Verein für Dekorative Kunst und Kunstgewerbe [Editor]: Mitteilungen (1.1900)

ÖtUttgatT» Spitzenausftellung. Der „Verein für de-
horativeKunftundKutiftgcwcrbc", veranftaltete vom 2$. jfuni
bis 9. jfuli a. c. in zwei Sälen des Königsbaues eine Husftellung der
infolge eines preisausfebreibens des Vereins eingelaufenen 390 Bäkel
arbeiten. Die Grundidee des 3öettbewerbes war, die (Srfindungsgabe
der frauenweit auf dem derfelben eigenen Gebiete zu wecken und
zu fördern. Dafs das preisausfebreiben feinen Zweck erreichte,
bewies die immerbin beträchtliche Hnzabl wirklich felbfterfundener
Hrbeiten. Die nach verfchiedenen Torbildern zufammengeftellten
Hrbeiten bildeten, was vorauszufeben war, das gröfste Kontingent.
Gbenfo war die Zahl nach vorhandenen JVIurtern gänzlich ab-
gebäkelter Hrbetten keine geringe. Die Gntfcbetdung des Preis-
gerichts, welchem zwei Cebrertnnen der frauenarbeitsfcbule angehörten,
war keine leichte, zumal die bervorragendften Hrbeiten, teils Imi-
tationen anderer Spitzentecbnihen, teils fich als teilweife oder voll-
ftändige Kopien bekannter JVIufter erwiefen. Bs mufste ebenfalls
von einigen anderen reizenden Hrbeiten, die in die engere Slabl
kamen, abgefeben werden, da diefelben die Grenzen des in der Bäkel-
technik Erlaubten weit überfchritten. Zum (Hettbewerb liefen aufser
Deutfchland auch aus Oefterreicb-Ongarn, Belgien, Schweiz und
Rufsland Hrbeiten ein.

Das Königliche Kupferfticbkabinett veranftaltet mit dem
t. Dezember a. c. als 6röffnungstag in den Räumen des Kupfer-
ftichkabinetts, JMufeum der bildenden Künfte, eine Husftellung