Fortsetzung
der historischen Folge von Bildwerken
Abschn. IX. Zur Geschichte der Mahlerei.
B. Weitere Auswahl von Vasengemälden zur Erläuterung der Fort-
schritte im Styl der Zeichnung.
Taf. XLV. n. 210. Eine gemalte Vase aus Volci, welche nach der In-
schrift Yon einem Töpfer Sosias gearbeitet ist. Das Innre der Schale,
unter 210 a., stellt den Patroklos dar, welcher in dem Kampfe
mit dem Myser - Könige Telephos [wenn auch nicht von diesem selbst,
wie aus dem Pfeile hervorzugehen scheint,] verwundet worden und
nun von Achill sorgfältig verbunden wird; die dabeistehenden
Namen lauten üatqoxXog, A%t,Xevg. Diese Vorstellung zeichnet sich
durch eine ängstliche Treue in der Angabe der Details des Nakten
sowohl wie der Bekleidung aus. Die Mahlerei an der äussern Seite
der Schale, unter 210 b., welche in zwei Hälften getheilt worden
ist, stellt wahrscheinlich die Versammlung der Götter bei dem
Hochzeitsmahle des Peleus und der Thetis, der Eltern des Achill, dar.
Hebe, [vor deren Gesicht man den Anfangsbuchstaben ihres Namens,
H, gewahrt] schenkt in die dargereichten Schalem Wein zur Li-
bation, mit welcher Seegenswünsche für die Neuvermählten verbun-
den wurden; sie beginnt, nach der Rechten (imdi^ia) umhergehend,
von der linken Ecke, wo Zeus, auf dessen Scepter ein Vogel sich
befand, und Hera als die obersten Ehegötter zusammensassen, ih-
nen gegenüber das Brautpaar, Peleus und Thetis, welche durch
einen Fisch als Seegöttin charakterisirt ist. Die Gottheiten, welche
auf den beiden folgenden Sesseln sassen, lassen sich durch zwei
kleinere Bruchstücke, welche in den Annali deW Institute V. III.
p. 436. 437. beschrieben, aber noch nicht herausgegeben sind,
als Aphrodite und Dionysos nachweisen; neben ihnen sassen
wahrscheinlich Poseidon und Demeter. Daran schliessen sich,
in dem andern Halbkreise, als schreitende Figuren die beiden Hö-
ren ('Opa») Thallo undKarpo, welche sich durch grünende
Zweige [wenigstens mit Blättern versehene; sonst sind diese Blät-
ter wie die gleichen am Thyrsos des Dionysos auf dem Original
roth gefärbt] und Früchte charakterisiren, eine dritte Figur, welche
sie aufzumuntern scheint diese dem Brautpaar darzubringen, kann
die Charis Aglaia sein (von ihrem Namen ist Ay übrig). Auf
dem darauf folgenden Doppelthron sitzen Amphitrite ('AocpmTQ.
[so!]) und Hestia (lEffna). Hinter ihnen kommen Hermes CEq-
(tsg), welcher einen Widder trägt,. Artemis (Aq.s/ii.), eine Lyra
haltend und von einer Hirschkuh begleitet, und der unter die Göt-
ter aufgenommene Herakles (Eqaxke.) heran, welchem eine Frau
folgt, die sich nicht näher bestimmen lässt. Die Zeichnung dieses
äussern Gemäldes ist von andrer Hand als die innere Darstellung,
in einer alterthümlich steifen Manier. Nach den Monumenti inediti
deW Institute di corrisp. archeol. Vol, I. tv. 24. u. 25. [mit Hinzufü-
gung der später aufgefundenen Bruchstücke und der ( durch die ßruch-
linien erkennbaren) Ergänzungen der beschädigten Figuren, sowie
Berichtigung der Inschriften und anderer Einzelheiten nach der Ab-
bildung in Gerhard's Trinkschalen des K. Mus. zu Berlin Taf. VI.
