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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Schaffhauser Deckenplastik — Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 18.1913

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Haus zur Solitude
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Haus zur Hagar
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https://doi.org/10.11588/diglit.53837#0010
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Zimmers angebracht ist. Nicht ganz gewiß ist, baß ^-chärers Merk hier vorliegt, aber
eine Derwandtschaft nut andern von diesem Künstler signierten Merken läßt sich auch
nicht lengnen, schon in der Nehandlnng der figuralen Teile, speziell der Hände, des-
gleichen der Nlätter, sodann auch in der malerischen Gruppierung und dem Kolorit
im allgemeinen. Die vier Jahreszeiten sind aus Molken schwebend personifiziert. Mieder
beherrscht der Gott des Meines das himmlische feld; er tront in der Mitte als feucht-
fröhlicher, traubeubeladener Bacchus nut weinseligem Ausdruck; mit ihm lobpreisen
die neben und unter ihm schwebende, bekränzte, leichtbeflügelte und leichtbekleidete
flora Frühling» und Teres (Sommer) ihre Früchte, während der düstere, tüchtig
eingepackte Minter mit dürren Sträuchern unter dein Arm seinem Keich entgegenfliegt.
Das Kolorit tönt an dasjenige der italienifchen und vlämischen Maler des (7. Jahr-
hunderts an, so auch au Rnbens. Tin prächtig blauer Kimmel bringt deu richtigen,
vollen Grundton zu deu tiefbrauu männlichen und hellweiblichen fleischfarben und den
ftrablenden Nlnmen und früchten.
Die obern fenfterleibungen, wie ihre Stirnseiten gegen die beiden Ränme tragen
ebenfalls der Deckenplastik entsprechende (Ornamente; hievon sind namentlich bemerkens-
wert die Zierden an den Mandfiächen in Gestalt zarter, ausdrucksvoller Tngeisköpfe;
es ist, wie wenn sie dem versinnbildlichten Malten der Naturkräfte au der Decke ftau-
uend, dankend und lobend Zusehen wollten!
..N

Haus zur Hagar.
Dorstadt Nr. (8.
Als Besitzer dieses stattlichen Nauses oder vielmehr Komplexes von Dänsern
wurden ermittelt: Konrad Kron (592; Adam Kron (4(4- (445; Kleister Laurenz
Kron (426. Don (482 ab gehörte das Haus denen von fnlach: Anna von fnlach
(4<)2. Don (496 ab Tigentnin des Geschlechtes der ^öw: Natt ^öw (500; Hans
Konrad tröw und Hans (Oswald tköw (556; Neat tröw (590. — Ilm (595 ver-
kaufte des letztem Mitwe Maria geb. funk das Haus an Samuel j?eyer (gest. (6(();
dttrch diese?! wurde das Haus um ((>0( soder (606) umgebaut. Diese Renovation
umfaßte wohl namentlich die fasfade gegen die Dorstadt und auch die gegen das
Karstgäßli, die beide mit einem Trker versehen waren, der die Mappen j?exer und
Ziegler trug. Auch die Hoffasfade ist bei dieser Gelegenheit im obern Teil nen
anfgebant worden. Der knnstliebende Nanherr ließ die Dorstädterfront durch einen
 
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