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Erzbischof Annv II. von Cöln.

Einer der größten Männer nicht allein semer, son-
dcrn allcr Zciten, ein ciserncr Charakter, der sest und
ruhig da stand, alS das deutsche Rci'ch in wogenden
Schwankungen unter einem unmnndi'gen Kaiser dnrch
politische und kirchliche Gährimgcn umzustürzen drohte,
der aber selbst nicht wcnig zur Untergrabung der Grund-
säulen des Reichcs beitrug, ein Mann des glühendsten
Feuereisers sür alleö kirchliche Wescn, der durch man-
nichfache Bautcn scine Metropole verschöncrt, durch
vielseitige Stiftuugen von Klöstern dem Rheinlande aus
lange Jahrhunderte hin klösterli'che Anstalten gegeben,
von einer Kvrperstärke, die jeglicher Entbehrung trotzte,
von einer geistigcn Obmacht, die Alle, welche mit ihm
in Berührung kamen, überdnnkelte, aber auch aufbrau-
send, rachsüchtig, selbst grausam, gegcn die Armen und
Verlafscnen milde, gegen das Ende seincs LebcnS weich,
vachgiebig und liebcnswürdig war Anno. Die Kirche
hat diesen Mann untcr die Heiligen gestcllt, seiner Milde
gegen Nothleivende und Dürftige und allcr jencr Hin-
gaben gedenkend, die cr für ihre Zwecke geopfert; in der

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