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Das Terrain südlich der Polygonmauer.

lygonmauer-rest (zwischen 156 u. 157) vorbei geführt habe, welche drei Punkte ziem-
lich in einer Flucht liegen, um dann gegen die Stützmauer (östl. bei 158) der Syne-
drionstrasse zu stossen — oder aber ob von der bei 136 vorhandenen Ecke ausgehend,
die Umfassungsmauer bis an die Polygonmauer (DE) gereicht und von dieser in ihrer
Rolle als Peribolosumgrcnzung abgelöst worden sei, das Temenos also hier zwischen
DF und der nördl. grossen Quadermauer einen Ausläufer nach Westen gesandt habe,
ist auf Grund unserer bisherigen Kenntnisse nicht zu entscheiden.

Man könnte zum Schluss fragen, was denn eigentlich in diesem ganzen S.W.
Theil gelegen haben soll, wodurch er ausgefüllt gewesen, da wir anscheinend keine
Nachricht über dort zu vermuthende Baulichkeiten besitzen. Darauf ist zu erwidern,
dass es in Olympia genau so bestellt war, wo noch jetzt eine Anzahl wider Erwarten
aufgedeckter Gebäude ihrer Bestimmung nach unbekannt ist, dass sämmtliche öffent-
liche städtische Bauten der Delphischen Gemeinde innerhalb des Hieron gelegen haben
und dass doch eine gewisse Zahl derselben namhaft gemacht werden kann. Es sind
dies, abgesehen von den hier nicht näher zu erörternden, besondern Tempeln1) und
Heiligthümorn:

1) Das nQvzaveiov. Ulrichs (p. 67 Anm. 19) hatte es bisher zu Unrecht mit
dem Buleuterion für identisch erklärt. Er übersah dabei Plut. de st Delph. 16, wo
Plutarch zum Priester Nikandros (etwa XXVIII Priesterzeit) sagt: t9)s "(ip sxttjs xou
vsou (XTjvo; oxav xaxa'Yrjxs ttjv Ouih'ocv si? xö irpuxavsiov xxX., woraus zugleich
hervorgeht, dass dasselbe im untersten Temenostheile, südlich vom Tempel lag.
Ausserdem kommt es noch vor in der Inschrift, welche in die zweitoberste Treppen-
stufe von H. Nikolaos vermauert ist: xaXicw« 8s auxov xal sv xö -puxc.vstov im. [tav]
xoivav Icm'av (Ulrichs a. a. 0. Anm. 20), womit man die Erwähnung der Trpoxavsi; in
W.-F. 436,8 und Bull. V nr. 1, p. 164 Zle. 14 vergleiche.

Das ßoüXsDxrjpiov dagegen befand sich in der Nähe der Stoa, wahrscheinlich
zwischen dieser und dem örjaaopö? der Corinthier: Plut. de Pyth. or. 92).

2) Das ' Zygasfron\ So wurde nach Photius und Etymol. m. s. v. in Delphi
das Archiv genannt3). Ob wir ein städtisches und ein Tempel-Archiv zu unterscheiden

') Man denke an den der Musen, der Ge (Plut. de Pyth. or. 17), das Temenos der Thyia
(Hdt. VII 178) u. s. f.; characteristisch hierfür die UpeT? räv 'ä'XAwv fteüiv' in Bull. V, nr. 1 Zle. 62
(p. 164 Zle. 13).

2) Als zweite Belegstelle führt Ulrichs a. a. 0. noch an 'Giern. Alex. Strom. I p. 304'. Das
Citat ist falsch, die Stelle selbst habe ich nicht auffinden können.

3) Phot. s. v. Oiyasxpov • xißioxd?, xupfios 8s ■}] ^uX(vrj aopd? • Tiapä xö ICoyiSaSai, oüxoj; Ei>pi7t£-
8tj; ' irapd AeXtpoT; oe CufacSTpov xaAeixai xo Ypa[xp.axocpuXc(Xiciv. Der Name muss sich aus uralter Zeit
herschreiben, als noch eine 'Bretterkiste' dem archivalischen Bedürfniss genügte. — Der tuvcixwv
Srjaa'jpds bei Polemo (fr. XXVIII = Athen. 13, 606A), den Preller für eine ;nvcr/.o9^xY) erklärte, Mei-
 
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