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Brandt, Annalena [Hrsg.]; Hefele, Franz [Hrsg.]; Lehner, Hanna [Hrsg.]; Pfisterer, Ulrich [Hrsg.]
Pantheon und Boulevard: Künstler in Porträtserien des 19. Jahrhunderts, Druckgrafik und Fotografie — Passau: Dietmar Klinger Verlag, 2021

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Essays
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Kitschen, Friederike: Künstlerbildnisse in populärwissenschaftlichen Buchserien des 19. Jahrhunderts- drei Länder, drei Funktionen, drei Traditionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.70035#0107
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Friederike Kitschen

GOWANSVS ART BOOKS M910 8n NET


LONDON Ö GLASGOW, GOWANS 8 GRAY, LT?


Abb. 10a und 10b: The Masterpieces of Murillo (1907) / The Masterpieces of Veronese (1908),
London/Glasgow (Gowans’s Art Books), Fotolithografie, 15x11 cm, Einbände

Die Feier der grafischen Künste: von Les Artistes celebres (1885-1906) zu Les
Peintres franpais nouveaux (1919-1932)
Eine dritte, für die Ausstattung von Serien mit Künstlerporträts ebenfalls exemplari-
sche und folgenreiche Illustrationspraxis zeigt die erste monografische Kunstbuchserie,
die bei einem französischen Verlag, der Pariser Librairie de l'art, erschien. Les Artistes
celebres wurde ab 1885 zunächst von dem bekannten Kunsthistoriker Eugene Müntz,
ab 1892 vom Verleger Leon Gauchez alias Paul Leroi selbst herausgegeben.48 Ihre
großformatigen Bände widmeten sich primär französischen und niederländisch-flä-
mischen Künstlern und Künstlerfamilien - was vor allen daran lag, dass viele ange-
kündigte Titel zu italienischen, deutschen, britischen und spanischen Meistern nie
erschienen sind. Die ambitionierte Serie sollte zum einen der expandierenden deutsch-
sprachigen Kunstwissenschaft etwas entgegensetzen, und zum anderen den in der
Presse beklagten Missstand beheben, dass es in Frankreich für eine breitere gebildete
Leserschaft noch kein erschwingliches Angebot wie Illustrated Biographies of the
Great Artists gab. Les Artistes celebres richtete sich daher „egalement aux artistes et
aux lettres, aux erudits et aux gens du monde".49 Die meisten Autoren, darunter viele

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