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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Schaffhauser Deckenplastik — Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 18.1913

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Haus zum roten Turm
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Haus zur Schneiderstube
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https://doi.org/10.11588/diglit.53837#0017
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Rild des köstlichen Raumes aus fricheru Zeiten aufsteigeu, wobei inan gerne des jetzigen
trostlosen Allstandes vergißt. Der voll dieser Plastik geschmückte, gnt belichtete Raum bat
eine Länge von 5,55 w und eine Rreite von 5,40 m. Ron der seiner Zeit reichern
Tchreinerarbeit ist nur uoch die Türe mit Rerdachuug uud Aierbeschlag vorbanden.
Im Raume uebenau bat derselbe Rünstler eiile gailz ähilliche Decke koiilpoiliert;
sie ist iin Organismus der ^lächeneiilteilung uild ül der Art der Oruameutieruug der
vorigen ähnlich und steht alls gleicher künstlerischer Robe. Das Akittelfeld umfaßt
eiile weibliche Jigur iuit einer Tcblange in der Recbten Ovobl die Rlugheit personi
fizierend); die Linke denket auf eiile dreiköpfige Rerine, welche 5 Lebeusalter versinn-
bildlicht: links ein langbärtiger Greisenkopf; ül der Abitte der reife Alaun mit kurzem
Rart llild rechts eiu glatter Iüilglüigskopf.
Tiile Decke im Hintern Aiiiliner ist in Felder geteilt, ilur profiliert ohne Tchmuck.
Jil deil lmtern Geschossen verliereil sich die Tpllren des Ttlikkatellr-Rililstlers fast
ganz. Jin 2. Ttock siild die älteren Rolzplafonds erbalteii; aus dieser Deckensorm
batte sich gegeii Mesteil eiu ganz stimmnngsvolles Ainlnler niit einem weißen Rarock-
ofen seiiler Zeit ausgebildet.
Im Trkerzimmer sf. TtcA') verniißt das 2luge an Ttelle der jetzigen glatteii Decke
eiile reichere Arbeit über sich als ergänzendes, dekoratives Tlement zn dem interessanten,
schön mit Landschaften bemalten Täfer llild hübsch eingebauten Rasten, die beide einer
Rünstlerhand des )8. Jahrhunderts entstammen. Rlnr die horizontale Abdeckung des
Trkers mit plastischen Ranken läßt die Rehandlung der frühem Ttukkaturarbeit verinllten.
Die ehemalige Ilurdecke iin Trdgeschoß war ebeilfalls gehobeii durch feiile Ttuck
rosetten zwifcheil profilierteil Ralkeu. Tin letzter, jetzt noch bestehender, ursprünglicher
banlicher Rest inl Trdgeschoß ist ein Rnndbogentörchen gegen deil Ros.
!Rie das gailze Gebäilde in den jetzigen verwahrlosten Zustand geraten ist, scheint
znnl mindesten rätselhaft und daneben bedauerlich.
.
Haus zur Zchneiderstube.
Rordergasse Rr. 5f.
Jin Raufe zur Tchneiderstube war gegeil das Tilde des )4. Iahrhlluderts die
Trülkstube eures Teiles der Adeligen. Trwiesen ist, daß das Gebände voll )5d4-A4l2
als Rathans benutzt wurde („das niedere Rathaus"); warum dies geschah und unter
welchen Uinstäildeil, ist nicht bekannt. Ron t4)4 bis in die Alitte des )s). Iahrhllilderts
befaß und benlltzte die Annft der Tchlleider das Gebäude als ihren Titz.
 
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