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Petersen, Eugen
Die Kunst des Pheidias am Parthenon und zu Olympia — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.933#0113
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Der Ostgiebel des Parthenon.

Uie Darstellung des östlichen oder vorderen1) Giebels des
Parthenon bezog sich nach Pausanias auf die Geburt der Athene
ndvxa ig t^v ^d-ijväg %« yeveGiv*), und können wir auch den
Gegenstand des westlichen Giebels besser erkennen, so läfst doch
auch der des östlichen sich in den erhaltenen Resten noch nach-
weisen3). Schon gleich die Einrahmung durch Helios und Selene,
ist dieselbe wie in einer andern Darstellung ähnlichen Inhalts von
demselben Pheidias. An der Basis des Zeus zu Olympia hatte er
Aphrodite aus dem Meere in den Olympos aufsteigend — also
gewissermafsen ihre Geburt — von Peitho und Eros bekränzt
dargestellt, und zuschauend an beiden Seiten die Götter, links von
aufsen her Zeus und Hera, Hephaistos und Charis, Hermes und
Hestia, rechts Poseidon und Amphitrite, Herakles und Athena,
Artemis und Apollon. Sind uns an der Basisdarstellung die Namen
ohne die Darstellung überliefert, so am Parthenon ein Theil der
Darstellung, aber ohne Namen. Ueber den Helios (A London)
konnte gleichwol kein Zweifel sein. Zwar fehlen Kopf und Hände,
aber gewaltig erscheint noch die Bewegung des Gottes und seiner
Rosse in den wenigen sichtbaren Theilen. Denn eben taucht er
mit dem Nacken aus den FJuthen auf, deren Wellenspiel auch im

l) Ueber den Irrthnm Spons, welcher die Westseite für die vordere hielt,
s. Michaelis DP S. 151.

a) Ich habe mich früher vergebens bemüht in diesen Worten eine ge-
nauere Bestimmung des Moments zu finden; Gerlach, Philologus 1872 S. 375,
irrt, wenn er sie gefunden zu haben glaubt.

3) Die Zeichnung Carreys und die erhaltenen Reste s. bei Michaelis T. 6.
 
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