nungsvorlage und eben weder den Stich Cavalieris
noch die Radierung Woeiriots kopierte.104 So bleibt
allein ein knapp Din A4 großes Blatt, auf dem über
Bleistift mit schwarzer Feder drei sorgfältig angeord-
nete Göttinnen-Statuen gezeichnet sind, die allesamt
in genau diesen Ansichten auch bei Cavaleri und Wo-
eiriot [39, 33, 50] vorkommen (sollte die Nummerie-
rung «13» oben in der Mitte original sein, könnte das
Blatt aus einer umfangreicheren Zusammenstellung
von Statuen stammen) (Abb. 15).105 Die Größe der
Zeichnungen ist um etwa ein Drittel gegenüber Ca-
valieri reduziert, aber immer noch mehr als doppelt
so groß wie bei Woeiriot. Ergänzt hat der Zeichner
gegenüber den Reproduktionsgraphiken bei der <Ce-
res> [39] die Ähren im Füllhorn und bei der unteren
Figur den fragmentierten linken Unterarm mit der
Hand [50]. Leider kann für dieses Blatt bislang we-
der entschieden werden, auf welche Vorlage genau es
sich bezieht, noch sind Künstler und Entstehungszeit
bekannt - diese läßt sich stilistisch wohl nicht en-
ger eingegrenzt als die letzten drei Jahrzehnte des 16.
Jahrhunderts.
Aus groß wird klein, aus <Italien> wird <Frank-
reich> - oder: Lob und Kritik der Reproduktion
Welche konkreten Absichten verfolgte nun Woeiriot
mit seinem Statuenbüchlein? Er selbst deutet in der
Widmung drei Motive an.
(I.) Er habe die Vorlagen Cavalieris in ein klei-
nes Format gebracht, so dass das Büchlein leichter
in die ganze Welt gelangen könne und die Liebha-
ber der Skulptur und Antike auch fern von Rom die
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noch die Radierung Woeiriots kopierte.104 So bleibt
allein ein knapp Din A4 großes Blatt, auf dem über
Bleistift mit schwarzer Feder drei sorgfältig angeord-
nete Göttinnen-Statuen gezeichnet sind, die allesamt
in genau diesen Ansichten auch bei Cavaleri und Wo-
eiriot [39, 33, 50] vorkommen (sollte die Nummerie-
rung «13» oben in der Mitte original sein, könnte das
Blatt aus einer umfangreicheren Zusammenstellung
von Statuen stammen) (Abb. 15).105 Die Größe der
Zeichnungen ist um etwa ein Drittel gegenüber Ca-
valieri reduziert, aber immer noch mehr als doppelt
so groß wie bei Woeiriot. Ergänzt hat der Zeichner
gegenüber den Reproduktionsgraphiken bei der <Ce-
res> [39] die Ähren im Füllhorn und bei der unteren
Figur den fragmentierten linken Unterarm mit der
Hand [50]. Leider kann für dieses Blatt bislang we-
der entschieden werden, auf welche Vorlage genau es
sich bezieht, noch sind Künstler und Entstehungszeit
bekannt - diese läßt sich stilistisch wohl nicht en-
ger eingegrenzt als die letzten drei Jahrzehnte des 16.
Jahrhunderts.
Aus groß wird klein, aus <Italien> wird <Frank-
reich> - oder: Lob und Kritik der Reproduktion
Welche konkreten Absichten verfolgte nun Woeiriot
mit seinem Statuenbüchlein? Er selbst deutet in der
Widmung drei Motive an.
(I.) Er habe die Vorlagen Cavalieris in ein klei-
nes Format gebracht, so dass das Büchlein leichter
in die ganze Welt gelangen könne und die Liebha-
ber der Skulptur und Antike auch fern von Rom die
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