Tomasz durch ein Ringen um den Erhalt der städtischen Privilegien gekennzeichnetes
Torbus Wirken zwischen dem Stadtrat und der Krone lassen sich als nachvollziehbare
Argumente für die Anbringung der Staatssymbole an seinem Haus heranziehen.
Erkennt man, auch wenn dies gelegentlich in Frage gestellt wird,26 in zwei
der Büsten an der Fassade des Speymannshauses die Darstellungen von Wla-
dislaw Jagiełło und Sigismund III. Wasa, so wäre auch dies ein Zeichen des
Bekenntnisses zur Verbindung Danzigs mit der Rzeczpospolita, vorgeführt
an einem Haus, das ebenfalls von einer bekannten Persönlichkeit des politi-
schen Lebens der Stadt errichtet wurde.27 Der Kaufmann Johann Speymann
(1563-1625) bekleidete seit 1601 diverse städtische Ämter und war von 1613
bis zu seinem Tod er Bürgermeister.28 Er verfügte über eine umfassende Bil-
dung (Studienaufenthalte in Krakau sowie an mehreren Universitäten Italiens)
und war zusammen mit seinem Amtskollegen Bartholomäus Schachmann für
mehrere städtische Bauprojekte zuständig (u.a. das Zeughaus, das Langgasser
Tor, Befestigungsanlagen). In seiner Politik trug er zur Annäherung zwischen
Danzig und dem polnischen Hof bei. Die Wahl der Herrscher, die er an seiner
Fassade darstellen lässt, ist einleuchtend - der erste war der Bezwinger des
Deutschen Ordens, der Kampf gegen ihn bildete aber auch einen Grundpfeiler
des Ethos der Stadtrepublik. Danzig pflegte die Erinnerung an den letztendlich
erfolgreichen Kampf gegen den Orden und ließ ihn in der offiziellen städtischen
Ikonographie mehrfach und sehr illustrativ thematisieren, wie auch im Innen-
raum des Artushofes.29 Der andere wiederum war der gegenwärtige Herrscher,
mit dem sich Danzig und somit auch Speymann anders als mit seinem Vor-
gänger auf politischer Ebene verständigen konnte.
Die Darstellungen der Polenkönige in den Medaillons stehen in Begleitung
antiker und nachantiker Helden, die als Tondi und in Reliefszenen verewigt
wurden. Nach einer Leseart von Jacek Bielak sind diese Darstellungen den vier
vollplastischen Figuren auf der Attika untergeordnet, welche die Kardinals-
tugenden - Gerechtigkeit, Mäßigung, Tapferkeit und Klugheit - personifizie-
ren und somit ikonographisch als Träger der Bezüge zur Geschichte der Stadt
26 Kaleciński, Mity Gdańska..., S. 328. Wir haben es hier wieder mit den obsessiven Versu-
chen vieler Forscher zu tun, direkte antike Vorbilder für Danziger Denkmäler zu finden und dem
Wunsch, um jeden Preis irgendeine Spur des allegorischen Bildes für die Verbindung Danzigs mit
Polen nachzuweisen. Die Aussage bezieht sich auf die Theorie Mikockis zum Portal des Neuen
Schöffenhauses, ist aber generell zu verstehen.
27 MNG, A/VI/2-A/VI/7, Georg Münter, Notatki inwentaryzacyjne..., Η. 2: Langer Markt, S. 40.
28 Sławomir Kościelak, Johann Speimann von der Speie [in:] Poczet sołtysów..., S. 175-179.
29 Vgl. Katarzyna Cieślak, Wystrój Dworu Artusa w Gdańsku i jego program ideowy w XVI w.,
S. 29-48; eadem, Wystrój Dworu Artusa w Gdańsku i jego program ideowy w XVII wieku, „Porta
Aurea. Rocznik Instytutu Historii Sztuki Uniwersytetu Gdańskiego“ 1993, t. 2, S. 39-50; Tomasz
Torbus, Król się ślini na myśl o Gdańsku... - cztery odsłony walki o symbole między miastem
a władzą zwierzchnią z gdańskim zamkiem krzyżackim w tle, „Porta Aurea. Rocznik Instytutu
Historii Sztuki Uniwersytetu Gdańskiego“ 2020, t. 19, S. 231-256; Andrzej Woziński, W świetle
gwiazd. Sztuka i astrologia w Gdańsku w latach 1450-1550, Gdańsk 2011.
