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Instytut Historii Sztuki <Danzig> [Hrsg.]; Zakład Historii Sztuki <Danzig> [Hrsg.]
Porta Aurea: Rocznik Instytutu Historii Sztuki Uniwersytetu Gdańskiego — 21.2022

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Makała, Rafał: Die Bankiers, ihre Stadt und ihre Fürsten: Stettin als Wirkungsfeld der Familie Loitz aus der Perspektive der Kunstgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.66965#0091
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ist die Frage der Verbindung der Loitz zu ihrer Heimat: zu dem Herzogtum
Pommern, zu ihren Landesherren, den Herzögen aus dem Hause Greif und
v.a. zu ihrer Heimatstadt - so darf man wohl in diesem Zusammenhang Stettin
(poln. Szczecin) nennen, in der sie seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts
ansässig waren. Forscher sind sich bis heute darüber einig, dass obwohl seit spä-
testens der Mitte des 16. Jahrhunderts ganz Europa das Wirkungsfeld der Loitz
darstellte (mit so wichtigen Stützpunkten wie Danzig [Gdańsk] und Lüneburg),
Stettin der Hauptsitz des Unternehmens in Pommern bis zu ihrem Ende 1572
blieb. Die politische und soziale Position der Loitz in Stettin, besonders im Ver-
hältnis zu anderen Familien der städtischen Oberschicht und zu dem Herrscher-
haus wurden eher begrenzt erforscht. Mein Beitrag fokussiert das Thema aus
der kunsthistorischen Perspektive und versucht ausgehend von dem bisherigen
Wissensstand jener Disziplin Fragen zu formulieren, die für die weitere For-
schung einen Ausgangspunkt darstellen können.4
Der Werdegang der Loitz ist trotz der nur partiellen Erforschung der Quel-
len und fast kompletten Zerstörung des Stettiner Stadtarchivs im Zweiten Welt-
krieg verhältnismäßig gut bekannt und scheint eher typisch für die städtischen
Karrieren des Spätmittelalters zu sein.5 Johannes Papritz‘ Feststellungen lassen
die Darstellung der Loitz als Emporkömmlinge aus dem Bauernstand falsifizieren,
als eine von den Gegnern erst nach dem Zusammenbruch des Unternehmens
geschmiedete Erzählung.6 Hans I. Loitz (um 1400-1448) entstammte wohl einer
15. bis 18. Jahrhundert, Hg. Jutta Reisinger-Weber, Barbara Tuchołka-Włodarska, Gdańsk 1997,
S. 119-144; Maria Hennel-Bernasikowa, Dzieje arrasów króla Zygmunta Augusta, Kraków 2011;
Aleksandra Lipińska, Fugger des Nordens'1 Die Kaufmanns- und Bankiersfamilie Loitz als Kunst-
förderer und Vermittler im wirtschaftlich-kulturellen Netzwerk des Nord- und Ostseegebietes [in:]
Die maritime Stadt. Hafenstädte an der Ostsee vom Mittelalter bis in die Gegenwart, Hg. Tomasz
Torbus, Katarzyna Wojtczak, Warszawa 2017, S. 231-254.
4 Die erste wissenschaftliche Veröffentlichung zu der Stettiner Geschichte der Familie Loitz
war: Hermann Hering, Die Loytzen, „Baltische Studien. Alte Folge“ 1845, Bd. 11, S. 80-92. Einen
Überblick der deutschsprachigen Forschungsliteratur siehe in: Heidelore Böcker, Das Handelshaus
Loitz: Urteil der Zeitgenossen - Stand der Forschung - Ergänzungen, „Hansische Studien“ 1998,
Bd. 9, S. 203-218; idem, Loitz [in:] Biographisches Lexikon für Pommern, Bd. 1, Hg. Dirk Alver-
mann, Köln 2013, S. 170-179. Eine Zusammenstellung polnischer (und deutscher) Forschungs-
literatur (bis 1985) siehe: Bogdan Wachowiak, Szczecin w okresie przewagi państwa feudalnego
(1478-1713) [in:] Dzieje Szczecina, S. 223-226, 319-321, 741, 763. Neuere Literatur (sowohl
polnische als auch deutsche) wurde in dem Aufsatz von Lipińska, Fugger des Nordens..., sowie
auf der Homepage des Projektes GeldKunstNetz zusammengestellt, dort auch eine Quellenüber-
sicht. Siehe: Familie Loitz, GeldKunstNetz, https://www.geldkunstnetz.gwi.uni-muenchen.de/
index.php/edition/literatur/ [ 11.02.2022].
5 Zu den Modellen der Karrieren des Patriziats in den Handelsstädten in Ostmitteleuropa
siehe: Roman Czaja, Grupy rządzące w miastach nadbałtyckich w średniowieczu, Toruń 2008,
S. 39-69.
6 Ausführlich dazu: Edward Rymar, Rycerskie (?) pochodzenie szczecińskiego i gdańskiego rodu
kupiecko-bankierskiego Loitzów [in:] Mieszczanie, wasale, zakonnicy, red. Błażej Śliwiński, Malbork
2004, S. 173-204; idem, Jeszcze o kamieńskich Loytsinach i szczecińskich Loitzach [in:] Komturzy,
rajcy, żupani, red. Błażej Śliwiński, Malbork 2005, S. 537-538.

Die Bankiers,
ihre Stadt...

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