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https://doi.org/10.11588/diglit.3000#0299
63 Hochwasser 1956
che und das ganze Oberdorf verschont blieben. Alle Einwohner waren aufs höchste alar-
miert, retteten ihre Habe in das obere Stockwerk und die trockenen Ortsteile, Männer und
Burschen waren in ständigem Einsatz an den Deichen und an der Neckarmauer. So wur-
den sie Zeugen dramatischer Unglücksfälle von Neckarhäuser Bürgern: der alte Sebastian
Schreckenberger aus Neckarhausen schwamm auf 2 Balken seines Hauses vor den Augen
der hilflosen Seckenheimer vorbei, während sein 10-jähriger Sohn an der Seckenheimer
Kirche von einer brechenden Eisscholle in den Strudel stürzte und ertrank; ein anderer
Sohn Schreckenbergers und eine Magd waren aus ihrem berstenden Haus in Neckarhau-
sen, das durch das herantreibende Heidelberger Marktschiff getroffen worden war, aut
dieses gesprungen und mit ihm abwärts getrieben. An der Seckenheimer Kirchhofsmauer
stockte das Eis mit dem beschädigten Schiff. Der Katholische Schulmeister Michler hielt
eine lange Stange hin und Schreckenberger jun. sprang über die Eisschollen ans retten
Ufer. Die beiden anderen Insassen des sinkenden Schiffes wurden erst Stunden später in
Mannheim geborgen.
2 Tage, vom 26.-28.2., tobten die Elemente, bis endlich am 29. das Wasser plötzlich uro
3 m fiel und eine Schlammwüste und ein Trümmerfeld hinterließ. Es ist kein Hochwasse
bekannt, das dieser Katastrophe geglichen hätte [vgl. Deurer, Umständliche Beschrelbu
der im Jänner und Hornung 1784 die Städte Heidelberg, Mannheim und andere Gegen
der Pfalz durch die Eisgänge und Überschwemmungen betroffenen großen Not; Pau
terer, Neckarhausen, Seite 246 ff.]. Natürlich mußten nach dieser Katastrophe die Dam^
wieder in Ordnung gebracht werden. Die neue Mauer am Schloßgarten hingegen ha
bewährt. jgr
1810 und 1811 wurden die Arbeiten an der Erhöhung des Dammes am Wörthfeld m^zm
Leitung des jüngeren Dyckerhoff wieder aufgenommen. Um die Arbeit rase
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che und das ganze Oberdorf verschont blieben. Alle Einwohner waren aufs höchste alar-
miert, retteten ihre Habe in das obere Stockwerk und die trockenen Ortsteile, Männer und
Burschen waren in ständigem Einsatz an den Deichen und an der Neckarmauer. So wur-
den sie Zeugen dramatischer Unglücksfälle von Neckarhäuser Bürgern: der alte Sebastian
Schreckenberger aus Neckarhausen schwamm auf 2 Balken seines Hauses vor den Augen
der hilflosen Seckenheimer vorbei, während sein 10-jähriger Sohn an der Seckenheimer
Kirche von einer brechenden Eisscholle in den Strudel stürzte und ertrank; ein anderer
Sohn Schreckenbergers und eine Magd waren aus ihrem berstenden Haus in Neckarhau-
sen, das durch das herantreibende Heidelberger Marktschiff getroffen worden war, aut
dieses gesprungen und mit ihm abwärts getrieben. An der Seckenheimer Kirchhofsmauer
stockte das Eis mit dem beschädigten Schiff. Der Katholische Schulmeister Michler hielt
eine lange Stange hin und Schreckenberger jun. sprang über die Eisschollen ans retten
Ufer. Die beiden anderen Insassen des sinkenden Schiffes wurden erst Stunden später in
Mannheim geborgen.
2 Tage, vom 26.-28.2., tobten die Elemente, bis endlich am 29. das Wasser plötzlich uro
3 m fiel und eine Schlammwüste und ein Trümmerfeld hinterließ. Es ist kein Hochwasse
bekannt, das dieser Katastrophe geglichen hätte [vgl. Deurer, Umständliche Beschrelbu
der im Jänner und Hornung 1784 die Städte Heidelberg, Mannheim und andere Gegen
der Pfalz durch die Eisgänge und Überschwemmungen betroffenen großen Not; Pau
terer, Neckarhausen, Seite 246 ff.]. Natürlich mußten nach dieser Katastrophe die Dam^
wieder in Ordnung gebracht werden. Die neue Mauer am Schloßgarten hingegen ha
bewährt. jgr
1810 und 1811 wurden die Arbeiten an der Erhöhung des Dammes am Wörthfeld m^zm
Leitung des jüngeren Dyckerhoff wieder aufgenommen. Um die Arbeit rase
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