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Petersen, Eugen
Die Kunst des Pheidias am Parthenon und zu Olympia — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.933#0005
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VORREDE.

Im Jahre 1862 gab mir ein sechswöchentlicher Aufenthalt in
London den Antrieb zu vorliegender Schrift, an welcher ich seit
der Zeit unter sehr verschiedenen Umständen gearbeitet habe.
Gelegentlich konnte ich eine Bibliothek benutzen wie namentlich
die einzige des unvergefslichen Otto Jahn, mitunter auch eine
Sammlung von Gypsabgüssen wiedersehn; die längste Zeit aber
war ich als Gymnasiallehrer in kleinen Orten ohne archäologische
Hülfsmittel. So war ich vm-wiegend auf meine Excerpte ange-
wiesen, ein um so mangelhafterer Ersatz, je älter die Arbeit
wurde, durch meine Berufsarbeiten kaum gefördert, vielfach ge-
kreuzt und beständig verschöben.

Weder eine allgemeine Uebersicht und Würdigung der bis-
herigen Leistungen, noch im Einzelnen eine vollständige Ausein-
andersetzung mit den früheren Ansichten konnte ich unter solchen
Umständen geben. Nachdem der Parthenon von Adolf Michaelis
erschienen war, durfte ich beides unterlassen. Was ich nur mangel-
haft hätte geben können, ist dort mit ausgezeichneter Umsicht ge-
leistet. Möchte mir denn gelungen sein nach der Seite hin einen
Fortschritt zu machen, nach welcher Michaelis selbst die Forschung
anruft. Denn so sehr Michaelis auch die Erklärung der Parthenons-
sculpturen gefördert hat, so hat er doch durch kritische Feststellung
der Ueberlieferung vielmehr der Erklärung jener Werke erst den
Weg bahnen wollen als sie auf diesem Wege zu Ende führen.
Die Kunst des Pheidias aber direct, nicht blos aus Urtheilen
 
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