Niederrheinisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst (2.1844)

Die Freskobilder des neuen Elberfeldcr
Rathbaussaalcs.

ES möchte mcht unpaffend sein in dem Niederrhei-
nischen Jahrbuche, welches in seinem ersten Jahrgange
so manches Werk älterer deutscher Kunst besprochen, auch
einigermaßen der Kunst der Gcgenwart eine Stelle ein-
zuräumen, wenn die Leistungen an sich, so wie dcr Sinn,
dcr ste hervorgerusen, dazu berechtigcn. Beides, schcint
mir, trifft bei den im vorigcn Jahre gemalten Fresken
des Elbcrfelder Rathhaussaaleö zusammen: Namen wie
Joseph Fay, Mücke, Plüddemann und Lorenz
Claasen haben auch in weiteren Kreisen, als die un-
mittclbare rhcinische Heimat ist, eincn zu gutcn Klang,
als daß man an dem Erstcren zweifcln könnte; und was
daö Zwcite bctrifft, so hat auch hier wieder dcr rhei-
nisch-wcstphälische Kunstvercin, dcr die eigcntliche Auf-
gabe eines solchen JnstitutS, Kunstsinn in möglichst wci-
tem Umfange anzurcgcn und zu bilden, wohl begriffen
und nicht allein durch cine Anzahl alljährlich zu ver-
looscndcr Bilder und Vertheilung von Kupfer- oder
Steinabdrückcn, sondern durch eine wcitcr gehcnde Wirk-
samkcit in öffcntlichcr monumentalcr Kunst zu bethätigcn