Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Gehr wurde in die Nationalmannschaft berufen, mit ihm Richard Hufnagel und Erwin
Rath in den erweiterten Olympiakader 1936. Jahrelang stand Karl Gehr in der badischen
Auswahl. 1944 hütete Wilhelm Stamm als Gastspieler das Tor des SV Waldhof im deut-
schen Endspiel. Von dieser Generation schafften später noch Hermann Rudolph (1943)
und Adolf Gropp (1947) den Sprung in die badische bzw. süddeutsche Auswahl.
Es folgte eine turbulente Zeit denkwürdiger Auf- und Abstiege, ehe 1956 der endgültige
Wiederaufstieg geschafft war. Klangvolle Namen wie Helle Stamm, Brüstle, Beißmann,
W. Erny, Noß, Zubrod, Karl Biegel, Rolf Müller, Heinz Gehr, A. Treiber, Gropp, Th.
Raufelder, Adolf Moll, H. Werner, Theo Schmitt, Herbert Marzenell, K. Lochbühler und
Bade sind dem begeistert mitgehenden Seckenheimer Handballpublikum aus diesen Jah-
ren in bleibender Erinnerung.

Doch der Höhepunkt sollte erst kommen. Die Jugendmannschaft holte 1956/57 den badi-
schen Meistertitel in Feld und Halle, 1962 entführte die Mannschaft Helmut und Klaus
Stamm, Günther Wesch, Hirche, Gerhard Hertlein, Rainer Seitz, Fritz Metz, Dieter
Stamm, Peter Marzenell, Wunderlich, Edgar Seitz, Werner Schmid, Walter Neubauer,
Feil, Wolfgang Volz und Heinz Treusch den ersten badischen Seniorentitel nach Secken-
heim. Es folgten die badischen Meisterschaften der Jugend 1965 im Feld, 1967 in der Halle
sowie die süddeutschen Meisterschaften 1967 und 1968 in der Halle. Der wohl größte
Triumph war 1967 die inoffizielle deutsche Jugendmeisterschaft in einem denkwürdigen
Turnier in Gummersbach.

Die Aktiven errangen noch dreimal die badische Meisterschaft (1966,1969,1971) und stie-
ßen darüber hinaus zweimal in die süddeutsche Oberliga vor. Werner Schmid spielte in der
Nationalmannschaft, Otto Winkler in der B-Auswahl und mit beiden erhielten Spieler wie
Fritz Metz, Helmut Stamm, Dieter Stamm, Werner Stein Berufungen in badische Aus-
wahlmannschaften. Seckenheim war als Handballhochburg in ganz Deutschland bekannt.
Spiele gegen Grünweiß Dankersen, Spartak Prag oder Dukla Prag sind unvergessen. Mit
der vor kurzem erfolgten Berufung in die süddeutsche Auswahl (B-Jugend) setzt Jürgen
Wetzel diesen guten Ruf fort.

Weniger erfolgreich verlief die Entwicklung im Turnerlager, obwohl Seckenheim nach
dem 2. Weltkrieg auch als Turnerhochburg Schlagzeilen machte. Die Bedeutung ergab sich
aber mehr aus den großen Teilnehmerzahlen und Kranzsiegern bei Landes- (z.B. in Frei-
burg 1954 bei 53 Teilnehmern 21 Sieger) und Deutschen Turnfesten (z.B. Hamburg 1953
bei 35 Teilnehmern 13 Sieger) in Verbindung mit begeisterten Empfängen bei der jeweili-
gen Rückkehr. Zum Schaufenster des Turnens gehörten auch unzählige Schauturnen und
die Vergleichskämpfe der Turner und Turnerinnen u.a. gegen 46 Karlsruhe, Lampert-
heim, 62 Weinheim, Tv. Mosbach oder Dynamo Berlin. Die Riege Jakob Grathwohl,
Werner Seitz, Rolf Volz, Georg Lahr und Richard Moll gewann 1950 die Bezirksmeister-
schaft und wurde badischer Juniorenmeister.

Die Leichtathleten verlegten 1933 ihren Übungsbetrieb vom Schloß auf die Waldrenn-
bahn, später in den Wörthel und schließlich ab 1964 auf die Bezirkssportanlage. Für das
gute Image sorgten vor allem die Staffeln und Mehrkämpfer. Über 4 x 100 m liefen Her-
mann Volz, Rolf Weis, Albert Moll und Hans Lohnert in den 20er Jahren unter 47, nach
1930 Jörger, Werner, Moll A. und Huber unter 45, nach dem Krieg Bauer, Zubrod, Trei-
ber und Raufelder, als schnellste Staffel, die Seckenheim je gehabt hat, unter 43 Sekun-
den.

Der vielseitigste und erfolgreichste Seckenheimer Leichtathlet war wohl Albert Treiber,
der sich als badischer Meister im 10-Kampf und 2. im Sechskampf des Deutschen Turnfe-
stes 1948 in Frankfurt auswies. Zu badischen Meisterschaften kamen auch Werner Zubrod

723
 
Annotationen