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der Abtheilung der Laufbahn rechts von der Spina gewahrt man
die beiden bekannten Linien von weisser Farbe. Ausser den Wa-
genlenkern sind auch Reiter dargestellt, aber nur zwei, und in ei-
nem Costiime, welches von dem der agitatores oder aurigae — im
Wesentlichen demselben wie n. 430 — abweicht, dagegen aber mit
dem der beiden in der Laufbahn beschäftigten Fussgänger überein-
kömmt. Von diesen schwingt der eine, neben dem Wagen, der eben
im Begriff ist, um die hintere meta zu fahren, stehende in der Rech-
ten eine Peitsche und hält in der Linken einen undeutlichen Gegen-
stand. Er gehört zu derselben Partei wie der Lenker jenes Wagens,
der blauen. Der andere hält, wie es scheint, eine Schale mit Was-
ser zum Besprengen in Bereitschaft. Er ist von der grünen Partei,
wie auch der ganz erhaltene Reiter in der betreffenden Abtheilung
der Laufbahn, und wie wahrscheinlich der Lenker des Wagens un-
mittelbar vor diesem. In Betreff des ersterwähnten Wagens ist Ar-
taud's Bemerkung sehr interessant, dass drei seiner Pferde durch ein
Joch vereint, das vierte aber nur mittels eines Zugriemens angespannt
sei (equi jugales, equus funalis). Von den verunglückten Gespannen
gehört das neben der vorderen meta der grünen, das andere der ro-
then Partei an. Das Werk besteht aus Marmorwürfeln und an eini-
gen Stellen aus kostbaren Steinen („pierres precieuses"). Es befindet
sich jetzt in der Gemäldegallerie des Palais des arts zu Lyon]. Ar-
taud Description d'une Mosaique, Lyon 1806. Vgl. auch Artaud llisto-
ire abreg. de la peint. en mos., Lyon 1835, und Stark in Gerhard'«
Arch. Anz., 1853, S. 315 fll.]
n. 430. Eins der Miniaturgemälde des Ambrosianischen
Codex der Ilias, welches das von Achill bei Patroklos' Leichen-
feier veranstaltete Wagenrenuen (s. Ilias XXIII. v. 262 ff), aber
die wettkämpfenden Heroen, von denen D i o m e d e s eine Sklavin,
Antilochos ein Ross, Andere Gefässe zum Preise erhalten, ganz
im Costüm der aurigae circenses in Rom darstellt. [Ueber diese
Miniaturgemälde ist ausser Mai auch zu vergleichen Goethc's
„Kunst und Althertbum" Bd. II, H. 3, S. 99 fll. Das vorlie-
gende ist gewiss eigner Entwurf des Malers, der dasselbe ausge-
führt hat Man sieht im Hintergrunde zumeist nach rechts den
dürren Baum mit zwei Steinen umher, welche als Zielsäule diente.
dq'ui die fünf zum Wagenlenken angelangten Zweigespanne. Von
r. Bd.--■
den sechs Hellenischen Fürsten, die neben dem Tische für die Preise
sitzen — nach den Andeutungen bei Homer zu schliessen: Achil-
leus, Agamemnon, Idoineneus, Aias, Odysseus, Nestor —- erkennt
man mit Sicherheit nur Achilleus, an der Unbärtigkeit und durch
die Handlung des Preisaustheilens, und Odysseus, an der Kopfbe-
deckung. Ausserdem hat es die grösste Wahrscheinlichkeit, dass der
ganz im Vordergrunde sitzende Nestor sei. Für den, dieser Figur
gerade gegenüber, in derselben Reihe wie die sitzenden Fürsten
stehenden Mann bietet sich zunächst der Name Automedon dar.
Von den beiden Preisträgern, denen Müller Namen gab, ist nur
der erstere unbestritten. Den Antilochos suchte Mai in demjenigen,
zu welchem Nestor rede, indem er meinte, dass Nestors Ermahnung
an seinen Sohn vor dem Wettfaliren hier angedeutet werde. Doch
ist Müller's .Ansicht gewiss richtig. Allerdings folgt der Maler dem
Dichter nicht auf's Wort, indem bei diesem Antik
Noemon das Ross zum Wegführen erhält. Aber d
wohl hingehen. In Betreff der übrigen Wettfahrer ul
det eine solche Abweichung statt, dass man weder afN
folge, in welcher jene belohnt werden, noch aus der E-17
dieser sich orienliren kann. In anderer Hinsicht ist §",_
merkenswerth, dass die Preisträger durchgängig unbä E"1-
sind — obgleich das nicht zu dem Alter von allen §"0
eine so auffallend kleine Statur haben]. Mai lliad. fr =-r
c. picturis ib. 55. =-
n. 431. Ein Wandgemälde aus den Christliche E-5
ben, [und zwar aus dem „Coemeterium SS. Marcelliui E-
duas Lauros ad S. Helenam" an der via Labicana], w E-5
lern Felde den guten Hirten mit seiner Hiltenpfeife =-
und dem wiedergefundeneu Schaafe über den Schulten
Scenen des alten und neuen Testaments darstellt, dei E.
hung auf Wiederbelebung und Auferstehung gegeben w EJ?
in der Arche und die Taube; Moses den Quell a E_
schlagend; Jonas vom Wallfisch verschlungen um EJ?
