Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Produktion scheint dann mit den 1580er Jahren ab-
genommen zu haben. 1599 stirbt Pierre Woeiriot. Er
hinterläßt als Witwe Gienette Sallet mit fünf Söhnen,
deren Namenswahl nochmals die hochfliegende An-
tikenbegeisterung ihres Vaters bezeugt: Pompee (al-
lein dieser ist auch als Goldschmied bezeugt), Hani-
bal, Scipion, Cesar und Josue.
Woeiriots heute faßbares Werk besteht zum aller-
größten Teil aus den rund 420 Nummern Druck-
graphik, wovon wiederum den Löwenanteil Ra-
dierungen und Kupferstiche ausmachen, daneben
entstanden einige Holzschnitte, insbesondere die
Illustrationen zu einer Ausgabe des Flavius Josephus
von 1566 (Lyon: haeredes J. Junti). Die Motive dieser
Graphiken reichen von Porträts über biblische Histo-
rien zu Emblemen und antiquarischen Objekten.29
Dagegen sind nur einige wenige anderen Produk-
te von Woeiriots Hand bislang bekannt geworden:
Fünf Entwurfszeichnungen zu den Illustrationen des
Pinax iconicus (1556) bewahrt das Victoria & Albert
Museum, London (inv. D.405 A—E ‘91); ein sechstes,
stilistisch abweichendes, jedoch monogrammiertes
(»PW / IN / F«) Blatt zu einer weiteren Szene des
Pinax (Joseph deutet Pharaos Träume<) findet sich
im British Museum (1883—6—9—108).30 Weiterhin sind
fünfzehn Vorzeichnungen zu den Icones XXXV ad
Sacrae Historiae fidem compositae heute auf die Mu-
seen in Lyon, Darmstadt und den Louvre verteilt.31
Verschollen scheint dagegen die für das Thema Anti-
kenrezeption besonders interessante Federzeichnung
einer «Pallas en buste» im Medaillonrahmen, mono-
grammiert und 1566 datiert, die 1896 bei einer der
Versteigerungen der Sammlung Destailleur in Paris
unter den Hammer kam.32

127
 
Annotationen