Ratsherrn und Bürgermeister der Rechtstadt, grundle-
gend ausgebaut und besitzt eine Fassade, die von Tondi
aus Terrakotta mit Darstellungen römischer Kaiser
geprägt ist, die nach der Vorlage römischer Münzen
gefertigt wurden (Abb. 7). Das sog. Schlüterhaus in der
Joppengasse (ul. Piwna 1) wurde 1638—1640 wahrschein-
lich von Andreas Schlüter dem Älteren für Hans von
Enden gebaut. Seine Fassade zieren Medaillons mit Köp-
fen von Helden und Herrschern, unter denen sich zeitge-
nössische Persönlichkeiten wie die Wasa-Herrscher Sigis-
mund III. und Wladislaw IV. befinden (Abb. 8). An dem
altstädtischen Haus der Pelpliner Äbte, das um 1612 ver-
mutlich von Abraham van der Blocke in der Elisabeth-
kirchengasse errichtet wurde (ul. Elżbietańska 3), gibt
es Büsten im Giebel sowie Medaillons am Portal (römi-
sche Kaiser?).15
Neben den wichtigsten thematisierten Bürgerhäu-
sern gibt es weitere Häuser mit spärlicheren, rudimen-
tär erhaltenen oder nur vermutlich politisch motivier-
ten Fassadenverzierungen.16 Figürlichen Dekor findet
man auf dem sich historisch gebenden Haus von Hol-
well in der Brotbänkengasse (ul. Chlebnicka 28) aus dem
Jahr 1652, das Hans Schlüter dem Älteren zugeschrieben
wird. Charakteristisch sind hier zwei Medaillons im obe-
ren Teil der Fassade, die möglicherweise römische Kaiser
darstellen (Abb. 9).17 Erwähnenswert sind ferner zwei
Abb. 5. Danzig/Gdańsk,
Speymannhaus am Langen
Markt (auch Steffenshaus; Złota
Kamienica; Długi Targ 41), Foto:
Otto Rollenhagen (Bildarchiv des
Herder Instituts, Marburg 1908)
15 Katalog zabytków...: Zierenberg-Haus (Czirenberg) Langgasse (ul. Długa 29): t. 1,
S. 183-185; t. 2, Abb. 192, 288; Schlüterhaus in der Joppengasse (ul. Piwna 1): t. 1, S. 367; t. 2,
Abb. 213, 241, 283, 284, 326, 354, 382; Haus der Pelpliner Äbte (ul. Elżbietańska 3): Anna Mal-
lek, Dzieje Domu Opatów Pelplińskich i zespołu towarzyszących mu gmachów obecnej siedziby
Instytutu Historii Sztuki UG, Magisterarbeit, Universität Danzig, Institut für Kunstgeschichte,
Gdańsk 2011; eadem, Dom Opatów Pelplińskich. ul. Elżbietańska 3 (d. Elisabethkirchengasse 3)
[in:] Atlas architektury....
16 Außer den aufgelisteten Häuser sollte man vollständigkeitshalber folgende weitere Häuser
mit Figurenschmuck erwähnen: in der Hundegasse (ul. Ogarna 11), vgl. Rollenhagen, Unter-
suchung und Beschreibung..., Abb. 79; in der Pfefferstadt (ul. Korzenna 47), vgl. ibidem, Abb.
86 sowie in der Brotbänkengasse (ul. Chlebnicka 29), vgl. ibidem, Abb. 88. Ferner kommen
figürliche Portale in der Langgasse (ul. Długa) 28, 55, der Brotbänkengasse (ul. Chlebnicka) 10,
11, 24, 29, der Häkergasse 19 (heute zaułek Zappia 2), der Hundegasse (ul. Ogarna) 58, 62, der
Jopengasse (ul. Piwna) 52, der Elisabethkirchgasse (ul. Elżbietańska) 3, dem Damm (ul. Gobla)
5) sowie eine Diele in der Jopengasse (ul. Piwna) hinzu, vgl. ibidem, Abb. 97, 98, 99, 101, 102,
104-106, 109a-110, 113, 134.
17 Katalog zabytków..., t. 1, S. 277-278; t. 2, Abb. 197, 319; der Katalog nennt hier unter
Vorbehalt die Köpfe Herkules’ und Alexanders des Großen, überdies die bekrönende Figur Ceres,
im Portal das Wappen Holwells sowie die Personifizierungen von Gerechtigkeit und Mut.
