seine Erzählungen, wie die Geschichte der schönen Humbeline,
die unter allen ihren Liebhabern dauernd allein vom Philo-
sophen Eustasius gefesselt wird „Eustase excellait ä Inter-
preter Humbeline ä elle-meme; eile lui-etait abreviative de
l'ensemble de l'univers; ils s'en etaient reconnaissants." Bald
scheint sehnsuchtsvolle Schwermut wie mildes Abendrot
eine Geschichte zu durchfluten; so den „Alerion": In Erz
gepanzert reitet der Ritterjüngling an den Mädchen vorbei,
die am Bache Blumen pflücken. Er sieht sie nicht; denn das
Ideal, das ihm in seinem Inneren leuchtet, blendet seinen
Blick. Aber wie er ihrem Verlangen im Sonnenstaub der
Landstrasse auf ewig entschwindet, so wird auch er, der
selber Andren ein Ideal geworden ist, das Ideal, das ihm
vorschwebt, ewig umsonst verfolgen. Und sogar ernst und
dunkel versteht Regnier bei Gelegenheit das zarte und feine
Gewebe seiner Gedanken und Bilder, ohne es zu vergröbern,
leuchten zu lassen, wie in dem kleinen Drama „L'Homme
et la Sirene", in dem der Mann, der das Meerweib liebt, an
ihr zugrundegeht, -weil er sie Sich zum Bilde umschafFen
will, weil er das Wesen der Sirene, des "Weibes, nicht
begriffen hat.
Aus weltenmüdem Pessimismus hervorgegangen, von
der Anschauung beherrscht, dass das Kunstwerk Nichts Kon-
kretes, sondern eine momentane Harmonie der Seele sei, dem
Wirklichkeitsüberdruss und der Sinnen Verfeinerung des moder-
nen Menschen sich anpassend, eröffnet sich so Regniers Kunst
durch das Symbol schliesslich den Ausblick auf eine tiefere,
leidenschaftlichere und schmerzensreichere Weltanschauung.
C 249 D
32*
die unter allen ihren Liebhabern dauernd allein vom Philo-
sophen Eustasius gefesselt wird „Eustase excellait ä Inter-
preter Humbeline ä elle-meme; eile lui-etait abreviative de
l'ensemble de l'univers; ils s'en etaient reconnaissants." Bald
scheint sehnsuchtsvolle Schwermut wie mildes Abendrot
eine Geschichte zu durchfluten; so den „Alerion": In Erz
gepanzert reitet der Ritterjüngling an den Mädchen vorbei,
die am Bache Blumen pflücken. Er sieht sie nicht; denn das
Ideal, das ihm in seinem Inneren leuchtet, blendet seinen
Blick. Aber wie er ihrem Verlangen im Sonnenstaub der
Landstrasse auf ewig entschwindet, so wird auch er, der
selber Andren ein Ideal geworden ist, das Ideal, das ihm
vorschwebt, ewig umsonst verfolgen. Und sogar ernst und
dunkel versteht Regnier bei Gelegenheit das zarte und feine
Gewebe seiner Gedanken und Bilder, ohne es zu vergröbern,
leuchten zu lassen, wie in dem kleinen Drama „L'Homme
et la Sirene", in dem der Mann, der das Meerweib liebt, an
ihr zugrundegeht, -weil er sie Sich zum Bilde umschafFen
will, weil er das Wesen der Sirene, des "Weibes, nicht
begriffen hat.
Aus weltenmüdem Pessimismus hervorgegangen, von
der Anschauung beherrscht, dass das Kunstwerk Nichts Kon-
kretes, sondern eine momentane Harmonie der Seele sei, dem
Wirklichkeitsüberdruss und der Sinnen Verfeinerung des moder-
nen Menschen sich anpassend, eröffnet sich so Regniers Kunst
durch das Symbol schliesslich den Ausblick auf eine tiefere,
leidenschaftlichere und schmerzensreichere Weltanschauung.
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