seinen zarten Silbersegen . . .
Tausend brünstige Lippen regen
sich in schwerem Betgemurmel,
tausend Lippen stammeln leise:
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitt für uns, bitt du für uns,
du Gebenedeite du . ..
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitt für uns und unsre Schuld ...
Und die Litaneien werden
laut und lauter, bis sie immer
leiser hallen ...
Auf der Erden
liegt ein goldner Maienschimmer.
Und die Litanein verhallen!
in die blaue Gottesluft. . .'
Schwere Weihrauchwolken wallen
durch die Reihen, die sich wieder
schreitend schliessen.
Süss und brodelnd steigt der Duft.
Wie im Wind die Fahnen fiiessen,
wie die seidnen Banner flimmern
in der Sonne; wie die Sonne
golden auf den Kreuzen blitzt.
In der Stadt ist heilige Andacht,
in den Strassen heiliger Frieden,
und ein stiller Osterglaube
schreitet in der Prozession.
Bleiche Frauen beten leise,
beten ihren Rosenkranz,
murmeln ihre alte Weise:
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitt für uns . . .
Die Glocken klingen
Weissgeschmückte Knaben schwingen
hin und her die Weihrauchfässer.
Unterm blauen Baldachine
schreitet hoch der erste Priester,
und mit heiligernster Miene
hält er in erhobenen Händen
die Monstranz; und segnet, segnet
rings das Volk.
Die Sonne glüht
voll und leuchtend auf das Alier-
Heiligste. Das prunkt und blüht
hell im Schmuck der Edelsteine;
Kerzen glühn im Flackerscheine;
die Ornate stehn in Pracht;
all die Seide knistert sacht.
Schwere Messgewänder rauschen,
und die bunten Fahnen bauschen
seiden sich im Sonnenlicht.
Über manches Angesicht
geht ein tiefes Sichversenken;
andachtstille Seelen denken
ihrer Schuld und ihrer Reue.
Und sie beten stets aufs neue
um des Himmels Gnadenheil.
Ernste, würdige Gestalten
gehn im Zug und murmeln leis.
Bleiche Frauenhände halten
bunte Kerzen, rot und weiss.
Kinder singen, Kinder streuen
rote Rosen in den Tag;
alle soll'n sich heute freuen,
keiner sei, der Schmerzen trag',
keiner, der nicht seine Sorgen
in Vergessen gehen hiess,
heute, wo am Maienmorgen
ihm der Herr die Schuld erliess.
Eine, mit dem Zug der Schmerzen,
die den Blick zu Boden schlägt,
fühlt, dass unterm lauten Herzen
sie die Frucht der Sünde trägt;
fühlt das wilde Weh der Liebe,
schreitet wehversunken hin,
und sie fleht, dass er ihr bliebe,
er, der Traum ihrer jungen Liebe,
hohe Himmelskönigin!
Tausend brünstige Lippen regen
sich in schwerem Betgemurmel,
tausend Lippen stammeln leise:
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitt für uns, bitt du für uns,
du Gebenedeite du . ..
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitt für uns und unsre Schuld ...
Und die Litaneien werden
laut und lauter, bis sie immer
leiser hallen ...
Auf der Erden
liegt ein goldner Maienschimmer.
Und die Litanein verhallen!
in die blaue Gottesluft. . .'
Schwere Weihrauchwolken wallen
durch die Reihen, die sich wieder
schreitend schliessen.
Süss und brodelnd steigt der Duft.
Wie im Wind die Fahnen fiiessen,
wie die seidnen Banner flimmern
in der Sonne; wie die Sonne
golden auf den Kreuzen blitzt.
In der Stadt ist heilige Andacht,
in den Strassen heiliger Frieden,
und ein stiller Osterglaube
schreitet in der Prozession.
Bleiche Frauen beten leise,
beten ihren Rosenkranz,
murmeln ihre alte Weise:
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitt für uns . . .
Die Glocken klingen
Weissgeschmückte Knaben schwingen
hin und her die Weihrauchfässer.
Unterm blauen Baldachine
schreitet hoch der erste Priester,
und mit heiligernster Miene
hält er in erhobenen Händen
die Monstranz; und segnet, segnet
rings das Volk.
Die Sonne glüht
voll und leuchtend auf das Alier-
Heiligste. Das prunkt und blüht
hell im Schmuck der Edelsteine;
Kerzen glühn im Flackerscheine;
die Ornate stehn in Pracht;
all die Seide knistert sacht.
Schwere Messgewänder rauschen,
und die bunten Fahnen bauschen
seiden sich im Sonnenlicht.
Über manches Angesicht
geht ein tiefes Sichversenken;
andachtstille Seelen denken
ihrer Schuld und ihrer Reue.
Und sie beten stets aufs neue
um des Himmels Gnadenheil.
Ernste, würdige Gestalten
gehn im Zug und murmeln leis.
Bleiche Frauenhände halten
bunte Kerzen, rot und weiss.
Kinder singen, Kinder streuen
rote Rosen in den Tag;
alle soll'n sich heute freuen,
keiner sei, der Schmerzen trag',
keiner, der nicht seine Sorgen
in Vergessen gehen hiess,
heute, wo am Maienmorgen
ihm der Herr die Schuld erliess.
Eine, mit dem Zug der Schmerzen,
die den Blick zu Boden schlägt,
fühlt, dass unterm lauten Herzen
sie die Frucht der Sünde trägt;
fühlt das wilde Weh der Liebe,
schreitet wehversunken hin,
und sie fleht, dass er ihr bliebe,
er, der Traum ihrer jungen Liebe,
hohe Himmelskönigin!