DOI Artikel:
Epstein, Alfred: Zur Entwicklungsgeschichte der Lederschnitt-Technik: Vortrag, gehalten von Alfred Epstein im Verein für dekoarative Kunst und Kunstgewerbe, Stuttgart
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7885#0028
Zur eiitwtckelungsgefcbtchte der
CederfcbmttXecbmk.
Vortrag, gehalten von Hlfred Gpftein
im Verein für dekorative Kunft und
Kunftgewerbe, Stuttgart,
Nachdruck verboten.
■ ■ I enn man von Cedertecbnih fpriebt, fo bat man wohl zu unter-
febeiden zwifeben Cederpreffung und Cederfcbnitt. Während
bei der preffung das jHufter durch meebanifeben Druck dem Ceder
mafebinenmäfsig, mitteilt JHodeln und Stempeln aufgeprägt wird,
ift es beim Cederfcbnitt die formengebende Band, welche mit Keffer
und jHodelliereifen die Ornamentation febafft.
Die letztere Cecbnih, mit der wir uns hier befonders zu be-
febäftigen haben, der eigentliche Cederfcbnitt, ift uralt.
Die aus der erften jUgdbeute gewonnenen -feile waren das erfte
fläcbengebUde, welches ficb febmiegfam den Zwecken und Bedürfnirfen
des JVIenfcben anparfen Uefs. Sobald man nun die fäbigkeit erlangt
hatte, aus Tierhäuten Ceder zu bereiten, dürfte ficb auch das dem
JVLenrcben innewohnende Beftreben geltend gemacht haben, die daraus
gefertigten ©egenftände durch eingeritzte oder eingefebnittene Zeichen
und Verzierungen in perfönlicbe Beziehung zu ihrem Befitzer oder
Verfertiger zu bringen. Damit war eigentlich febon der primitivfte
Hnfang der Cechnik gegeben. Diefen urfprünglicben Zierverfucben
bereitete jedoch die BlaTtizität des Ceders, welche die Scbnitt-
ränder wieder fcblofs, Schwierigkeiten, und es dürfte manchen
frucbtlofen Verfucb gekoftet haben, bis man im Hnfang der romani-
feben Periode zu einer Cöfung gelangte.
JVIan durchtränkte das Ceder mit beifsem fett und fchnitt die
Zeichnung mit erhitztem JHeffer ein. Bierdurcb wurde eine Ver-
brennung der Scbnittränder erzielt, welche die Zeichnung fiebtbar
CederfcbmttXecbmk.
Vortrag, gehalten von Hlfred Gpftein
im Verein für dekorative Kunft und
Kunftgewerbe, Stuttgart,
Nachdruck verboten.
■ ■ I enn man von Cedertecbnih fpriebt, fo bat man wohl zu unter-
febeiden zwifeben Cederpreffung und Cederfcbnitt. Während
bei der preffung das jHufter durch meebanifeben Druck dem Ceder
mafebinenmäfsig, mitteilt JHodeln und Stempeln aufgeprägt wird,
ift es beim Cederfcbnitt die formengebende Band, welche mit Keffer
und jHodelliereifen die Ornamentation febafft.
Die letztere Cecbnih, mit der wir uns hier befonders zu be-
febäftigen haben, der eigentliche Cederfcbnitt, ift uralt.
Die aus der erften jUgdbeute gewonnenen -feile waren das erfte
fläcbengebUde, welches ficb febmiegfam den Zwecken und Bedürfnirfen
des JVIenfcben anparfen Uefs. Sobald man nun die fäbigkeit erlangt
hatte, aus Tierhäuten Ceder zu bereiten, dürfte ficb auch das dem
JVLenrcben innewohnende Beftreben geltend gemacht haben, die daraus
gefertigten ©egenftände durch eingeritzte oder eingefebnittene Zeichen
und Verzierungen in perfönlicbe Beziehung zu ihrem Befitzer oder
Verfertiger zu bringen. Damit war eigentlich febon der primitivfte
Hnfang der Cechnik gegeben. Diefen urfprünglicben Zierverfucben
bereitete jedoch die BlaTtizität des Ceders, welche die Scbnitt-
ränder wieder fcblofs, Schwierigkeiten, und es dürfte manchen
frucbtlofen Verfucb gekoftet haben, bis man im Hnfang der romani-
feben Periode zu einer Cöfung gelangte.
JVIan durchtränkte das Ceder mit beifsem fett und fchnitt die
Zeichnung mit erhitztem JHeffer ein. Bierdurcb wurde eine Ver-
brennung der Scbnittränder erzielt, welche die Zeichnung fiebtbar