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Fünfte Periode. Die Griechische Kunst im Römischen Reiche.
A. Plastische Denkmäler.
I. Zeit der Republik.
Denare mit den Namen der Münzmeister, sogenannte numi familiarum,
gezeichnet nach Mionnetsclien Schwefelabdrücken. H. d. A.
§. 182. 1. L96.
Taf. LXV. n. 337. Denar des Pompeji sehen Geschlechts. Ein
Kopf der Roma (nach Andern Pallas) mit geflügeltem Helm;
daneben das Zeichen des Denarius [und, hinter dem Kopfe, ein
Henkelkrug]. Auf dem Revers sieht man den Hirten Faustulus,
Fostlus genannt, wie er die Knaben Romulus und Remus unter
einem Feigenbaum (ßcus ruminalis), auf dem ein Specht sitzt, au
der Wölfin saugend findet. Dabei die Buchstaben SEX. POM. (ein
unbekannter Sextus Pompejus) ROMA. [Das Wort Fostlus gehört
noch mit zum Namen des Münzmeisters, ist aber wohl nieht ohne
Absicht so gesetzt, dass es auch auf den Hirten bezogen werden
kann. Den Sex. Pompejus Fostlus hielt nach Ursinus und Vail-
lant auch noch Koehne in der Zeitschr. für Münzkunde V, S. 72
fll., für denjenigen, welcher im Jahre 717 der Stadt Rom Gonsul
gewesen sei; allein die Münze gehört, wie Müller mit Recht an-
nahm, gewiss einer früheren Zeit an. Dagegen ist Müllers Mei-
nung in dem H. d. A. §. 182, 1, dass die Wölfin der vorliegen-
den Darstellung nach der auf Taf. LVIII, n. 288, abgebildeten ge-
zeichnet sei, irrig. Die Auffassungsweise unserer Wölfin ist die
auch durch Schriftsteller bekannte der meisten Bildwerke. Da nun
keinem Zweifel unterliegen kann, dass dieser Typus auf ein beson-
ders berühmtes Urbild zurückgeht, so haben mehrere Gelehrte ver-
muthet, dass eine Nachbildung der von den Ogulniern geweihten
Gruppe zu erkennen sei. Degegen entwickelt Urlichs im Rhein.
Mus., 1846, S. 528 fll., die Ansicht, dass es sich hier um die Nach-
bildung eines späteren, an der jüngeren ficus ruminalis auf dem Comi-
tium aufgestellten Gruppe handle, welche, der älteren gegenüber mit
der Zeit immer mehr Berücksichtigung gefunden habe. Er hält
nicht für unwahrscheinlich, dass diese Gruppe von dem auf unse-
rer Münze genannten Pompejus Fostlus geweiht sei. Inzwischen
genügt zur Erklärung des Umstandes, warum der Münzmeister den
Typus wählte, schon die Uebereinstimmung seines Beinamens Fost-
lus mit dem Namen des Hirten].
n. 338. Denar des Manlischeu Geschlechts. Der Kopf der
Roma, daneben die Aufschrift: L. MANLIO PRO. Q. (proquae-
store [oder vielmehr: pro quaestore]). Auf dem Revers ist Sulla,
unter dem L. Manlius gegen Marius und die Italischen Nationen
gekämpft hatte, [mit einem Gaduceus (nach Andern einem Lorbeer-
zweige) in der Rechten] auf dem Triumphwagen vorgestellt, von einer
Victoria gekrönt, mit der Beischrift: L. SULLA IM [perator].
n. 339. Denar des Plautischen Geschlechts. Ein weiblicher
Kopf mit einer Mauerkrone [der Kopf der G y b e 1 e in Bezug auf
die von dem A. Plautius als Aedil jener Göttin gefeierten mega-
lensischen Spiele]; die Umschrift: A. PLAUTIUS AED. CUR.
S. C. (Aedilis curulis. Senatus consulto) [sagt aus. dass A. Plau-
tius als Aedil diese Münzen nach Beschluss des Senats prägte]. Auf
dem Revers ein Fürst in Arabien, BACGHIUS IUDAEUS, der ein
Kameel führend und einen Oelzweig haltend sich prosternirt, zum
Zeichen der Unterwerfung, zu der er durch Plautius bei einem der
Feldzüge, die Pompejus in diesen Gegenden ausführen Hess, ge-
nöthigt wurde. [Das Kameel, welches er am Zügel hält, bezieht
sich auf seine Herkunft aus Arabien, der Oelzweig kömmt ihm als
Bittendem zu].
n. 340. Denar des Nerischen und Cornelischen Ge-
schlechts. Kopf des Saturn us, mit dem Sichelseh werte dahinter.
