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Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Hrsg.]
Versteigerung einer großen Sammlung Gemälde alter und neuer Meister, sowie der zweite u. letzte Teil des Nachlasses Fritz Schnitzler † Düsseldorf: Bronzen, Marmor-Figuren, alter und neuer Porzellane, Kristalle usw., ferner einer großen Anzahl Japan-, China- u. Orient-Kunstgegenstände, Orient-Teppiche, sowie Stilmöbel; Versteigerung am 26., 27. und 28. Oktober 1920 — Hamburg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.33115#0008
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Herrenbildnis und F. Heimerdinger vervollsiändigen die Zahl der heimailichen
Kiinsiler. Von den alten Meisiern der Farbe besiichi uns Saivator Rosa durch sein
siimmungsvolles Kolorii. In Farbe, Komposiiion und Zeichnung gleich wertvoll ist
das „Urieil des Salomo“ eines unbekannien iialieners. Der „Raucher“ von David
Teniers isi so charakierisiisch, dafj weiieres Kommentar überfliissig erscheini. Es
würde zu weii führen. alle die feinen Bilder hier zu beschreiben, möchie aber doch
noch der drei englischen Maler gedenken, von denen Edwin Landseer eine „Löwen-
familie“ in packender Wildheii darsielli. Jos. M. W. Turner gibi sich in der fein
abgesiimmien Ideallandschaff als der grofje englische Landschaffer zu erkennen.
Auch Richard Wesiall’s „Pferdebild“ isi sicher eines seiner werivolleren Stüdce. Die
Plasiik kann ich hier des Raumes wegen nicht erschöpfend bewerien und beschränke
mich darauf, von den Broncen nur den „Schreiienden Tiger“ aus japanbronce der
fein empfundenen Modellierung halber zu nennen. Die beiden schönen iialienischen
Marmorgruppen, der „Triumph der Psyche“ und „Heimliche Liebe“, verdienen eben-
falls noch angeführi zu werden. Die Archiiekiur isi in einer Anzahl von Stilmöbeln
verireien, unier welchen ein „Ulmer Barockschrank“ vornehm dominieri. Das „Kunst-
gewerbe“ ist ganz internaiional verireien durch Porzellane europäischer und asia-
iischer Herkunfi, Gebrauchsgegensiände aller Ari, Waffen, Schmuck, feines Kristall
und vieler anderer Zierrat, die alle den hohenKunstsinn ihrer Hersieller verraien. Wenn
ich zu diesem allen noch die farbensprühenden Teppiche zuzähle, so denke ich be-
sonders an die prächiigen Orientsiücke, von denen in kleinen Massen eine ganz
überraschend feine Wahl geiroffen isi, die dieses Kunsigewerbe zu einer hohen
Kunsi siempeln.

Hamburg, im Okiober 1920. Jusius Maurer.
 
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