hatte auch den auseinander
gesetzt, aber die Stelle ist verloren. 5) Str. 14,652. 6) Dgl.
Ubbo Emmius äe rep. Mioä. 7) zu Pindar a. O- 8) Arist.
S, 4, 8- -- Die Kyzikenischen dagegen waren demokratische.;
 
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