VII. — Die Müller'sche Beziehung der Darstellung an der Aussenseite
der historischen Folge von Bildwerken
Abschn. IX. Zur Geschichte der Mahlerei.
B. Weitere Auswahl von Vasengemälden zur Erläuterung der Fort-
schritte im Styl der Zeichnung.
Taf. XLV. n. 210. Eine gemalte Vase aus Volci, welche nach der In-
schrift Yon einem Töpfer Sosias gearbeitet ist. Das Innre der Schale,
unter 210 a., stellt den Patroklos dar, welcher in dem Kampfe
mit dem Myser - Könige Telephos [wenn auch nicht von diesem selbst,
wie aus dem Pfeile hervorzugehen scheint,] verwundet worden und
nun von Achill sorgfältig verbunden wird; die dabeistehenden
Namen lauten üatqoxXog, A%t,Xevg. Diese Vorstellung zeichnet sich
durch eine ängstliche Treue in der Angabe der Details des Nakten
sowohl wie der Bekleidung aus. Die Mahlerei an der äussern Seite
der Schale, unter 210 b., welche in zwei Hälften getheilt worden
ist, stellt wahrscheinlich die Versammlung der Götter bei dem
Hochzeitsmahle des Peleus und der Thetis, der Eltern des Achill, dar.
Hebe, [vor deren Gesicht man den Anfangsbuchstaben ihres Namens,
H, gewahrt] schenkt in die dargereichten Schalem Wein zur Li-
bation, mit welcher Seegenswünsche für die Neuvermählten verbun-
den wurden; sie beginnt, nach der Rechten (imdi^ia) umhergehend,
von der linken Ecke, wo Zeus, auf dessen Scepter ein Vogel sich
befand, und Hera als die obersten Ehegötter zusammensassen, ih-
nen gegenüber das Brautpaar, Peleus und Thetis, welche durch
einen Fisch als Seegöttin charakterisirt ist. Die Gottheiten, welche
auf den beiden folgenden Sesseln sassen, lassen sich durch zwei
kleinere Bruchstücke, welche in den Annali deW Institute V. III.
p. 436. 437. beschrieben, aber noch nicht herausgegeben sind,
als Aphrodite und Dionysos nachweisen; neben ihnen sassen
wahrscheinlich Poseidon und Demeter. Daran schliessen sich,
in dem andern Halbkreise, als schreitende Figuren die beiden Hö-
ren ('Opa») Thallo undKarpo, welche sich durch grünende
Zweige [wenigstens mit Blättern versehene; sonst sind diese Blät-
ter wie die gleichen am Thyrsos des Dionysos auf dem Original
roth gefärbt] und Früchte charakterisiren, eine dritte Figur, welche
sie aufzumuntern scheint diese dem Brautpaar darzubringen, kann
die Charis Aglaia sein (von ihrem Namen ist Ay übrig). Auf
dem darauf folgenden Doppelthron sitzen Amphitrite ('AocpmTQ.
[so!]) und Hestia (lEffna). Hinter ihnen kommen Hermes CEq-
(tsg), welcher einen Widder trägt,. Artemis (Aq.s/ii.), eine Lyra
haltend und von einer Hirschkuh begleitet, und der unter die Göt-
ter aufgenommene Herakles (Eqaxke.) heran, welchem eine Frau
folgt, die sich nicht näher bestimmen lässt. Die Zeichnung dieses
äussern Gemäldes ist von andrer Hand als die innere Darstellung,
in einer alterthümlich steifen Manier. Nach den Monumenti inediti
deW Institute di corrisp. archeol. Vol, I. tv. 24. u. 25. [mit Hinzufü-
gung der später aufgefundenen Bruchstücke und der ( durch die ßruch-
linien erkennbaren) Ergänzungen der beschädigten Figuren, sowie
Berichtigung der Inschriften und anderer Einzelheiten nach der Ab-
bildung in Gerhard's Trinkschalen des K. Mus. zu Berlin Taf. VI.
VII. — Die Müller'sche Beziehung der Darstellung an der Aussenseite