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gend ausgebaut und besitzt eine Fassade, die von Tondi
aus Terrakotta mit Darstellungen römischer Kaiser
geprägt ist, die nach der Vorlage römischer Münzen
gefertigt wurden (Abb. 7). Das sog. Schlüterhaus in der
Joppengasse (ul. Piwna 1) wurde 1638—1640 wahrschein-
lich von Andreas Schlüter dem Älteren für Hans von
Enden gebaut. Seine Fassade zieren Medaillons mit Köp-
fen von Helden und Herrschern, unter denen sich zeitge-
nössische Persönlichkeiten wie die Wasa-Herrscher Sigis-
mund III. und Wladislaw IV. befinden (Abb. 8). An dem
altstädtischen Haus der Pelpliner Äbte, das um 1612 ver-
mutlich von Abraham van der Blocke in der Elisabeth-
kirchengasse errichtet wurde (ul. Elżbietańska 3), gibt
es Büsten im Giebel sowie Medaillons am Portal (römi-
sche Kaiser?).15
Neben den wichtigsten thematisierten Bürgerhäu-
sern gibt es weitere Häuser mit spärlicheren, rudimen-
tär erhaltenen oder nur vermutlich politisch motivier-
ten Fassadenverzierungen.16 Figürlichen Dekor findet
man auf dem sich historisch gebenden Haus von Hol-
well in der Brotbänkengasse (ul. Chlebnicka 28) aus dem
Jahr 1652, das Hans Schlüter dem Älteren zugeschrieben
wird. Charakteristisch sind hier zwei Medaillons im obe-
ren Teil der Fassade, die möglicherweise römische Kaiser
darstellen (Abb. 9).17 Erwähnenswert sind ferner zwei
Abb. 5. Danzig/Gdańsk,
Speymannhaus am Langen
Markt (auch Steffenshaus; Złota
Kamienica; Długi Targ 41), Foto:
Otto Rollenhagen (Bildarchiv des
Herder Instituts, Marburg 1908)
15 Katalog zabytków...: Zierenberg-Haus (Czirenberg) Langgasse (ul. Długa 29): t. 1,
S. 183-185; t. 2, Abb. 192, 288; Schlüterhaus in der Joppengasse (ul. Piwna 1): t. 1, S. 367; t. 2,
Abb. 213, 241, 283, 284, 326, 354, 382; Haus der Pelpliner Äbte (ul. Elżbietańska 3): Anna Mal-
lek, Dzieje Domu Opatów Pelplińskich i zespołu towarzyszących mu gmachów obecnej siedziby
Instytutu Historii Sztuki UG, Magisterarbeit, Universität Danzig, Institut für Kunstgeschichte,
Gdańsk 2011; eadem, Dom Opatów Pelplińskich. ul. Elżbietańska 3 (d. Elisabethkirchengasse 3)
[in:] Atlas architektury....
16 Außer den aufgelisteten Häuser sollte man vollständigkeitshalber folgende weitere Häuser
mit Figurenschmuck erwähnen: in der Hundegasse (ul. Ogarna 11), vgl. Rollenhagen, Unter-
suchung und Beschreibung..., Abb. 79; in der Pfefferstadt (ul. Korzenna 47), vgl. ibidem, Abb.
86 sowie in der Brotbänkengasse (ul. Chlebnicka 29), vgl. ibidem, Abb. 88. Ferner kommen
figürliche Portale in der Langgasse (ul. Długa) 28, 55, der Brotbänkengasse (ul. Chlebnicka) 10,
11, 24, 29, der Häkergasse 19 (heute zaułek Zappia 2), der Hundegasse (ul. Ogarna) 58, 62, der
Jopengasse (ul. Piwna) 52, der Elisabethkirchgasse (ul. Elżbietańska) 3, dem Damm (ul. Gobla)
5) sowie eine Diele in der Jopengasse (ul. Piwna) hinzu, vgl. ibidem, Abb. 97, 98, 99, 101, 102,
104-106, 109a-110, 113, 134.
17 Katalog zabytków..., t. 1, S. 277-278; t. 2, Abb. 197, 319; der Katalog nennt hier unter
Vorbehalt die Köpfe Herkules’ und Alexanders des Großen, überdies die bekrönende Figur Ceres,
im Portal das Wappen Holwells sowie die Personifizierungen von Gerechtigkeit und Mut.
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