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https://doi.org/10.11588/diglit.933#0243
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einzelner Gruppen darzustellen, nicht seine Absicht sein konnte,
versteht sich von selbst; genug dafs die Verbindung von Reitern
und Fufsgängern den Hellenen gegenüber, die auf dem Niketempel-
fries sich wiederfindet, mit dem Unterschiede, dafs dort die Reiter
minder siegreich sind als hier, nicht dawider streitet. Sind frei-
lich die Gegner der Hellenen Weiber, dann haben wir hier selbst-
verständlich den Amazonenkampf, der in den Zusammenhang des
Ganzen reichlich so gut passen würde wie die Perser. Michaelis
glaubt das weibliche Geschlecht sicher erwiesen durch den Schopf
der unterliegenden Figur auf 14, und natürlich wiegt ein positives
Indicium wie dies weit mehr als zwei negative; ich kann aber
doch nicht umhin, einige Bedenken zu äufsern. Der Schopf ist
auffallend schlicht, auch finde ich unter so vielen Beispielen ähn-
lichen Anpackens bei Amazonen, die natürlich in dem langen
Haar ihren Grund hat — aber doch auch bei Persern sich
findet — keine ähnliche, wo nämlich das Haar derartig herab-
hinge; überdies fällt nach dem deutlich gezeichneten Umrifs der
Schopf gar nicht von der Stelle herab, wo ihn die Faust des Hel-
lenen packt.
Ferner müfste man bei aller Verschlissenheit der Formen
doch stellenweis an der Brust weibliche Formen wahrnehmen, so
eben an der rechten Brust des Gefallenen 14, an der linken des
Knieenden 10, namentlich aber habe ich angesichts des Reiters 1
im Gipsabgufs, wohl das Bohrloch für den Zügel in der linken
Hand, auch den ärmellosen Chiton, der beide Schultern blofs läfst,
gesehn, aber ausdrücklich bemerkt, dafs bei dem starken Heraus-
treten der linken Schulter von weiblicher Brust keine Spur ist.
Die Schwierigkeit, auf 2 eine Amazone zu erkennen, giebt
Michaelis zu, dafs aber beide Kämpfer — und gar Herakles mit
einem Helfer — der Amazone von 1 gegenüberträten, eine solche
Verbindung zweier Metopen ist am Parthenon nicht nachgewiesen,
am Theseion durch die Dreileibigkeit des Geryon entschuldigt, wie
es hier nicht der Fall ist.
einzelner Gruppen darzustellen, nicht seine Absicht sein konnte,
versteht sich von selbst; genug dafs die Verbindung von Reitern
und Fufsgängern den Hellenen gegenüber, die auf dem Niketempel-
fries sich wiederfindet, mit dem Unterschiede, dafs dort die Reiter
minder siegreich sind als hier, nicht dawider streitet. Sind frei-
lich die Gegner der Hellenen Weiber, dann haben wir hier selbst-
verständlich den Amazonenkampf, der in den Zusammenhang des
Ganzen reichlich so gut passen würde wie die Perser. Michaelis
glaubt das weibliche Geschlecht sicher erwiesen durch den Schopf
der unterliegenden Figur auf 14, und natürlich wiegt ein positives
Indicium wie dies weit mehr als zwei negative; ich kann aber
doch nicht umhin, einige Bedenken zu äufsern. Der Schopf ist
auffallend schlicht, auch finde ich unter so vielen Beispielen ähn-
lichen Anpackens bei Amazonen, die natürlich in dem langen
Haar ihren Grund hat — aber doch auch bei Persern sich
findet — keine ähnliche, wo nämlich das Haar derartig herab-
hinge; überdies fällt nach dem deutlich gezeichneten Umrifs der
Schopf gar nicht von der Stelle herab, wo ihn die Faust des Hel-
lenen packt.
Ferner müfste man bei aller Verschlissenheit der Formen
doch stellenweis an der Brust weibliche Formen wahrnehmen, so
eben an der rechten Brust des Gefallenen 14, an der linken des
Knieenden 10, namentlich aber habe ich angesichts des Reiters 1
im Gipsabgufs, wohl das Bohrloch für den Zügel in der linken
Hand, auch den ärmellosen Chiton, der beide Schultern blofs läfst,
gesehn, aber ausdrücklich bemerkt, dafs bei dem starken Heraus-
treten der linken Schulter von weiblicher Brust keine Spur ist.
Die Schwierigkeit, auf 2 eine Amazone zu erkennen, giebt
Michaelis zu, dafs aber beide Kämpfer — und gar Herakles mit
einem Helfer — der Amazone von 1 gegenüberträten, eine solche
Verbindung zweier Metopen ist am Parthenon nicht nachgewiesen,
am Theseion durch die Dreileibigkeit des Geryon entschuldigt, wie
es hier nicht der Fall ist.