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Torbus Wirken zwischen dem Stadtrat und der Krone lassen sich als nachvollziehbare
Argumente für die Anbringung der Staatssymbole an seinem Haus heranziehen.
Erkennt man, auch wenn dies gelegentlich in Frage gestellt wird,26 in zwei
der Büsten an der Fassade des Speymannshauses die Darstellungen von Wla-
dislaw Jagiełło und Sigismund III. Wasa, so wäre auch dies ein Zeichen des
Bekenntnisses zur Verbindung Danzigs mit der Rzeczpospolita, vorgeführt
an einem Haus, das ebenfalls von einer bekannten Persönlichkeit des politi-
schen Lebens der Stadt errichtet wurde.27 Der Kaufmann Johann Speymann
(1563-1625) bekleidete seit 1601 diverse städtische Ämter und war von 1613
bis zu seinem Tod er Bürgermeister.28 Er verfügte über eine umfassende Bil-
dung (Studienaufenthalte in Krakau sowie an mehreren Universitäten Italiens)
und war zusammen mit seinem Amtskollegen Bartholomäus Schachmann für
mehrere städtische Bauprojekte zuständig (u.a. das Zeughaus, das Langgasser
Tor, Befestigungsanlagen). In seiner Politik trug er zur Annäherung zwischen
Danzig und dem polnischen Hof bei. Die Wahl der Herrscher, die er an seiner
Fassade darstellen lässt, ist einleuchtend - der erste war der Bezwinger des
Deutschen Ordens, der Kampf gegen ihn bildete aber auch einen Grundpfeiler
des Ethos der Stadtrepublik. Danzig pflegte die Erinnerung an den letztendlich
erfolgreichen Kampf gegen den Orden und ließ ihn in der offiziellen städtischen
Ikonographie mehrfach und sehr illustrativ thematisieren, wie auch im Innen-
raum des Artushofes.29 Der andere wiederum war der gegenwärtige Herrscher,
mit dem sich Danzig und somit auch Speymann anders als mit seinem Vor-
gänger auf politischer Ebene verständigen konnte.
Die Darstellungen der Polenkönige in den Medaillons stehen in Begleitung
antiker und nachantiker Helden, die als Tondi und in Reliefszenen verewigt
wurden. Nach einer Leseart von Jacek Bielak sind diese Darstellungen den vier
vollplastischen Figuren auf der Attika untergeordnet, welche die Kardinals-
tugenden - Gerechtigkeit, Mäßigung, Tapferkeit und Klugheit - personifizie-
ren und somit ikonographisch als Träger der Bezüge zur Geschichte der Stadt
26 Kaleciński, Mity Gdańska..., S. 328. Wir haben es hier wieder mit den obsessiven Versu-
chen vieler Forscher zu tun, direkte antike Vorbilder für Danziger Denkmäler zu finden und dem
Wunsch, um jeden Preis irgendeine Spur des allegorischen Bildes für die Verbindung Danzigs mit
Polen nachzuweisen. Die Aussage bezieht sich auf die Theorie Mikockis zum Portal des Neuen
Schöffenhauses, ist aber generell zu verstehen.
27 MNG, A/VI/2-A/VI/7, Georg Münter, Notatki inwentaryzacyjne..., Η. 2: Langer Markt, S. 40.
28 Sławomir Kościelak, Johann Speimann von der Speie [in:] Poczet sołtysów..., S. 175-179.
29 Vgl. Katarzyna Cieślak, Wystrój Dworu Artusa w Gdańsku i jego program ideowy w XVI w.,
S. 29-48; eadem, Wystrój Dworu Artusa w Gdańsku i jego program ideowy w XVII wieku, „Porta
Aurea. Rocznik Instytutu Historii Sztuki Uniwersytetu Gdańskiego“ 1993, t. 2, S. 39-50; Tomasz
Torbus, Król się ślini na myśl o Gdańsku... - cztery odsłony walki o symbole między miastem
a władzą zwierzchnią z gdańskim zamkiem krzyżackim w tle, „Porta Aurea. Rocznik Instytutu
Historii Sztuki Uniwersytetu Gdańskiego“ 2020, t. 19, S. 231-256; Andrzej Woziński, W świetle
gwiazd. Sztuka i astrologia w Gdańsku w latach 1450-1550, Gdańsk 2011.
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