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Parzival wcrden ihre Maler, an manchcn Stellen ihre
Aerzte gcrühmt. Die Thatkrast dcr Bürgcr erwicö sich
in regstcr Thcrlnahme an den kriegerisch-religiösen Be-
wegungcn dcs Westens, und nicht scltcn waren eö Köl-
ner gewcsen, welche durch ihre Ersahrung in dcr Be-
lagcrunSkunst sremde Nationcn bcschämt hatten. Jn den
nun l'ald stch cntwickelndcn Streitigkeitcn mit den Bischö-
fen, namcntlich mit dcs großen Konrad's Nachfolgcr
Engelbert, bot sich nur zu häufig Gelegenheit, die Tapfer-
keit an Tag zu lcgcn: Wie die Kölner bei Frechen
wider Konrad, wie später die Patrizier gegen die Ge-
mcinde oder die Landesherrn fochten, erzählt der Stadt-
schreiber in seiner lcbcndigen Weise. Ein Kölncr Rit-
tcr, Hcrr Gerhard Scherfgin, hatte bei Trasigny über
viertausend Turniergenossen dcn Preis davon getragcn,
Bci diescm Vcrkehr und dem steigende» Neichthum
kvnnte Lurus, Genußsncht und Ausgelaffenheit nicht seh-
lcn, cs blieb nicht bei fröhlichcn Zusammenkünften nnd
hcitercn Nachtscrcnaden : Caesariuü sah trunkcne Jüng-
linge nackt durch die Straßen laufcn. Selbst der Kleruö
war von dcm Uebel angestcckt, und so durfte sich der
Schüler von St. Andreas zum Glücke rechnen, daß er
grade die bcidcn Manner, welche sich durch unbeschol-
tenen Lebenöwandel und Wiffenschaftlichkcit auszeichnetcn,
;u Lehrcrn crhielt. Der eine war der Domscholaster
Nudolph, wclcher aus der cklnivcrsität zu Paris schon
dcn Kathedcr bcsticgen hatte, cin Mann, auf des-
sen Autorität man sich in geistlichcn Zweifeln bernfen
konnte; dcr andere war Enfrid, Dechant von St. An-
drcaö und frühercr Psarrcr in Siegburg, die originellste

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