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Eisenbahnkreuzes, die gerade Fortführung der Main-Neckarbahn nach Schwetzingen,
führte von Alteichwald bis Hirschacker durch Seckenheimer Gemarkung. Diese Verbin-
dungsstrecke wurde 1880 gebaut, nachdem 1868-70 die direkte Rheintalstrecke Mann-
heim - Karlsruhe hergestellt worden war [I. G. 1.2.]. Auch diese Strecke durchschnitt
Seckenheimer Gemarkung.

So ergab sich die paradoxe Tatsache, daß Seckenheim schon sehr früh von drei Haupt-
strecken der Eisenbahn berührt wurde, aber keinen Bahnhof besaß. Erst 1876 wurde auf
dem Kegel die „Station Seckenheim" erstellt. Dieser erste Seckenheimer Bahnhof wurde
1905/06 im Zusammenhang mit dem Bau des Verschiebebahnhofes abgerissen und weiter
östlich an der Straßenüberführung über den Rangierbahnhof neu errichtet. Diese riesige
Bahnanlage, die zu den größten ihrer Art gehört, entstand 1903/06 und umfaßte damals
170 km Strecke in 51 Parallelgleisen mit 39 Stellwerken und bewältigte täglich bis zu 366
Züge. Neben großen Neckarauer Geländeteilen steuerten die Mallau und der Sand/Dos-
senwald wieder viel Gelände bei. Die Bedeutung dieser Anlage ist heute noch gewachsen,
nachdem sie seit dem 2. Weltkrieg ständig vergrößert und elektrifiziert (ab 1956) wurde.
Zur Zeit hat der Bahnhof eine Umschlagskapazität von 8.500 Wagen täglich. Den Moder-
nisierungen ist 1965 der Bahnhof Seckenheim zum Opfer gefallen, der schon Mitte der
fünfziger Jahre ein unbesetzter Haltepunkt ohne Fahrkartenverkauf geworden war.
Güterumschlag hingegen findet heute noch statt.

Lokalbahnhof um 1910

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