Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Niederrheinisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst — 2.1844

DOI issue:
Kunst
DOI article:
Kinkel, Gottfried: Die rheinische Kirchenbaukunst des dreizehnten Jahrhunderts, vorzüglich im Kölner Oberstift
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20636#0350
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
340

bühnen »n ihrcr Wirkung aufs Auge gctheilt und da-
durch geschwächt würden. Darm mag wiederum eine
Weissagung anf die Gvthik versteckt liegcn: auch sic hat
ci»e solche innerc Galerie, nnr legt sie dieselbe nicht
so eigentlich in dic Nebenschiffe, als vielmehr unter den
Fcnstern ins Hauptschiff hinein.

Wir schen in allen Bauten, die wir durchwandcrt
haben, noch große Mannlgfaltigkel't; in allcm Außen-
wcrk, zumcist was Verzierung angcht, wird dem Meister
noch große Frcihcit vcrgönnt. Aber eine gewisse G e-
meinsamkeit der Grundanlage tritt im Ueber-
gangSstil schon vicl stärkcr hervor als in der rein roma-
m'schen Zeit; Allcs arbeitet zwar mchr ahnend als be-
wußt auf die strenge Gesetzmäßigkcit hin, welche die
scheinbar so sreie Gothik biudet. Tiescr Sinn für die
Rcgel, wenn ich nicht irre, ist es gewescn, was dem
Deutschen die Möglichkcit gab, die in Frankreich und
England schon zur Willkür auSartende Gothik nochmals
auf ihre rcinen Grundformen zurückzuführen und einen
dem Rheinland lange sremd gebliebnen Stil mit Einem
Male im Kölner Dome auf eine ideale Höhe zu heben,
wie er sie in seinen rechten Heimatländcrn nie erreicht
hat. Jn Bcwahrung und Auöbildung dicseü RegelsinncS
hat dcr Uebcrgangsstil vielleicht sein höchsteö Verdienst.

Kinkek.
 
Annotationen