1891-1900
Kat. 189
Ralph Winwood Robinson (1862-1942)
Members and Associates of the Royal Academy of Arts, 1891, Photographed in Their
Studios
London: Ralph W. Robinson
[1892]
2°; [2]; 58 Künstlerporträttaf., die aufkaschierten Fotos (Platindruck) ca. 200 x 150 mm
Royal Academy of Arts, London
Wie es vor ihm schon Joseph Parkin Mayall (vgL Kat. 182) getan hatte und nach ihm,
nämlich im Jahr 1903, etwa der Niederländer Sigmund Löw für das Amsterdamer
Atelier S. Herz tun würde (vgl. Jonkmann 2013),1 besuchte der Fotograf Ralph Winwood
Robinson, Sohn des namhaften Piktorialisten Henry Peach Robinson, Künstler in ihrem
Zuhause. Genau genommen war er Gast von 58 der damals, 1891, 73 „Members and
Associates of the Royal Academy of Arts"; die übrigen hätte er ebenfalls gerne vor die
Linse bekommen, was diese aber offenbar dankend abgelehnt haben.2 So sie denn
Vorbehalte gegen eine unfreiwillige Offenlegung ihrer Privatsphäre gehegt hätten,
darf man anhand der Fotos ihrer Kollegen - es handelt sich um edle Platindrucke -
konstatieren, dass solche Ängste
letztlich unbegründet gewesen
wären: War das Atelier seiner-
zeit sowieso längst auch ein
Raum der (halb-) öffentlichen In-
szenierung von Person und
Werk,3 und das nicht nur in Eng-
land, sollten sich die Aufnahmen
Robinsons - wie auch jene May-
alls und Löws - als ideale Me-
dien der Selbstdarstellung und
Mythologisierung des Künstlers
erweisen: Hier konnte sich jeder
(fast) genau so zeigen, wie er ge-
sehen werden wollte, und der
Fotograf sorgte dafür, dass dies
im besten Licht geschah; tat-
sächlich offenbaren die - auch
über die verschiedenen fotogra-
Taf. 189a: George Adolphus Storey,
in: Robinson: Members and Asso-
ciates, [1892], nn
542
Kat. 189
Ralph Winwood Robinson (1862-1942)
Members and Associates of the Royal Academy of Arts, 1891, Photographed in Their
Studios
London: Ralph W. Robinson
[1892]
2°; [2]; 58 Künstlerporträttaf., die aufkaschierten Fotos (Platindruck) ca. 200 x 150 mm
Royal Academy of Arts, London
Wie es vor ihm schon Joseph Parkin Mayall (vgL Kat. 182) getan hatte und nach ihm,
nämlich im Jahr 1903, etwa der Niederländer Sigmund Löw für das Amsterdamer
Atelier S. Herz tun würde (vgl. Jonkmann 2013),1 besuchte der Fotograf Ralph Winwood
Robinson, Sohn des namhaften Piktorialisten Henry Peach Robinson, Künstler in ihrem
Zuhause. Genau genommen war er Gast von 58 der damals, 1891, 73 „Members and
Associates of the Royal Academy of Arts"; die übrigen hätte er ebenfalls gerne vor die
Linse bekommen, was diese aber offenbar dankend abgelehnt haben.2 So sie denn
Vorbehalte gegen eine unfreiwillige Offenlegung ihrer Privatsphäre gehegt hätten,
darf man anhand der Fotos ihrer Kollegen - es handelt sich um edle Platindrucke -
konstatieren, dass solche Ängste
letztlich unbegründet gewesen
wären: War das Atelier seiner-
zeit sowieso längst auch ein
Raum der (halb-) öffentlichen In-
szenierung von Person und
Werk,3 und das nicht nur in Eng-
land, sollten sich die Aufnahmen
Robinsons - wie auch jene May-
alls und Löws - als ideale Me-
dien der Selbstdarstellung und
Mythologisierung des Künstlers
erweisen: Hier konnte sich jeder
(fast) genau so zeigen, wie er ge-
sehen werden wollte, und der
Fotograf sorgte dafür, dass dies
im besten Licht geschah; tat-
sächlich offenbaren die - auch
über die verschiedenen fotogra-
Taf. 189a: George Adolphus Storey,
in: Robinson: Members and Asso-
ciates, [1892], nn
542