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gruppe, die durch den mit Hera nicht vereinbaren Flügeirc st über dem Hinterteil des Pserdes
gesordert wird. Es könnte hier beispielsweise Hcphaistos im Kampfe gegen einen geslügelten
Giganten dargcltcllt gewesen lein. Aber es ilt nicht zu verkennen, daß es Schwierigkeiten
hat, den Oberkörper des lchlangcnbeinigen Giganten rechts von Apollon, Zwilchen dielem
und dem vor Selcne austürmenden Krieger, über dem ins Auge Geschossenen, noch auf Platte
n. [1,2 unterzubringen; er müßte vornübcrlinkend dargcltellt gewesen sein. Immerhin scheint
die Schwierigkeit nicht größer, eher geringer als die, die sich bei Einordnung der Folge n. 6
neben der Helios-Theia-Gruppe auf der Südleite ergeben, und man würde die Möglichkeit
gewinnen, mit der Eos-Helios-Gruppe aus der allzu nahen Nachbarschast mit der Kabircn-
gruppe wegzurücken und den Helioswagen etwas mehr in die Mitte der Südleite zu bringen.
Es könnte dann die Südseite ib angeordnet werden, daß zwischen dem Stiergiganten und Eos
zwei Platten sür eine Kampsgruppe srei blieben, bei der der Gigant links, der Gott rechts ge-
Itanden hatte, daß dann Eos, Helios, Theia solgten, dann nach einer für deren Gegner aus-
reichenden Lücke von anderthalb Platten Breite die Reite einer Gruppe n. 24 und der daran
vielleicht anschlicßcnde Flügel n. 23, der zu derselben Figur gehören könnte wie der Flügelrest
auf n. 7, 1: möglicherweile wäre auch der Reit einer geflügelten Göttin auf n. 7, 1 hier richtig
eingeordnet — lie müßte nach links abwärts einen Stoß mit einer Lanze oder Fackel sühren, die
sie mit der linken Hand oben, mit der rechten unten hielte, gegen einen niedergesunkenen
Giganten, von dem möglicherweise der Fuß n. 44 ein Reit wäre. Diele Anordnung ilt versuchs-
weise auf Beilage 5 dargestellt. Für die Göttinnen von n. 24 und 7, 1 waren am criten Namen
aus dem Kreise der Titaninnen zu suchen; auch an die Chariten könnte man in diesem Zusammen-
hang denken; aus den Namen der einen von ihnen TTcröiöeo hat Fränkel frageweise den Inschriurelt
Bd. VIII n. 111 bezogen, auf den Namen ihrer Mutter ECpuvöfiH n. 110. Auch die Bruchstücke
n. 32 sf. lassen lieh unter der Voraussetzung der hier vorgeschlagenen Anordnung am Friesc unter-
bringen, aber sreilich nicht nur unter dieler Annahme. Sie Ichließen lie nicht aus, können ihr aber
auch nicht als Beltatigung dienen, weil die Zahl der Möglichkeiten zu groß ilt. Sie zu erschöpsen
und zu begründen oder auch nur eine Auswahl daraus zu geben, ilt nicht dieses Ortes, wo
es auf Darlegung des Tatbeitandcs ankommt. Bindende Beweise können auch sür die Ver-
letzung von Folge n. 6 an die Oltseite und die daran lieh schließenden Folgerungen über die
Anordnung der Südseite ebcnlbwenig gegeben werden wie sür die alte Aufltellung, und auch
lie ilt nicht gänzlich srei von Bedenken und Schwierigkeiten. Trotzdem schien es angebracht,
den Vorschlag vorzubringen und etwas näher auszusühren, um zu zeigen, daß die alte An-
ordnung nicht die allein mögliche ist, die als einziger Notbehelf angenommen werden müßte.

Unberücktichtigt geblieben lind bei der ganzen Untersuchung die Namen der Giganten,
Ebenso wie die Götter durch Inschristen am Deckgesims waren die Giganten durch Inschristen
am oberen Rande des Fußgliedes unterhalb des Fricles benannt. Es sind 26 Namen ganz
oder teilweise erhalten (Bd. VIII n. 70a. b. 71a.ee. 73 a. 74a. b. 76a. 112—128), davon sechs
auf Steinen mit Veriatzmarken; aber, wie schon Puchltcin, Sitzungsberichte 1S89 S. 341 s., aus-
gesührt hat, die Reite des Fußgliedes sind zu spärlich, als daß lieh das Syltein ihrer Zahlung
wiederherstellen und den einzelnen Steinen ihr Platz am Bau anweisen ließe. Die inlchristlich
erhaltenen Namen aber auf anderem Wege mit den erhaltenen Gigantengeltalten in Beziehung zu
letzen ilt nicht möglich, da wir eine individuelle Charakterillerung der einzelnen ihrem Namen
nach bekannten Giganten Ibnst nicht kennen und auch keine Spuren auf eine iblche hinweisen
(vgl. oben S. 129). Außerdem aber kommen von den zwöls ganz erhaltenen oder mit ziemlicher
Sicherheit zu ergänzenden Namen nur drei auch soult als Gigantcnnamen vor (Mimas, Obrimos,
Peloreus), und nur einer begegnet auch auf einer bildlichen Durltellung mit beigesetztem Namen:
Mimon, der gewiß derselbe ilt wie Mimas (Kretschmer, Griech. Vascninschristen S. 2-^Ss.), als
Pergamon 111,1. ao
 
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