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Petersen, Eugen
Die Kunst des Pheidias am Parthenon und zu Olympia — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.933#0244
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Der Fries.

Aufsen um die Mauer der mit dem Opisthodomos verbun-
denen Cella1) lief als obere Bekränzung wie ein Saum der einen
Meter hohe Fries, dessen nachgearbeitete Figuren einst wohl durch
Färbung des Grundes2) gehoben und mit mancherlei Zuthaten von
Bronze auch mit Vergoldungen wahrscheinlich versehn waren.

Hier auf der ununterbrochenen Wandfiäche haben wir nun
zuerst eine zusammenhängende Darstellung von durchaus einheit-
licher Composition.

Freilich hat man grade die Einheit derselben bestritten.
Chr. Petersen3) hat statt einer sogar drei Darstellungen nach-
zuweisen versucht, zwei Festzüge, den der Arrephorien und
der Plynterien, je an einer Langseite und der halben Ostseite,
drittens an der Westseite die Musterung der attischen Reiterei.
Er findet eben in der Mitte der Ostfront eine durchgehende Spal-
tung der Composition und leugnet nicht nur, dafs charakteristische
Merkmale des grofsen panathenäischen Festzugs vorhanden seien,
sondern behauptet, dafs auch solche fehlten, deren eine Darstellung
desselben nicht entbehren könne. Diese stattlichste und berühmteste
aller athenischen Processionen in schönster Entfaltung auf allen
vier Seiten des Frieses dargestellt zu glauben, war nämlich seit

*) S. Michaelis T. 6, 1. Nach ihm zähle ich die Figuren.

3) Michaelis S. 226 zeigt, dafs es Beweise dafür nicht giebt, macht aber
wahrscheinlich, dafs Gewänder und andre Zuthaten, auch Augen und Haare
durch Farbe markiert waren.

*) Die Feste der Pallas Athene in Athen und der Fries des Parthenon,
Hamburg 1855 und in der Zeitschr. f. d. Alterthumswiss. 1857, No. 25 —28.
 
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