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des berühmten Feldobersten, mit dem Donatello
Während seines Aufenthalts in Padua in näherer Be-
ziehung stand. Ein paar ähnliche Studienköpfe, gleich-
falls flüchtige Wachsausgüsse, sind uns zu einer Büste
Michelangelo's erhalten; die eine befindet sich im
Museo Archeologico zu Mailand, die andere ist als
Legat von Eugene Piot in das Louvre gekommen.
Eine zweite Büste desselben Mantuaner Fürsten,
die unsere Sammlung besitzt, steht in eigentüm-
lichem Gegensatze gegen diese Arbeiten Donatello's.
Statt der rücksichtslosen und breiten Wiedergabe
der Natur in ihren grossen Zügen, die Donatello's
beide Studienköpfe charakterisiert, hat der Künst-
ler dieser Büste sich mit ängstlicher Gewissenhaf-

tigkeit an das Modell gehalten; mit der Sorgfalt
eines Goldschmiedes hat er den dünnen Guss cise-
liert, mit einer künstlichen, der antiken verwandten
grünen Patina versehen, die Augen — wieder nach
antiken Vorbildern — mit Silber eingesetzt und in
das dünne Haar einen Kranz einciseliert. Auch
von dieser Büste ist eine wenig veränderte Wieder-
holung, im Besitze des Grafen StroganofF zu St. Pe-
tersburg, vorhanden; da aber hier, grade wie bei der
Berliner Büste, das Bruststück dicht unter dem Halse
abgebrochen ist, so lässt sich bei beiden nicht ein-
mal eine Vermutung aussprechen, für was für einen
Platz sie gearbeitet wurden.

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