Kochendorf.
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Von sonstigen Gebäuden envähnen wir solgende: Dns
1829 in Privatbesitz übergegnngene Greckenschloß oder Berg-
schloß, eheinals nnd noch im Lngerbuch von 1700 „Zwingenberg^
genannt, steht ziemlich hoch über der Strnße am westlichen Vor-
sprung des dem Kocher solgenden Höhenzngs. Der untere Theil, in
dessen Hof ein Rnndbogen von Norden sührt, steht nus hoher
Terrnsse, die von stnrken Strebemnuern aus Backsteincn gegen
die Strnße hin gestützt wird. Hintcr nnd über diesem Gebäude-
eomplcx erhebt sich das eigentliche Schloß, ein 2slügeliger Bau,
dessen Flügel im rechten Winkel zusommentresfen. Die 2 Giebel,
von denen der eine nnch Süden, der nndere nach Westen geht,
sind geschweiste Renaissancegiebel; der westliche, hoch herabschauend,
zcigt aus den Vorsprüngen neben den Volutcn spitzige Stein-
ppramiden, während der andere einsacher gehalten ist. Einzelne
Spnren lassen crkennen, daß das Schloß srüher außen bemalt
war (es ist im I. 1880 srisch verputzt worden). Neben dem
Eingang erscheinen Ritterfiguren in schwarzen Conturen. Ein
gepflasterter Weg führt hinaus und durch ein rundbogiges Thor,
über welchem die Wappen von Greck und Gemmingen stehen
(hentzutage sind hier 7 Stufen, während ursprünglich nur Fahr-
weg war), von Norden in den ebensalls gepflasterten oberen
Schloßhos. Jn diesem Hos war noch in den ersten Jahrzehnten
dieses Jahrhunderts ein laufender Brunnen; jetzt ist die Wasser-
leitung dazu abgegangen und es ist nur noch ein 75' über
dem Spiegel des Neckars liegender Pumpbrunnen vorhanden.
Ueber dem nach Norden sührcnden Portal neben dem Thurm
im oberen Hof, geradlinig mit 2 Säulen, war eine jetzt nur
noch bruchstückweise erhaltene Znschrist, die solgendermaßen lautet:
.damit sich auch nicht laug bedacht I und in 2 Jarn zu
End gebracht ^ Sein Haussraw ist die tugendsam ^ Herkommens
v. Gemmiuger Stamm ^ Den Gott all Wohlsahrt und Gedeih ^
Langs Leben gnediglich verleih." Jm inneren Winkel der
2 Flügel enthält ein achteckiger Treppcnthurm die steinerne
Wendeltreppe, die von innen Zugnng hat. Ueber einer Zimmer-
thür im unteren Geschoß steht bei der Jnschrist „Der Herr
bewahr dein Ausgang und Eingang von nun an biß in Ewig-
keit", die Jahreszahl 1602. Unter jedem der beiden Flügel
ist ein großer Keller mit Tonnengewolbe, der größere in dem
nach Westen gehenden Flügel; in ihm ist von einer Reparatur
die Jahreszahl 1750 oben am Gewölbe. Gegen Osten trennt
cin Graben das Schloß von dem Lindenberg, südöstlich schließt
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Von sonstigen Gebäuden envähnen wir solgende: Dns
1829 in Privatbesitz übergegnngene Greckenschloß oder Berg-
schloß, eheinals nnd noch im Lngerbuch von 1700 „Zwingenberg^
genannt, steht ziemlich hoch über der Strnße am westlichen Vor-
sprung des dem Kocher solgenden Höhenzngs. Der untere Theil, in
dessen Hof ein Rnndbogen von Norden sührt, steht nus hoher
Terrnsse, die von stnrken Strebemnuern aus Backsteincn gegen
die Strnße hin gestützt wird. Hintcr nnd über diesem Gebäude-
eomplcx erhebt sich das eigentliche Schloß, ein 2slügeliger Bau,
dessen Flügel im rechten Winkel zusommentresfen. Die 2 Giebel,
von denen der eine nnch Süden, der nndere nach Westen geht,
sind geschweiste Renaissancegiebel; der westliche, hoch herabschauend,
zcigt aus den Vorsprüngen neben den Volutcn spitzige Stein-
ppramiden, während der andere einsacher gehalten ist. Einzelne
Spnren lassen crkennen, daß das Schloß srüher außen bemalt
war (es ist im I. 1880 srisch verputzt worden). Neben dem
Eingang erscheinen Ritterfiguren in schwarzen Conturen. Ein
gepflasterter Weg führt hinaus und durch ein rundbogiges Thor,
über welchem die Wappen von Greck und Gemmingen stehen
(hentzutage sind hier 7 Stufen, während ursprünglich nur Fahr-
weg war), von Norden in den ebensalls gepflasterten oberen
Schloßhos. Jn diesem Hos war noch in den ersten Jahrzehnten
dieses Jahrhunderts ein laufender Brunnen; jetzt ist die Wasser-
leitung dazu abgegangen und es ist nur noch ein 75' über
dem Spiegel des Neckars liegender Pumpbrunnen vorhanden.
Ueber dem nach Norden sührcnden Portal neben dem Thurm
im oberen Hof, geradlinig mit 2 Säulen, war eine jetzt nur
noch bruchstückweise erhaltene Znschrist, die solgendermaßen lautet:
.damit sich auch nicht laug bedacht I und in 2 Jarn zu
End gebracht ^ Sein Haussraw ist die tugendsam ^ Herkommens
v. Gemmiuger Stamm ^ Den Gott all Wohlsahrt und Gedeih ^
Langs Leben gnediglich verleih." Jm inneren Winkel der
2 Flügel enthält ein achteckiger Treppcnthurm die steinerne
Wendeltreppe, die von innen Zugnng hat. Ueber einer Zimmer-
thür im unteren Geschoß steht bei der Jnschrist „Der Herr
bewahr dein Ausgang und Eingang von nun an biß in Ewig-
keit", die Jahreszahl 1602. Unter jedem der beiden Flügel
ist ein großer Keller mit Tonnengewolbe, der größere in dem
nach Westen gehenden Flügel; in ihm ist von einer Reparatur
die Jahreszahl 1750 oben am Gewölbe. Gegen Osten trennt
cin Graben das Schloß von dem Lindenberg, südöstlich schließt