Fünfte Periode. Die Griechische Kunst im Römischen Reiche.
A. Plastische Denkmäler.
I. Zeit der Republik.
Denare mit den Namen der Münzmeister, sogenannte numi familiarum,
gezeichnet nach Mionnetsclien Schwefelabdrücken. H. d. A.
§. 182. 1. L96.
Taf. LXV. n. 337. Denar des Pompeji sehen Geschlechts. Ein
Kopf der Roma (nach Andern Pallas) mit geflügeltem Helm;
daneben das Zeichen des Denarius [und, hinter dem Kopfe, ein
Henkelkrug]. Auf dem Revers sieht man den Hirten Faustulus,
Fostlus genannt, wie er die Knaben Romulus und Remus unter
einem Feigenbaum (ßcus ruminalis), auf dem ein Specht sitzt, au
der Wölfin saugend findet. Dabei die Buchstaben SEX. POM. (ein
unbekannter Sextus Pompejus) ROMA. [Das Wort Fostlus gehört
noch mit zum Namen des Münzmeisters, ist aber wohl nieht ohne
Absicht so gesetzt, dass es auch auf den Hirten bezogen werden
kann. Den Sex. Pompejus Fostlus hielt nach Ursinus und Vail-
lant auch noch Koehne in der Zeitschr. für Münzkunde V, S. 72
fll., für denjenigen, welcher im Jahre 717 der Stadt Rom Gonsul
gewesen sei; allein die Münze gehört, wie Müller mit Recht an-
nahm, gewiss einer früheren Zeit an. Dagegen ist Müllers Mei-
nung in dem H. d. A. §. 182, 1, dass die Wölfin der vorliegen-
den Darstellung nach der auf Taf. LVIII, n. 288, abgebildeten ge-
zeichnet sei, irrig. Die Auffassungsweise unserer Wölfin ist die
auch durch Schriftsteller bekannte der meisten Bildwerke. Da nun
keinem Zweifel unterliegen kann, dass dieser Typus auf ein beson-
ders berühmtes Urbild zurückgeht, so haben mehrere Gelehrte ver-
muthet, dass eine Nachbildung der von den Ogulniern geweihten
Gruppe zu erkennen sei. Degegen entwickelt Urlichs im Rhein.
Mus., 1846, S. 528 fll., die Ansicht, dass es sich hier um die Nach-
bildung eines späteren, an der jüngeren ficus ruminalis auf dem Comi-
tium aufgestellten Gruppe handle, welche, der älteren gegenüber mit
der Zeit immer mehr Berücksichtigung gefunden habe. Er hält
nicht für unwahrscheinlich, dass diese Gruppe von dem auf unse-
rer Münze genannten Pompejus Fostlus geweiht sei. Inzwischen
genügt zur Erklärung des Umstandes, warum der Münzmeister den
Typus wählte, schon die Uebereinstimmung seines Beinamens Fost-
lus mit dem Namen des Hirten].
n. 338. Denar des Manlischeu Geschlechts. Der Kopf der
Roma, daneben die Aufschrift: L. MANLIO PRO. Q. (proquae-
store [oder vielmehr: pro quaestore]). Auf dem Revers ist Sulla,
unter dem L. Manlius gegen Marius und die Italischen Nationen
gekämpft hatte, [mit einem Gaduceus (nach Andern einem Lorbeer-
zweige) in der Rechten] auf dem Triumphwagen vorgestellt, von einer
Victoria gekrönt, mit der Beischrift: L. SULLA IM [perator].
n. 339. Denar des Plautischen Geschlechts. Ein weiblicher
Kopf mit einer Mauerkrone [der Kopf der G y b e 1 e in Bezug auf
die von dem A. Plautius als Aedil jener Göttin gefeierten mega-
lensischen Spiele]; die Umschrift: A. PLAUTIUS AED. CUR.
S. C. (Aedilis curulis. Senatus consulto) [sagt aus. dass A. Plau-
tius als Aedil diese Münzen nach Beschluss des Senats prägte]. Auf
dem Revers ein Fürst in Arabien, BACGHIUS IUDAEUS, der ein
Kameel führend und einen Oelzweig haltend sich prosternirt, zum
Zeichen der Unterwerfung, zu der er durch Plautius bei einem der
Feldzüge, die Pompejus in diesen Gegenden ausführen Hess, ge-
nöthigt wurde. [Das Kameel, welches er am Zügel hält, bezieht
sich auf seine Herkunft aus Arabien, der Oelzweig kömmt ihm als
Bittendem zu].
n. 340. Denar des Nerischen und Cornelischen Ge-
schlechts. Kopf des Saturn us, mit dem Sichelseh werte dahinter.