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https://doi.org/10.11588/diglit.20260#0097
Münchener
Eln satyrische« Originalblatt von M» E. Bertram»
Banzjährig 2 sl„ halbj. 1 fl., vlertelj. Z0 kr., clnzelne Nummern 3 kr.
Zweiter Band.
Sonntag. AA. 27. Mai 1849.
P^ngstgrs;'rlich Zwischcn mir und dem hciligen
Vciste an der Frante dcs S°tiindeliauscs. -
Jch. Lieber heiliger Ständehaus-Geist, habcn Sie dcch die Güte,
ein wcnig aufzufliegen und stch auf das Ministerium niederzulassen.
D er h. Gei st. Unmöglich! Das Ministerium wollte mir IS Federn
ausreiffcu, nnd hat dabei meinem linkcn Flügel so wch gethan, daß er keine
Dienste macht und mit dem rechtcn allein kann ich auch nicht fliegen.
Jch. Ach Sie armes Geschöpf! Warum denn diese Mißhandlung?
Der h. Geist. Meine Fedcrn auf der rechten Seite haben alle
cine Farbe, nämlich die graue, während die auf der linken dreifarbig
spielen. Abcr sie sollcn mir alle auSreiffen, cs wachsen immer wicdcr die
nämlichen nach!
J ch. Warum sehen Sie denn so furchtsam darein?
Der h. Geist. Weil alle Augenblickc der Mardcr vorbeigeht.
I ch. Wer ist das?
Der h. Geist. Wiffen Sie das nicht? Das MilitLr ist der Marder,
dcr allenthalben dem heiligen Geist der Landtagc nachstellt, sie dann anf'
einmal überfällt und tödtet. Aus dem Kabinet wird dann cin srischer
oktroyirt, aber das ist nur ein ausgestopstcr Bogcl, im Jnncrn Heu und
Asche; das He» der Aristckratcn und dic Asche der Volkssouvcränität.
Ja, während der lebcndigc Geist in scinem Blute da liegt, wird an der
Frontc aller deutschcn Kammern in kurzcm dicser ausgcsiopfte Genius zu
finden sein, mit Glasaugen die nicht schen und mit todtcn Flügeln die sich
nicht erheben kcnncn. Er wird zur Zierde stehen auf dem ausgedorrten
Aste dcr Bourgoisie, der vom srischen Lebensbaunie dcr Nation abgefallen ist.
Z ch. Und werdcn wir cs noch erlcben, daß die Motten sclbst diesen
Leichnam des Constitutionallsmus zcrfrcffcn habcn?
Eln satyrische« Originalblatt von M» E. Bertram»
Banzjährig 2 sl„ halbj. 1 fl., vlertelj. Z0 kr., clnzelne Nummern 3 kr.
Zweiter Band.
Sonntag. AA. 27. Mai 1849.
P^ngstgrs;'rlich Zwischcn mir und dem hciligen
Vciste an der Frante dcs S°tiindeliauscs. -
Jch. Lieber heiliger Ständehaus-Geist, habcn Sie dcch die Güte,
ein wcnig aufzufliegen und stch auf das Ministerium niederzulassen.
D er h. Gei st. Unmöglich! Das Ministerium wollte mir IS Federn
ausreiffcu, nnd hat dabei meinem linkcn Flügel so wch gethan, daß er keine
Dienste macht und mit dem rechtcn allein kann ich auch nicht fliegen.
Jch. Ach Sie armes Geschöpf! Warum denn diese Mißhandlung?
Der h. Geist. Meine Fedcrn auf der rechten Seite haben alle
cine Farbe, nämlich die graue, während die auf der linken dreifarbig
spielen. Abcr sie sollcn mir alle auSreiffen, cs wachsen immer wicdcr die
nämlichen nach!
J ch. Warum sehen Sie denn so furchtsam darein?
Der h. Geist. Weil alle Augenblickc der Mardcr vorbeigeht.
I ch. Wer ist das?
Der h. Geist. Wiffen Sie das nicht? Das MilitLr ist der Marder,
dcr allenthalben dem heiligen Geist der Landtagc nachstellt, sie dann anf'
einmal überfällt und tödtet. Aus dem Kabinet wird dann cin srischer
oktroyirt, aber das ist nur ein ausgestopstcr Bogcl, im Jnncrn Heu und
Asche; das He» der Aristckratcn und dic Asche der Volkssouvcränität.
Ja, während der lebcndigc Geist in scinem Blute da liegt, wird an der
Frontc aller deutschcn Kammern in kurzcm dicser ausgcsiopfte Genius zu
finden sein, mit Glasaugen die nicht schen und mit todtcn Flügeln die sich
nicht erheben kcnncn. Er wird zur Zierde stehen auf dem ausgedorrten
Aste dcr Bourgoisie, der vom srischen Lebensbaunie dcr Nation abgefallen ist.
Z ch. Und werdcn wir cs noch erlcben, daß die Motten sclbst diesen
Leichnam des Constitutionallsmus zcrfrcffcn habcn?