19.6. - bis auf weiteres täglich „35 Mann Handfröner nebst einem tüchtigen
Obmann... behufs der zu demolierenden Mannheimer Befestigungs-
werke" zu schicken;
22.6. - 240 Portionen Heu an das 9. Kavallerieregiment zu liefern;
22.6. - 267 Portionen frischen Klee an das 3. Husarenregiment zu liefern;
24.6. - 200 Portionen frischen Klee an das 3. Husarenregiment zu liefern;
26.6. - 436 Portionen frischen Klee und Heu an die obengenannten Regimen-
ter zu liefern (alles nach Mannheim);
Juli - 130 Portionen frischen Hafer an die Eskadron in Neckarau zu liefern;
Juni/Juli - 760 Rationen Fourage für 380 Pferde der Donauarmee, die auf dem
Durchmarsch 2 Tage in Seckenheim lag, dazu 14 Rationen Fourage
für Offizierspferde;
Juli - Weitere 50 Rationen für die Nachhut.
Aus der Zeit der Herbstbesatzung stellte das Seckenheimer Gericht eine 13-seitige Liste
aller Lieferungen zusammen, die vom 4.9. bis 12.11.1799 an die Franzosen abgingen;
dabei handelte es sich im einzelnen: 90 z und 50 Pfd Mehl; 84 z Fleisch; 647 z Heu; 642 z
Spelzenstroh; 286 Malter Spelz; 8 Malter Kleie; 45 Klafter Holz; 3 z 78 Pfd Brot; 3 Ohm 5
Maß 1 Schoppen Wein; für 33 fl 8 xr Schuhmacherarbeit; für 36 fl 48 xr Schmiedearbeit;
für 15 fl 49 xr Haus- und Küchengeräte und für 4 fl 28 xr Obst, Butter und Weißbrot in
das Quartier des Generals de Baupouet; für 33 fl Geschenke (Douceurs) an die „Herren
officiers"; 400 fl bares Geld; für 36 fl 24 xr Schreibmaterial; an 52 fl 15 xr unbezahlte
Zechen in den Wirtshäusern.
29-H. - Lieferung von 100 z Heu, 250 z Stroh, 30 Malter Hafer ins französi-
sche Heeresmagazin nach Heidelberg.
1800/01: Aus diesen beiden Kriegsjahren sind keine so detailreichen Dokumente überlie-
fert, was allerdings nicht heißt, daß sich die Verhältnisse bis zum Abzug der Franzosen
grundlegend geändert hätten.
2.9. Das Ende der Kurpfalz
Wie so oft in den vergangenen beiden Jahrhunderten war auch in den 1792 beginnenden
Revolutionskriegen die Pfalz Kriegsschauplatz und ihre Hauptstadt, die Festung Mann-
heim, Ziel kriegerischer Aktionen. Die vier linksrheinischen Fünftel des Pfälzer Kurstaates
waren schon seit 1792 mit kurzen Unterbrechungen in französischem Besitz; der rechts-
rheinische Rest - die Neckarpfalz mit den Hauptstädten Heidelberg und Mannheim -
ar ast bis zum letzten Kreuzer ausgeplündert worden und wurde trotzdem immer wieder
1 neuen Lasten belegt. Mannheim lag nun, von Beschießungen zerstört, direkt an der
^renze. Die Niederlage Österreichs im 2. Koalitionskrieg leitete den endgültigen Zusam-
menbruch des alten deutschen Reiches und seiner Verfassung ein.
