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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Schaffhauser Deckenplastik — Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 18.1913

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Haus zur Hagar
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https://doi.org/10.11588/diglit.53837#0011
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Rünstler ^wahrscheinlich Daniel Lindtmaier) nut Fresken versehen, mit dem Hauptmotiv
der „Dagar". Ls scheint ein Dinterhaus bestanden zu haben, von der Familie Ziegler
bewohnt <siebe Mappen im zweiten Ttock). dllerander Pieper Il»47 (gest. 1673).
Georg Michael Ttockar, geb. 1718, gest. I77st; Junker Landvogt Akichael Ttockars
sei. Tochter bewohnte das Daus 1781. — Don hier an besteht eine Lücke; es erscheint
Johann Dein rieh Teiler, Bäcker, geb. 17'M, gest. 1833, als nächster Besitzer seit I82st;
dann dessen Mitwe Tlisabetha Teiler-Müller seit 187)2. - Dieraus Lranz Zezler, Maus-
mann, t7M 1860. - Theodor Zezler, Rausmann, geb. 183st, gest. 1882, Besitzer-
seit (862. - Dann derselbe mit Johann Mildberger-Ttnder seit (862. Dann wieder
Theodor Zezler von s868 ab allein. Riara Alartha nnd Tophie Tinilie Zezler
seit 1883. Tmilie Akartha Zezler seit 18st1. — Jetzt Tinil wegmann-Zezler, geb.
1863, Besitzer seit (8st6.
Mechselreich ist die Bangesebiebte des Danses. Reste des baulichen Bestandes
vor Tnde des 16. Jahrhunderts sind wohl die stattlichen Rellergewölbe, nnregelmässtg,
aber wohl vorbedacht und sür bestimmte Zwecke, wohl auch zur Lagerung von Rans-
mannsgütern, errichtet. Die innern Zugänge zu den Rellerräumlichkeiten werden von
steinerneil, gotischen Türeinfasslmgen umrahnrt. Tbenso siild offenbar der Nachbar-
Giebel, sowie derjenige gegen das Rarstgäßli, anch die starken Gebälke innen, ur-
sprnngliche Bauteile.
Die Bedentiing der Dorstadt als Dauptzusahrtsstraste durch das nördliche Tchwaben-
tor von Deutschlands Reichsstädten her (Ulm, Rliirnberg, Rothenburg) hat jedeusalls den
danlaligen Besitzer Taumel j)eper veranlasst, die Bedeiituiig seiner Liegenschaft auch
äußerlich hervorzuheben und den andern stattlichen Däusersronten mindestens gleichzu-
stellen oder anznpassen. Rüger sagt 1606: „Taumel pDver erbaute dieses Dans gar
lustig, wie augenscheinlich". Tr ließ die Danptsassade gegen die Dorstadt, wahrschein-
lich durch deu berühmtell Tchaffhallsermaler Daniel Lindtmaier, wie oben schon bemerkt
ist, mit bedeutenden Fresken schmücken. Das Bild dieses baulichen Anstandes in all
seiner Fracht hat uns Zohann Jakob Beck in einein der wertvollen Aquarellblätter
seiner Tammlnng „Bilder aus dem alten Tchaffhansen" hinterlasseil. Diirch die I)in-
zusügiing dieser Tchiilnckbaute in die Rette der Dorstadthäuser kawi sich die menschliche
Phantasie leicht ein Bild machen von der Fracht, die diese Ttraße früher dem Auge
dargeboten. Am Dintergrund nach Borden der stolze Tchwabentortnrm, mit den Durch-
blicken über den Bach zu den Dorwerken; in der äußern Dorstadt die Reste der
gotischen, zweiftöckigeii Däuser mit ihren reizenden, fpitzbogengeschweifteii Lensterein
fasfungen, dann der innere Turm zum Bogen, das bemalte Daus „zum Räfig", die
Däuser zu den „3 Türmen", zum „goldeueu Lalken", zum „Tchueeberg", zum
„goldeuen Ochsen", zur „Dagar", hieraus an dein „innern Lalken" wid der „Blume"
vorbei zum eugeu Durchpaß beim bildgeschinückteu „Rieseu" und „roten Turin" und
zuletzt der Durchblick zum lichtersüllten Lrouwag- lind Tchwertplatz mit seinen prächtigen
 
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