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Jagd und Fischerei.

sind sie nicht in der Lage, dns Rnubzeug Fuchs, Marder, Wiesel,
Gabelweihe, Bussard und die verschiedeuen weitereu Falkeuarteu
auf ein uuschädliches Maß zu reduziren. Auch ist der Jagd-
schutz, abgesehen von den Staatsjagden, beinahe durchaus uuzu-
reicheud und wird keiue geringe Anzahl von Wild, uameutlich
von Hasen, beiuahe jahraus jahreiu in Schliugeu gefangen. Bei
der Feldjagd mag als weiterer Gruud des Rückgaugs iu Be-
tracht kommen, daß die Güter fehr vielfach parzellirt sind uud
das Wild keine Ruhe hat.

Die Erlegung des Wilds wird vorherrfcheud iu Treibjagdeu
bewerkstelligt, seltener ift der Anstand und der Pürschgaug; der
bäuerliche Jäger versteht uuter Jagen das tagelauge Durchstreifeu
von Feld und Wald mit eineni oder gar mehrereu Huudeu. Die
Beuützung von Fallen ist felten, weil sie vielfach nicht ohne
Gefahr gelegt werden können. Die Hühnerjagd, mehr uur von
wirklicheir Jägern getrieben, geschieht mit dem Vorstehhunde.

Eigentlicher Fischereib etrieb und Handel mit Fischeu ist
uicht vorhanden, es wird vielmehr nur aus Liebhaberei, aus
besonderer Veranlassuug oder bei ausnahmsweise günstigem Wasser-
stand der Fischfang betrieben, für Erhaltung eiues guteu Staudes
der Fische geschieht nichts Neuneuswerthes.

Die häusigsteu Fische des Bezirks sind: Hecht, Barsch,
Barbe, Weißfisch, Aesche, Schleihe, Gruppe, Gruudel, iu der
Seckach und Kessach hauptsächlich Forellen; überdies ist in Kocher
uud Jagst der Aalfang ziemlich ergiebig.

Zum Fang der Fifche dient vorzugsweise die Flug- uud
Legaugel, feltener der Haiueu, für Forelleu die fogeuauute Reuse,
für den Aal der Aalkasteu oder Aalfaug.

Von Krebseu kommt iu deu Bächen uur der Steinkrebs vor.

Vor Zeiteu waren im Bezirk viele Seen, welche aber der-
zeit durchaus trockeu gelegt sind.

Die Jagd in deu Staatswaldungen ist gegeuwärtig zu
246 Mark verpachtet, eiu Pachtgeld, bei welchem, uach dem gegeu-
wärtigeu Staud der Jagd das Jagdverguügeu mit iu Rechnung
genommen werden muß.

Das Fischereirecht steht im Neckar theils dcm Staat, theils
angreuzeuden Gemeiuden zu, im Kocher mit der Brettach ebeuso,
in ersterem theilweise auch der von Gemmingenscheu Grundherr-
schaft Vürg, cndlich in der Jagst mit deu Bächeu Seckach und
Kessach wieder theils dem Staat uud augrenzeuden Gemeindeu,
theils der v. Ellrichshauseuscheu Herrschast uud Privaten.
 
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