Daniel in der Löwengrube; Lazarus' Erweckung =_
mit den Brotkörben; der sein Bett forttragende Gichlhrui = ■»
Roma subterrana T. II. p. 101.
27
E E
die beiden bekannten Linien von weisser Farbe. Ausser den Wa-
genlenkern sind auch Reiter dargestellt, aber nur zwei, und in ei-
nem Costiime, welches von dem der agitatores oder aurigae — im
Wesentlichen demselben wie n. 430 — abweicht, dagegen aber mit
dem der beiden in der Laufbahn beschäftigten Fussgänger überein-
kömmt. Von diesen schwingt der eine, neben dem Wagen, der eben
im Begriff ist, um die hintere meta zu fahren, stehende in der Rech-
ten eine Peitsche und hält in der Linken einen undeutlichen Gegen-
stand. Er gehört zu derselben Partei wie der Lenker jenes Wagens,
der blauen. Der andere hält, wie es scheint, eine Schale mit Was-
ser zum Besprengen in Bereitschaft. Er ist von der grünen Partei,
wie auch der ganz erhaltene Reiter in der betreffenden Abtheilung
der Laufbahn, und wie wahrscheinlich der Lenker des Wagens un-
mittelbar vor diesem. In Betreff des ersterwähnten Wagens ist Ar-
taud's Bemerkung sehr interessant, dass drei seiner Pferde durch ein
Joch vereint, das vierte aber nur mittels eines Zugriemens angespannt
sei (equi jugales, equus funalis). Von den verunglückten Gespannen
gehört das neben der vorderen meta der grünen, das andere der ro-
then Partei an. Das Werk besteht aus Marmorwürfeln und an eini-
gen Stellen aus kostbaren Steinen („pierres precieuses"). Es befindet
sich jetzt in der Gemäldegallerie des Palais des arts zu Lyon]. Ar-
taud Description d'une Mosaique, Lyon 1806. Vgl. auch Artaud llisto-
ire abreg. de la peint. en mos., Lyon 1835, und Stark in Gerhard'«
Arch. Anz., 1853, S. 315 fll.]
n. 430. Eins der Miniaturgemälde des Ambrosianischen
Codex der Ilias, welches das von Achill bei Patroklos' Leichen-
feier veranstaltete Wagenrenuen (s. Ilias XXIII. v. 262 ff), aber
die wettkämpfenden Heroen, von denen D i o m e d e s eine Sklavin,
Antilochos ein Ross, Andere Gefässe zum Preise erhalten, ganz
im Costüm der aurigae circenses in Rom darstellt. [Ueber diese
Miniaturgemälde ist ausser Mai auch zu vergleichen Goethc's
„Kunst und Althertbum" Bd. II, H. 3, S. 99 fll. Das vorlie-
gende ist gewiss eigner Entwurf des Malers, der dasselbe ausge-
führt hat Man sieht im Hintergrunde zumeist nach rechts den
dürren Baum mit zwei Steinen umher, welche als Zielsäule diente.
dq'ui die fünf zum Wagenlenken angelangten Zweigespanne. Von
r. Bd.--■
den sechs Hellenischen Fürsten, die neben dem Tische für die Preise
sitzen — nach den Andeutungen bei Homer zu schliessen: Achil-
leus, Agamemnon, Idoineneus, Aias, Odysseus, Nestor —- erkennt
man mit Sicherheit nur Achilleus, an der Unbärtigkeit und durch
die Handlung des Preisaustheilens, und Odysseus, an der Kopfbe-
deckung. Ausserdem hat es die grösste Wahrscheinlichkeit, dass der
ganz im Vordergrunde sitzende Nestor sei. Für den, dieser Figur
gerade gegenüber, in derselben Reihe wie die sitzenden Fürsten
stehenden Mann bietet sich zunächst der Name Automedon dar.
Von den beiden Preisträgern, denen Müller Namen gab, ist nur
der erstere unbestritten. Den Antilochos suchte Mai in demjenigen,
zu welchem Nestor rede, indem er meinte, dass Nestors Ermahnung
an seinen Sohn vor dem Wettfaliren hier angedeutet werde. Doch
ist Müller's .Ansicht gewiss richtig. Allerdings folgt der Maler dem
Dichter nicht auf's Wort, indem bei diesem Antik
Noemon das Ross zum Wegführen erhält. Aber d
wohl hingehen. In Betreff der übrigen Wettfahrer ul
det eine solche Abweichung statt, dass man weder afN
folge, in welcher jene belohnt werden, noch aus der E-17
dieser sich orienliren kann. In anderer Hinsicht ist §",_
merkenswerth, dass die Preisträger durchgängig unbä E"1-
sind — obgleich das nicht zu dem Alter von allen §"0
eine so auffallend kleine Statur haben]. Mai lliad. fr =-r
c. picturis ib. 55. =-
n. 431. Ein Wandgemälde aus den Christliche E-5
ben, [und zwar aus dem „Coemeterium SS. Marcelliui E-
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und dem wiedergefundeneu Schaafe über den Schulten
Scenen des alten und neuen Testaments darstellt, dei E.
hung auf Wiederbelebung und Auferstehung gegeben w EJ?
in der Arche und die Taube; Moses den Quell a E_
schlagend; Jonas vom Wallfisch verschlungen um EJ?
Daniel in der Löwengrube; Lazarus' Erweckung =_
mit den Brotkörben; der sein Bett forttragende Gichlhrui = ■»
Roma subterrana T. II. p. 101.
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