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Gundelsheim

Horneck.

08 /

Jn eincm anstoßenden Raum besindet sich außcr dem obeil
crwähnten steinernen Kolossalwappen, das srüher über dem Haupt-
portal war (kreissörmig, 1,15 in im Dnrchmesser haltend) ein
alter interessanter Grabstein, 1,45 m hoch und 0,97 breit, mit
dem wohlerhaltenen Horneckschen Wappen (Haftenkrenz) nnd einer
verstümmelten (z. Th. griechischen) Umschrist in Majuskeln:
s/4nno üjoinini N600V clio ckvoni8Ü opo (opisoopi) o (obiit)

.oastrum ckockit orckini. Es ist dies der Grabstein

Werners von Horneck, s. unten: „Beschreibnng eines Bildes w/'

Von der Wendeltreppe in der südwestlichen Ecke des Hoss
gelangt man 8 Stnfen hinabsteigend in kasemattenähnliche Ränme,
die alten Verließe nnd Gefängnisse. Eiserne Ringe sind in den
Wänden besestigt, die zahlreiche eingeritzte Jnschriften von Ge-
sangenen erkennen lassen, (z. V. Unckonio von Uacknn. 1620
ain Christaben an St. Adam und Eva Tag).

Auch in einem der Nnndthürme gegen Südwesten, in
welcheni innen ein Loch hinabgeht, mag ein Verließ gewesen sein.

Erfteigen wir bei dem Eingang mit der Zahl 1533 vom
vorderen Hos ans die Treppe, so gelangen wir in den ersten
Stock (15 Fuß Stockhöhe), der 18 Zimmer :c. enthült, sowie
den über der Schloßkapelle mit den Grabsteinen befindlichen Bet-
saal, (auch durch die Wendeltreppe zugänglich). Derselbe ist seit
1851 von dem früheren Besitzer Sandel sür den evangelischen
Gottesdienst, der abwechslungswcise von den Pfarrern von Mühl-
bach, Haßmersheim und Neckarsulm besorgt wird, in seiner setzigen
Gestalt durch einen Durchzug durch die ursprüngliche Kapelle
hergestellt und bernht ans sreiwilliger Einräumnng des jeweiligen
Besitzers. Die Wände zeigen Pilaster und die Decke Stukkatur-
ornamente im Barokstil. An der Decke befindet sich ein großes
bemaltes Hochmeisterwappen (Mapimilian Franz 1780—1801).
Eines der nach Westen gehenden Zimmer dieses Stocks enthält
noch alterthümliche Stofstapeten, ans dem Anfang dieses Jahr-
hunderts oder dem Ende des vorigen stammend. Jm 2. Stock
befinden sich 21 Zimmer rc., sowie der auch dnrch die Wendel-
treppe zngängliche sog. Fürstensaal, im Rococostil mit sranzö-
sischen Kaininen, an den Wänden jonische Pilaster, an der Decke
4 Gemälde, die 4 Jahreszeiten darstellend, das mittlere ruinirt.
Der Saal ist gnadratisch und hat eine Höhe von 22 Fnß.

Die Kapelle war früher geschmückt init den jeht ver-
schwundenen Wappen der in der Kommendc Horneck zn Rittern
 
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