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Landwirthschaft.
rigen Preise, welche durch die Konkurrenz des indischen Reps
und des Erdöls hervorgerusen werden.
Mohn wird aussallend wenig gebaut, und würde gewiß
in dem fruchtbaren Kocherthale einen sichern und sehr lohnenden
Ertrag liefern. Derselbe erfordert wenig Arbeit und ist ja auch
eine sehr gute Vorfrucht für Wintergetreide.
Unter den angebauten Getreidearten nimmt bei der Winter-
frucht der Dinkel die erste Stelle ein. Es wurden damit z. B.
im Jahr 1879 10,500 Morgen angebaut, während mit Winter-
weizen nur 2230 Morgen angebant worden sind. Derselbe
wird hauptsächlich nur auf den geschlossenen Gütern gebaut.
Roggen nur so viel, als zur Brotsrucht und zu Bindstroh
für die Getreideernte und in die Weinberge nöthig ist.
Wintergerste sehr wenig (1879 15 Morgen).
Unter den Sommerfrüchten ist der Anbau von Gerste und
Haber ziemlich gleich groß, was auffallend erscheint, indem man
annehmen sollte, daß bei den milden und guten Bodenverhält-
nissen der Gerstenbau den Haberbau weit überrräfe.
Es ist dieses wohl dadurch zu erklären, daß die Gerste im
Preise sehr variirt und der Haber als Handelsfrucht stets eine
gesuchte Waare bleibt, schnell und leicht zu verkaufen, und die
Ernte viel einsacher als die der Gerste ist.
Seit einigen Jahren wird auch der Sommerweizen viel
gebaut und zwar mit großem Vortheil. Derselbe liefert schöne
Erträge und viel Stroh. 1879 wurden 1260 Morgen hievon
gebaut.
Der Sommerdinkel wird in einigen Orten namentlich des
Jagstthales — Möckmühl, Widdern, Roigheim (Seckachthal) —
von kleineren Bauern gebaut; liefert gutes Brotmehl, ist aber
sehr heikel in der Ernte, darf nicht beregnet werden.
Hanf wird mehr als Flachs gebaut, beides aber kaum sür
den gewöhnlichen Hausbedarf.
Unter den Hülsenfrüchten wird vornehmlich die Wicke ge-
baut, theils als Grünsutter, theils zum Reifwerden, auch etwas
Erbsen und Linsen und in neuester Zeit theilweise wieder mehr
Ackerbohnen. Dieselben liefern schöne Erträge und sind bei
den Müllern wie Landesproduktenhändlern stets eine gesuchte
Waare.
Unter den Hacksrüchten nimmt die Kartofsel die erste Stelle
ein und zpiar wird hier hauptsächlich im Großen die weiß-
Landwirthschaft.
rigen Preise, welche durch die Konkurrenz des indischen Reps
und des Erdöls hervorgerusen werden.
Mohn wird aussallend wenig gebaut, und würde gewiß
in dem fruchtbaren Kocherthale einen sichern und sehr lohnenden
Ertrag liefern. Derselbe erfordert wenig Arbeit und ist ja auch
eine sehr gute Vorfrucht für Wintergetreide.
Unter den angebauten Getreidearten nimmt bei der Winter-
frucht der Dinkel die erste Stelle ein. Es wurden damit z. B.
im Jahr 1879 10,500 Morgen angebaut, während mit Winter-
weizen nur 2230 Morgen angebant worden sind. Derselbe
wird hauptsächlich nur auf den geschlossenen Gütern gebaut.
Roggen nur so viel, als zur Brotsrucht und zu Bindstroh
für die Getreideernte und in die Weinberge nöthig ist.
Wintergerste sehr wenig (1879 15 Morgen).
Unter den Sommerfrüchten ist der Anbau von Gerste und
Haber ziemlich gleich groß, was auffallend erscheint, indem man
annehmen sollte, daß bei den milden und guten Bodenverhält-
nissen der Gerstenbau den Haberbau weit überrräfe.
Es ist dieses wohl dadurch zu erklären, daß die Gerste im
Preise sehr variirt und der Haber als Handelsfrucht stets eine
gesuchte Waare bleibt, schnell und leicht zu verkaufen, und die
Ernte viel einsacher als die der Gerste ist.
Seit einigen Jahren wird auch der Sommerweizen viel
gebaut und zwar mit großem Vortheil. Derselbe liefert schöne
Erträge und viel Stroh. 1879 wurden 1260 Morgen hievon
gebaut.
Der Sommerdinkel wird in einigen Orten namentlich des
Jagstthales — Möckmühl, Widdern, Roigheim (Seckachthal) —
von kleineren Bauern gebaut; liefert gutes Brotmehl, ist aber
sehr heikel in der Ernte, darf nicht beregnet werden.
Hanf wird mehr als Flachs gebaut, beides aber kaum sür
den gewöhnlichen Hausbedarf.
Unter den Hülsenfrüchten wird vornehmlich die Wicke ge-
baut, theils als Grünsutter, theils zum Reifwerden, auch etwas
Erbsen und Linsen und in neuester Zeit theilweise wieder mehr
Ackerbohnen. Dieselben liefern schöne Erträge und sind bei
den Müllern wie Landesproduktenhändlern stets eine gesuchte
Waare.
Unter den Hacksrüchten nimmt die Kartofsel die erste Stelle
ein und zpiar wird hier hauptsächlich im Großen die weiß-