Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Biographische Notizen

Die Ziffern nach ■ verweisen auf die Seiten dieses Buches

Theodor Axentowicz (Brasov, Rumänien 1859
- Krakau 1938).

Nach Abschluß der Realschule in Lemberg
(Lwow) studierte er von 1878-1882 an der Aka-
demie in München bei G. Hackl, A. Wagner und
G. Benczur. Von 1882-1895 war er in Paris, wo er
anfangs bei Corolus-Duran studierte und später
selbständig als Porträtist, Illustrator und Kopist
Alter Meister arbeitete. Er besaß in Paris einigen
Ruf und unterhielt Kontakte mit der künstleri-
schen und intellektuellen Elite, darunter auch mit
polnischen Kreisen. Mehrmals fuhr er nach Lon-
don, um dort Porträts auszuführen. 1895 zog er
nach Krakau und übernahm die Professur an der
Schule der Schönen Künste, der späteren Kunst-
akademie. Er war dort bis 1934 tätig und grün-
dete auch 1897 eine Malschule für Frauen. Mehr-
fache Auslandsreisen; Organisation von Ausstel-
lungen polnischer Kunst in St. Louis (1904),
London (1906), Rom (1911) und Venedig (1914).
1897 wurde er Gründungsmitglied der Gesell-
schaft Polnischer Künstler »Sztuka« (»Kunst«)
und gehörte ebenfalls der Societe Nationale de
Beaux-Arts in Paris sowie der »Sezession« in
Wien an. T. Axentowicz verwendete Pastell, be-
schäftigte sich auch mit Lithographie und ande-
ren Techniken. Er war ein ausgesprochen beses-
sener Porträtist, der sich auf Frauenbildnisse vol-
ler Anmut spezialisiert hatte.

ThB; Benezit. ■ S. 106, 145

Marcello Bacciarelli (Rom 1731 - Warschau
1818).

Schüler des M. Benefial. Er wurde 1750 durch
König Augustlll. nach Dresden gerufen. 1756
zog er mit dem Hof nach Warschau, wo er bis
1764 blieb. Die nächsten zwei Jahre arbeitete er in
Wien, bis er 1766 durch König Stanislaus August
Poniatowski nach Warschau berufen wurde, wo
er bis an sein Lebensende blieb. Nach Italien kam
er nur einmal: 1787. Am Hofe trug er die Titel des
Ersten Malers und Direktors der Königlichen
Bauten. Er war einer der wichtigsten Berater des
Königs in Fragen der Kunst und Leiter der Werk-
statt, die sich auf dem Schloß befand und viele
polnische Künstler ausbildete. 1768 wurde er in
den polnischen Adelsstand erhoben, 1807 Mit-
glied der Gesellschaft der Freunde der Wissen-
schaften in Warschau und 1817 Ehrendekan der
Fakultät der Schönen Künste an der Universität
zu Warschau. Er malte vor allem Porträts (darun-
ter zahlreiche Bildnisse des Königs) sowie histo-
rische und allegorische Kompositionen.

Rastawiecki; ThB; PSB; Benezit; Kindler; SAP.
Dizionario biografico degli Italiani, Bd. 5, 1963;
A. Chyczewska, Marcello Bacciarelli 1731-1818,
Wroclaw 1973. ■ S. 15

Bernardo Bellotto, genannt Canaletto
(Venedig 1721 - Warschau 1780).

Schüler seines Onkels A. Canale, genannt Cana-
letto. Bis 1747 war er in Mittel- und Norditalien
tätig. 1747-1758 arbeitete er für Augustlll. in
Dresden, 1758-1760 für Maria Theresia in Wien,
1761 in München und 1762-1766 wieder in Dres-
den. Von 1767 bis zu seinem Tode war er Hofma-
ler von Stanislaus August Poniatowski in War-
schau. Er malte vor allem städtische Veduten
(Dresden, Wien, Warschau u. a.) und setzte da-
mit die venezianische Tradition fort. In Polen
nahm er sporadisch auch historische Themen auf.
Seine Gemälde schmückten die Residenzen des
Stanislaus August und dienten nach dem Zweiten
Weltkrieg als wertvolle Vorlagen für den Wieder-
aufbau des zerstörten Warschau.

Rastawiecki; ThB; PSB; Benezit; Kindler; SAP; Dizio-
nario biografico degli Italiani, Bd. 7, 1965.

Mostra die Bernardo Bellotto 1720-1780, Alessandro
Gierymski 1830-1301. Opere provenienti dalla Polonia,
Pal. Grassi, Venezia 1955; S. Kozakiewicz, Bernardo
Bellotto 1721-1780, Recklinghausen 1968 (deutsch),
■ S. 15

Anna Biliistska-Bohdanowiczowa (Zlotopole
in der Ukraine 1857 - Warschau 1893).

1869-1871 nahm sie Zeichenunterricht bei M.E.
Andriolli in Wiatka (Rußland). Ungefähr ab 1875
studierte sie zwei Jahre am Konservatorium in
Warschau; sie wurde anschließend Schülerin von
W. Gerson. Reisen nach Wien, München und
Italien; 1882 nach Paris, wo sie 10 Jahre blieb.
Während dieser Zeit reiste sie mehrmals nach
Polen, aber auch nach Deutschland und England.
In Paris erhielt sie an der Academie Julian unter
der Leitung von T. Robert-Fleury, L. Bougereau
und J. J. Lefebvre ihre weitere Ausbildung. Von
1885 bis 1887 führte sie selbständig eines der
Ateliers der Akademie.

Im Jahre 1892 heiratete sie Dr. med. O.Bohda-
nowicz und kehrte nach Warschau zurück, wo sie
frühzeitig verstarb. Anna Bilinska-Bohdanowic-
zowa malte Porträts, Genreszenen und Land-
schaftsdarstellungen. Sie verwendete gern Aqua-
rell und Pastell. In Polen stellte sie ab 1876, im
Ausland ab 1882 aus (u.a. in München, Paris -
»mention honorable« im Salon 1885, sowie Sil-
bermedaille im Salon 1887; London - Goldme-

:5°
 
Annotationen