de F "ede von Luneville 1801 bestimmte, daß die deutschen Fürsten für ihre Verluste auf
Geh" n R{leinufer durch rechtsrheinisches Gebiet entschädigt werden sollten. Die
und S - ge*sthchen Fürsten und der vielen kleinen reichsunmittelbaren Grafen, Ritter
Um . j* *e s°Hten dafür verwendet werden. Frankreich hatte diese „Anregung" gegeben,
'ich lä mit die 8roßeren deutschen Reichsstände zu verpflichten. Obwohl man natür-
hgst die Fortdauer geistlicher Fürstentümer und der winzigen reichsunmittelbaren
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Obmann... behufs der zu demolierenden Mannheimer Befestigungs-
werke" zu schicken;
22.6. - 240 Portionen Heu an das 9. Kavallerieregiment zu liefern;
22.6. - 267 Portionen frischen Klee an das 3. Husarenregiment zu liefern;
24.6. - 200 Portionen frischen Klee an das 3. Husarenregiment zu liefern;
26.6. - 436 Portionen frischen Klee und Heu an die obengenannten Regimen-
ter zu liefern (alles nach Mannheim);
Juli - 130 Portionen frischen Hafer an die Eskadron in Neckarau zu liefern;
Juni/Juli - 760 Rationen Fourage für 380 Pferde der Donauarmee, die auf dem
Durchmarsch 2 Tage in Seckenheim lag, dazu 14 Rationen Fourage
für Offizierspferde;
Juli - Weitere 50 Rationen für die Nachhut.
Aus der Zeit der Herbstbesatzung stellte das Seckenheimer Gericht eine 13-seitige Liste
aller Lieferungen zusammen, die vom 4.9. bis 12.11.1799 an die Franzosen abgingen;
dabei handelte es sich im einzelnen: 90 z und 50 Pfd Mehl; 84 z Fleisch; 647 z Heu; 642 z
Spelzenstroh; 286 Malter Spelz; 8 Malter Kleie; 45 Klafter Holz; 3 z 78 Pfd Brot; 3 Ohm 5
Maß 1 Schoppen Wein; für 33 fl 8 xr Schuhmacherarbeit; für 36 fl 48 xr Schmiedearbeit;
für 15 fl 49 xr Haus- und Küchengeräte und für 4 fl 28 xr Obst, Butter und Weißbrot in
das Quartier des Generals de Baupouet; für 33 fl Geschenke (Douceurs) an die „Herren
officiers"; 400 fl bares Geld; für 36 fl 24 xr Schreibmaterial; an 52 fl 15 xr unbezahlte
Zechen in den Wirtshäusern.
29-H. - Lieferung von 100 z Heu, 250 z Stroh, 30 Malter Hafer ins französi-
sche Heeresmagazin nach Heidelberg.
1800/01: Aus diesen beiden Kriegsjahren sind keine so detailreichen Dokumente überlie-
fert, was allerdings nicht heißt, daß sich die Verhältnisse bis zum Abzug der Franzosen
grundlegend geändert hätten.
2.9. Das Ende der Kurpfalz
Wie so oft in den vergangenen beiden Jahrhunderten war auch in den 1792 beginnenden
Revolutionskriegen die Pfalz Kriegsschauplatz und ihre Hauptstadt, die Festung Mann-
heim, Ziel kriegerischer Aktionen. Die vier linksrheinischen Fünftel des Pfälzer Kurstaates
waren schon seit 1792 mit kurzen Unterbrechungen in französischem Besitz; der rechts-
rheinische Rest - die Neckarpfalz mit den Hauptstädten Heidelberg und Mannheim -
ar ast bis zum letzten Kreuzer ausgeplündert worden und wurde trotzdem immer wieder
1 neuen Lasten belegt. Mannheim lag nun, von Beschießungen zerstört, direkt an der
^renze. Die Niederlage Österreichs im 2. Koalitionskrieg leitete den endgültigen Zusam-
menbruch des alten deutschen Reiches und seiner Verfassung ein.
de F "ede von Luneville 1801 bestimmte, daß die deutschen Fürsten für ihre Verluste auf
Geh" n R{leinufer durch rechtsrheinisches Gebiet entschädigt werden sollten. Die
und S - ge*sthchen Fürsten und der vielen kleinen reichsunmittelbaren Grafen, Ritter
Um . j* *e s°Hten dafür verwendet werden. Frankreich hatte diese „Anregung" gegeben,
'ich lä mit die 8roßeren deutschen Reichsstände zu verpflichten. Obwohl man natür-
hgst die Fortdauer geistlicher Fürstentümer und der winzigen reichsunmittelbaren
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