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Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Editor]
Versteigerung einer großen Sammlung Gemälde alter und neuer Meister, sowie der zweite u. letzte Teil des Nachlasses Fritz Schnitzler † Düsseldorf: Bronzen, Marmor-Figuren, alter und neuer Porzellane, Kristalle usw., ferner einer großen Anzahl Japan-, China- u. Orient-Kunstgegenstände, Orient-Teppiche, sowie Stilmöbel; Versteigerung am 26., 27. und 28. Oktober 1920 — Hamburg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.33115#0007
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Freude empfinden am Schönen und die Lusf sich zu schmücken, sind Sinnes-
befriedigungen, die wohl schon so ali sind, ais menschliche Wesen auf dem
Erdenrund nachgewiesen werden. Diese Sucht nacfr dem Sdiönen ersiredkte
sich schon bei dem aliesien Menschen nidii nur auf die Versdiönerung seiner
selbst, sondern sie überirug sich auch auf die nöiigsten seiner Gebrauchsgegen-
siände, wie wir es bei Ausgrabungen vorzeiilicher Resie kennen lernien. Wenn
in der Urzeii soldie Gegensiände auch nur mii primiiiven Linienfiihrungen verzieri
wurden, so eniwickeiie sich doch nach und nach bei fein empfindsamen Volks-
giiedern der Sinn fiir das Schöne in dem Ma|e, daf$ sie versuchien, das was ihr
Auge in der Naiur wahrgenommen, auf einer Fläche sichibar fesizuhalien. Solche
Besirebungen sind uns durch Wiedergabe von Menschen, Tieren und Anderem,
von der Höhlenbewohnenden Menschheit aus grauer Vorzeii überlieferi worden.
Dieses Sehen, Empfinden und Wiedergeben des Schönen in der Naiur hai im
Laufe der lahriausende eine vorwärissirebende Entwidklung durchgemachi, die sich
zu einer hohen Kunsienifaliung auswuchs. Dieser Sinn für das Schöne und die
Suchi der Mensdien solches besiizen zu wollen, eniwickeiie mii der Zeii den
Sammeiirieb, der wieder den Weg eröffneie zu all den groBen KunsKSammlungen,
die heuie die Museen schmücken. Diese Museen sind es wieder, in denen durch
sachgemä|e Pfiege die Dokumente der Kunst ailer Zeiien erhalien werden, um
der Nachwelt die Kunsieniwicklung vor Augen führen zu können. Was uns da
gezeigi wird, sind meisi Werke der Maierei, Plasiik, Archiiektur und das ofi aile
diese drei umfassende Kunsigewei be. Auch das Kunst-Auktionshaus G. Adolf
Pohi ladei uns diesen Monai wieder zur Besichiigung einer Aussfellung von Kunsi-
werken und anderem ein, welche vom 26.-28. Okiober a. c. zur Versieigerung
geiangen. Diese wie immer so reiche und lnieressanie Aufmachung birgi auch
diesmai so viel des Schönen und Guien, dafe ich nidii vorbei gehen konnie, ohne
einiges hier besonders hervorzuheben. Wer Aussieliungen besuchi, dem wird audi
schon öfiers der Name „Erib Schnibier“ in seinen farbenfrohen Gemälden begegnei
sein. Von diesem vor kurzem versiorbenen Künsiler kommi diesmal der zweiie und
somii der leizie Teil seines Nachiasses zur Ausbietung. Wohl selien haf ein Kunsf-
nachia| einen solch fioiien Absa| gefunden, wie die Werke dieses Malers bei der
ief$ien Kunsiauktion, um die sich die Käufer im wahren Sinne des Wortes „gerissen“
haben. Diesmal isi noch Gelegenheii für jeden Kunsiliebhaber, sich eines der
herrlichen Werke zu sichern. — Wer sich für Hamburger Maler interessierf, findet
die bekannten Namen wie juiius Bakof in Siudien und Gemälden, ferner Franz
Hünien mit einer sehr feinen norwegischen Abendsfimmung, ebenso Landschafien
von Valentin Ruths, desgleichen Karl Hilgers mif der kleinen poesievollen Winfer-
landschafi. Eugen Krüger mif einem Tierstück, Chrisioffer Suhr mit einem
 
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