1871-1880
Taf. 174a: Leonida Caldesi: Franz Xaver Win-
terhalter, Carte de Visite, 1860er Jahre
Taf. 174b: J. M. W. Turner, in: Bruckmann:
Bruckmann’s Portrait-Collection, 1877
erschienen. Es war sinnvoll, sich selbst zu plagiieren und in Form von verschiedenen
Formaten und ähnlichen Titeln den ganzen Markt zu besetzen, da kein juristischer
Schutz vor Nachahmern gewährt wurde (vgL Heidtmann 1984, S. 191). Bruckmann
selber annoncierte das breite Angebot etwas eleganter: „Während die großen Ausga-
ben sich vortrefflich zu Zimmerzierden eignen, werden die kleineren selbst die aus-
gewählteste Mappe des Bilderfreundes würdig zu schmücken wissen."5 Trotzdem
kamen nahezu zeitgleich andere Cartes de Visite nach denselben Porträtvorlagen auf
den Markt, außerdem gab es ab ca. 1860 zahlreiche nationale und internationale
Carte de Visite-Serien von Alten Meistern sowie von noch lebenden Künstlern -
sowohl nach Gemälden als auch ,nach der Natur', wie es damals gerne hieß -, z. B.
von Franz Hanfstaengl, Fritz Leyde oder Leonida Caldesi (Taf. 174a; siehe etwa auch
Kat. 136,147,155,161,165).
Das Künstlerporträt an sich scheint Bruckmann - trotz der Spezialisierung seines
Verlags auf Kunst - eher am Rande interessiert zu haben, nur eine Serie mit jeweils
zwölf italienischen und zwölf englischen Künstlerbildnissen ist erschienen und das
auch nur in zwei bzw. drei der möglichen sieben Formate; in der sehr beliebten Por-
trait-Collection sind ebenfalls nur 24 Künstler porträtiert (die Personenauswahl
513
Taf. 174a: Leonida Caldesi: Franz Xaver Win-
terhalter, Carte de Visite, 1860er Jahre
Taf. 174b: J. M. W. Turner, in: Bruckmann:
Bruckmann’s Portrait-Collection, 1877
erschienen. Es war sinnvoll, sich selbst zu plagiieren und in Form von verschiedenen
Formaten und ähnlichen Titeln den ganzen Markt zu besetzen, da kein juristischer
Schutz vor Nachahmern gewährt wurde (vgL Heidtmann 1984, S. 191). Bruckmann
selber annoncierte das breite Angebot etwas eleganter: „Während die großen Ausga-
ben sich vortrefflich zu Zimmerzierden eignen, werden die kleineren selbst die aus-
gewählteste Mappe des Bilderfreundes würdig zu schmücken wissen."5 Trotzdem
kamen nahezu zeitgleich andere Cartes de Visite nach denselben Porträtvorlagen auf
den Markt, außerdem gab es ab ca. 1860 zahlreiche nationale und internationale
Carte de Visite-Serien von Alten Meistern sowie von noch lebenden Künstlern -
sowohl nach Gemälden als auch ,nach der Natur', wie es damals gerne hieß -, z. B.
von Franz Hanfstaengl, Fritz Leyde oder Leonida Caldesi (Taf. 174a; siehe etwa auch
Kat. 136,147,155,161,165).
Das Künstlerporträt an sich scheint Bruckmann - trotz der Spezialisierung seines
Verlags auf Kunst - eher am Rande interessiert zu haben, nur eine Serie mit jeweils
zwölf italienischen und zwölf englischen Künstlerbildnissen ist erschienen und das
auch nur in zwei bzw. drei der möglichen sieben Formate; in der sehr beliebten Por-
trait-Collection sind ebenfalls nur 24 Künstler porträtiert (die Personenauswahl
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