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Ortsbeschreibung.

Ein durauf sitzeuder steinerner Löwe hält eine Wappentafel
mit einem durch Lilienstäbe quadrirten Deutschordenswappen, in
der Mitte Herzfchild mit Doppeladler. ^— Die Markung ist an
Qnel l en ziemlich reich; die bedeutendste ist die in der Steppach
besindliche östlich von der Stadt, welche die ganze Stadt mit
Wasser versorgt; sie wird auch als diejenige bezeichnet, von
welcher früher das Wasfer auf Eseln nach dem Schloß Schener-
berg geholt wnrde. Eine andere Quelle ist im Vollkritg. Seen
sinden sich weder in der Stadt noch auf der Marknng, welche
von Neckar, Sulm und Hengelbach berührt wird. Der Neckar
tritt in Folge der oberhalb des Bahnhofs vorgenommenen Kor-
rektion felten aus, häufig die Sulm, jedoch ohne großen Scha-
den zu verursachen.

Von Verkehrswegen nennen wir: die im Westen der
Stadt von Heilbronn nach Kochendors, weiterhin nach Jagstfeld
führende Eisenbnhn; Staatsstraßen gehen von Neckarfulm nach
Heilbronn, Neuenstadt und Kochendorf, Vicinalstraßen nach
Binswangen-Erlenbach, und Obereisesheim mittelst der Führe
über den Neckar. Vier steinerne und 2 eiserne Brücken (dar-
unter die Eifenbahnbrücke) sowie 4 hölzerne führen über die
Sulm. Die llnterhaltungspflicht hat außer bei der Eisenbahn-
brücke und einer der steinernen Brücken die Gemeinde, welche
bis zu der neuestens vollzogenen Ablöfung ein 1300 Pacht
tragendes Pflastergeld erhoben hat. Die Straße nach Neuen-
stadt führte früher über die westliche steincrne Sulmbrücke nnd
lenkte dann zwischen Armenhaus und Kirchhofkirche nach rechts.
Die neue Straße, angelegt seit 1861, führt direkt in ge-
rader Richtung vom nördlichen Stadtausgang über die Sulm.
Als Verkehrsstraße nennen wir namentlich auch den Neckar selbst,
auf dem der Verkehr durch die 1878 ins Leben gerufene Ketten-
Schleppschisfahrt lebhaft gesteigert worden ist.

Gewerbe nnd Handel. Wenngleich die Zahl der
großen Kapitalisten und der bedeutenden Jndustriellen keine große
ist, fo sind die Vermögensverhältnisse der Einwohner im all-
gemeinen doch als gute zu bezeichnen, was zumeist einer Reihe guter
Weinjahre zn verdauken ist, denn der Weinstock, auf ca. 500 Mor-
gen gepflegt, bildet die Hauptnahrungsquelle, obwohl auch der land-
wirthschaftliche Betrieb keine uutergeordnete Stellung einnimmt.
Der Grundbesitz der Einwohner bewegt sich von 13 Morgen
Weinbergen mit ca. 50 Mrg. Aecker nnd Wiesen bis herab anf
V2 Mrg. Weinberg und I V2 Mrg. büuerliches Lnnd. Außer
 
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