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Epstein, Alfred: Zur Entwicklungsgeschichte der Lederschnitt-Technik: Vortrag, gehalten von Alfred Epstein im Verein für dekoarative Kunst und Kunstgewerbe, Stuttgart
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7885#0031
"Von Hlfred (Spftein.
23
gründeten die Capetenmacber auch in Barcelona eine Zunft, doch
blieb Cordoba bis ins XVI. Jahrhundert der Rauptort diefer
KunTtinduftrie.
Spanien ftand am 6nde des XX. labrbunderts nacb der end-
gültigen Niederwerfung der jVIauren und der gleichzeitigen 6nt-
deckung Hmerihas auf dem Gipfel feiner JMacbt. tinter dem Schutze
feiner ftolzen -flotten und Söldnerfcbaren beberrfebten feine Produkte
den fiandel. So wanderten aueb feine Cederarbeiten , die Ceder-
tapeten, lederne ©eräte- und Slaffenteile, die fog. fpanifeben Slände,
ja fogar Spielkarten aus Ceder durch aller fierren Cänder.
Schon im XV. Jahrhundert hatte man in Italien, befonders
in Venedig, mit der Rerftellung von Capeten begonnen. Bald ver-
drängte aber auch bei den Tapeten die Prellung den Cederfcbnitt.
jVIan benützte in der folge die ©ranatapfelmufter der Samt- und
Seidenbrokate als Vorlagen. Qnd fo entftanden im XVII. Jahr-
hundert in den Niederlanden, in JHecbeln, Brürfel, Hntwerpen, wo
prächtige Brokate gewebt wurden, auch gröfsere Tapetenfabriken.
Hucb die im XVIII. Jahrhundert in frankreieb, Gngland und
Schweden bergerteilten Capeten find faft immer geprefst.
Die Cedertapeten wurden fchUefsltch durch die billigeren holländi-
fchen Kattuntapeten und diefe durch die noch billigeren papiertapeten
verdrängt. So war mit der Zeit die eigentliche Cederfcbnitt-Cecbnik
ganz verloren gegangen, als auf der Milien er Husftellung 1873 mexi-
kanirebe Cederarbeiten Hufmerksamkeit erregten und es dem Buch-
binder ^Clünder in Milien gelang, die Cechnik wieder neu zu erfinden.
Ihm folgte 1878 Bulbe in Ramburg, fiupp in Scbleifsheim und
andere mehr, und beute haben wir eine ganze Reibe von Cecbnikern,
welcbe^die alte Technik nach jeder Richtung hin beberrfchen.
8(cbc Chronik des Vereins für dekorative Kunft und Kunftgewcrbe.
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gründeten die Capetenmacber auch in Barcelona eine Zunft, doch
blieb Cordoba bis ins XVI. Jahrhundert der Rauptort diefer
KunTtinduftrie.
Spanien ftand am 6nde des XX. labrbunderts nacb der end-
gültigen Niederwerfung der jVIauren und der gleichzeitigen 6nt-
deckung Hmerihas auf dem Gipfel feiner JMacbt. tinter dem Schutze
feiner ftolzen -flotten und Söldnerfcbaren beberrfebten feine Produkte
den fiandel. So wanderten aueb feine Cederarbeiten , die Ceder-
tapeten, lederne ©eräte- und Slaffenteile, die fog. fpanifeben Slände,
ja fogar Spielkarten aus Ceder durch aller fierren Cänder.
Schon im XV. Jahrhundert hatte man in Italien, befonders
in Venedig, mit der Rerftellung von Capeten begonnen. Bald ver-
drängte aber auch bei den Tapeten die Prellung den Cederfcbnitt.
jVIan benützte in der folge die ©ranatapfelmufter der Samt- und
Seidenbrokate als Vorlagen. Qnd fo entftanden im XVII. Jahr-
hundert in den Niederlanden, in JHecbeln, Brürfel, Hntwerpen, wo
prächtige Brokate gewebt wurden, auch gröfsere Tapetenfabriken.
Hucb die im XVIII. Jahrhundert in frankreieb, Gngland und
Schweden bergerteilten Capeten find faft immer geprefst.
Die Cedertapeten wurden fchUefsltch durch die billigeren holländi-
fchen Kattuntapeten und diefe durch die noch billigeren papiertapeten
verdrängt. So war mit der Zeit die eigentliche Cederfcbnitt-Cecbnik
ganz verloren gegangen, als auf der Milien er Husftellung 1873 mexi-
kanirebe Cederarbeiten Hufmerksamkeit erregten und es dem Buch-
binder ^Clünder in Milien gelang, die Cechnik wieder neu zu erfinden.
Ihm folgte 1878 Bulbe in Ramburg, fiupp in Scbleifsheim und
andere mehr, und beute haben wir eine ganze Reibe von Cecbnikern,
welcbe^die alte Technik nach jeder Richtung hin beberrfchen.
8(cbc Chronik des Vereins für dekorative Kunft und Kunftgewcrbe.